Gedenken an Reichspogromnacht Kränze an Synagoge-Denkmal in Magdeburg zerstört
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13. November 2024, 18:42 Uhr
Erst vor wenigen Tagen wurde an die im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Juden erinnert. Auch in Magdeburg wurden am Mahnmal für die Alte Synagoge Kränze niedergelegt. Nun wurden sie zerstört. Der Ärger darüber ist in der Stadt groß.
Unbekannte haben am Mahnmal für die Alte Synagoge in Magdeburg Kränze zerstört, die dort am 9. November in Gedenken an die Reichspogromnacht niedergelegt worden waren. Das teilte Tobias Krull, Vorsitzender der AG Magdeburg der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, mit. Die Polizei bestätigte den Vorfall. Sie ermittelt wegen Störung der Totenruhe.
In Gedenken an Novemberpogrome niedergelegt
Krull, der für die CDU im Landtag sitzt, sagte, das sei weder ein dummer Streich, noch eine gedankenlose Tat, sondern offener Antisemitismus.
Das ist der Ausdruck von Antisemitismus, der hier offen gezeigt wird.
Oberbürgermeisterin Borris: "Lassen uns von kriminellen handlungen nicht einschüchtern"
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris hat die Zerstörung der Kränze ebenfalls verurteilt. "Die mutwillige Zerstörung der Gedenkkränze und die Bilder des verwüsteten Areals rund um das Mahnmal, das im Herzen unserer Stadt für Frieden, Verständigung und Versöhnung steht, machen mich betroffen", erklärte die parteilose Politikerin. "Sollte die Zerstörungswut der straffällig gewordenen Personen politisch motiviert gewesen sein, möchte ich klarstellen, dass wir uns durch kriminelle Handlungen nicht bedrohen lassen." Die Stadt habe Anzeige erstattet.
Die Kränze waren den Angaben zufolge in der vergangenen Woche niedergelegt worden zur Erinnerung an die Novemberpogrome des Jahres 1938, den Beginn der systematischen Verfolgung jüdischer Menschen und der Zerstörung ihres Eigentums, ihrer Häuser und Synagogen vor 86 Jahren.
dpa, MDR (Cornelia Winkler)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. November 2024 | 05:00 Uhr