Kriminalität Einbruch, Diebstahl, Körperverletzung – Wo es in Magdeburg die meisten Fälle gibt
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11. Oktober 2024, 09:15 Uhr
Geht es um Kriminalität in Magdeburg, werden häufig die Neue Neustadt sowie der Hasselbachplatz im Stadtzentrum als Problemviertel bezeichnet. Inwieweit ist das tatsächlich Realität? Eine detaillierte Auswertung der Kriminalstatistik der Polizei für 2023 zeigt, wo in der Landeshauptstadt am häufigsten eingebrochen wird – und an welchen Ecken man sein Auto oder Fahrrad lieber nicht abstellen sollte.
Mehr als 32.000 Straftaten hat die Polizei vergangenes Jahr in Magdeburg erfasst. MDR SACHSEN-ANHALT hat beim Polizeirevier eine Liste sämtlicher Straftaten erfragt und ausgewertet, in welchen Vierteln die meisten Körperverletzungen, Raube, räuberische Erpressungen, Auto- und Fahrraddiebstähle sowie Wohnungseinbrüche stattfinden.
Bei sämtlichen Zahlen ist zu beachten, dass sie sich ausschließlich auf polizeilich registrierte Straftaten beziehen. Mögliche Dunkelziffern sind also nicht enthalten.
1. Gefährliche Körperverletzung, Raub, räuberische Erpressung
2023 hat es in Magdeburg insgesamt 628 registrierte Fälle von gefährlicher Körperverletzung, Raub oder räuberischer Erpressung im öffentlichen Raum gegeben. Bei diesen Taten handelt es sich um Kriminalität auf Straßen, Wegen oder Plätzen. Körperverletzungen in Wohnungen sind nicht inbegriffen.
418 der 628 Fälle wurden aufgeklärt – also knapp 67 Prozent.
Zu gut einem Drittel der Taten kam es laut Statistik in den Stadtteilen Altstadt und Buckau, allen voran am Hasselbachplatz und im Gebiet rund um das Rathaus. Auch am Areal rund um den Hauptbahnhof gab es vergleichsweise viele Taten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Stadtteil Neue Neustadt: Hier wurden vor allem am Moritzplatz und am Nicolaiplatz Vorfälle verzeichnet.
In Bezug auf Körperverletzungen, Raub und räuberische Erpressung treffen die Klischees mit den Problemvierteln Hasselbachplatz und Neue Neustadt also zu.
2. Autodiebstähle
Die Polizei in Magdeburg registrierte insgesamt 1.094 Fälle von Autodiebstählen. Die Zahl umfasst sowohl komplett gestohlene Autos als auch Diebstähle von Wertsachen aus Autos heraus. Die Aufklärungsrate ist gering: Nur 85 Taten wurden aufgeklärt, das entspricht knapp acht Prozent.
Auch bei den Autodiebstählen liegt ein Schwerpunkt in den Stadtteilen Altstadt und Buckau – aber auch Teile von Sudenburg und Leipziger Straße sind stark betroffen. Die Hotspots sind die Schilfbreite (Leipziger Straße) und der Wormser Platz (Sudenburg).
Zudem weisen auch Orte in Stadtfeld Ost sowie in den Stadtteilen im Norden sowie Osten der Landeshauptstadt vergleichsweise hohe Fallzahlen auf.
3. Fahrraddiebstähle
1.968 vollendete Fahrraddiebstähle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. Hier konnte ebenfalls nur ein Bruchteil der Fälle aufgeklärt werden – nämlich rund sechs Prozent (109 Fälle).
Die meisten Räder kamen in den Stadtteilen Altstadt, Buckau und Stadtfeld Ost abhanden. Vor allem in den Gebieten rund um das Rathaus, den Hauptbahnhof sowie die Universität sind die Fallzahlen hoch.
Magdeburg zählt auch bundesweit zu den Großstädten mit den meisten Fahrraddiebstählen: Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik wurden vergangenes Jahr nur in Göttingen, Münster Freiburg und Bremen pro Einwohner mehr Fahrräder geklaut.
4. Wohnungseinbrüche
294 Einbrüche zählte die Magdeburger Polizei vergangenes Jahr, etwa 40 Prozent mehr als noch 2022. Darunter waren 142 versuchte und 152 vollendete Taten. Nur knapp 22 Prozent wurden aufgeklärt (63 Fälle).
Anders als bei den vorher genannten Straftaten liegen die Hotspots bei Wohnungseinbrüchen nicht in der Altstadt oder in Buckau. Die meisten angezeigten Taten wurden in den Stadtteilen Leipziger Straße, Sudenburg und Neue Neustadt begangen. Ebenfalls stark betroffen sind die Alte Neustadt sowie die Stadtteile Nordwest, Neustädter Feld, Kannenstieg und Sülzegrund.
Die meisten Taten gab es gemäß Statistik am Wormser Platz (Sudenburg) sowie in der Hohepfortestraße (Alte Neustadt) und am Moritzplatz (Neue Neustadt).
MDR (Julia Heundorf, David Wünschel, Kalina Bunk) | Erstmals veröffentlicht am 10.10.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Oktober 2024 | 12:00 Uhr
Magdeburger Jung vor 3 Wochen
…dann waren wir ja quasi Nachbarn….
Und warum dort weg? Also mich hat das „Unwohlsein“ gestört, wenn man abends mal allein über die Lübecker Straße mußte. Selbst als Mann hatte man ein ungutes Gefühl bei den ganzen finsteren Gestalten,die sich am Nico,am Moritzplatz oder in der Umfassungsstrasse rumtreiben. Und ein Polizeirevier gibt es leider schon lange nicht mehr.
Glücklicherweise ist meine Mutter jetzt auch in einem anderen Stadtteil. Und die Neustadt war mal so ein Liebens-und Lebenswerter Stadtteil. Schade. Alles falsch gemacht Magdeburg!
Bruder Wachturm vor 3 Wochen
Die Stadtteile mit hohen Migrationsanteilen sind jene, die schon immer soziale Brennpunkte waren und jene in denen Menschen nachts raus gehen um sich zu berauschen, bzw. "Feiern". Der Migrationsanteil spielt hier keine Rolle. Eher Armut und Rausch.
Thommi Tulpe vor 3 Wochen
Danke für`s Angebot, Magdeburger Jung. Ich habe kurioserweise einst in Neustadt gewohnt (Curiesiedlung), bin aber mittlerweile mit Wohnraum gut versorgt, habe nicht die Absicht, demnächst umzuziehen.