Sparpläne im ÖPNV Protest gegen mögliche Kürzungen bei den MVB
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02. Oktober 2024, 17:32 Uhr
Der Vorschlag von Oberbürgermeisterin Simone Borris, Einsparungen bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) extern prüfen zu lassen, stößt auf Kritik. Verdi und das Bündnis #WirFahrenZusammen lehnen dies ab und fordern Investitionen statt Kürzungen. Sie warnen davor, dass weitere Einsparungen das Angebot erheblich beeinträchtigen könnten.
- Gegen den Vorschlag der Magdeburger Oberbürgermeisterin, Einsparungen bei den MVB extern prüfen zu lassen, regt sich Widerstand.
- Verdi und das Bündnis #WirFahrenZusammen kritisieren die Pläne und fordern Investitionen statt weiterer Kürzungen.
- In Magdeburg gilt seit Ende August eine Haushaltssperre.
Der Vorschlag von Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos), Einsparmöglichkeiten bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) extern prüfen zu lassen, ist auf Kritik gestoßen. Das Bündnis #WirFahrenZusammen erklärte, die Beauftragung von Beratungsfirmen sei nicht akzeptabel.
Benjamin Schladitz, Verdi-Gewerkschaftssekretär im Bezirk Sachsen-Anhalt Nord, sagte, bei den MVB sei genügend Sachverstand vorhanden. Dies gelte für die Verkehrsplanung, die Disposition, die Werkstätten, die Verwaltung und erst recht für den Fahrdienst. Die gestiegenen Betriebskosten resultierten zum einen aus den hohen Energiepreisen. Zum anderen aus den Bemühungen, die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern.
Verdi: Unternehmen jetzt schon in "desolatem Zustand"
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MVB sorgten täglich für Mobilität in der Stadt. Verdi-Verkehrsexperte Paul Schmidt ergänzte, wer guten Nahverkehr wolle, müsse investieren. Tom Bruchholz vom Magdeburger Fahrgastverband sagte, die MVB seien in den vergangenen Jahren kaputt gespart worden. Schon jetzt sei das Unternehmen in einem desolaten Zustand. Weitere Kürzungen würden zu einer drastischen Ausdünnung des Angebots führen.
Haushaltssperre in Magdeburg seit August
Magdeburgs Oberbürgermeisterin Borris hatte bereits Ende August eine Haushaltssperre für die Stadt verhängt. Im September hatte Borris angekündigt, dass der Stadtrat im November entscheiden solle, ob sie eine externe Beratungsfirma beauftragen darf, die mögliche Einsparpotenziale bei den MVB untersuchen soll. Aus einer Drucksache der Landeshauptstadt Magdeburg geht hervor, dass der Finanzbedarf der Verkehrsbetriebe von 56,5 Millionen Euro im Jahr 2024 auf 85,2 Millionen Euro im Jahr 2028 steigen soll.
Wegen der möglichen Kürzungen ruft das Bündnis #WirFahrenZusammen gemeinsam mit dem Betriebsrat der MVB Beschäftigte, Klimaaktivisten und Fahrgäste dazu auf, die Beratungen der Ausschüsse in den kommenden Wochen kritisch zu begleiten. Das Bündnis besteht aus Beschäftigten des Öffentlichen Personennahverkehrs, Fahrgästen und Vertreterinnen und Vertretern der Klimabewegung.
MDR (Jörg Wunram, Moritz Arand)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 02. Oktober 2024 | 14:00 Uhr
fassungslos Gestern
Es geht jedoch um die Frage, was kann sich die öffentliche Hand leisten und wofür werden Steuergelder verwendet. Es ist mal wieder typisch, sich kritisch mit einem Nachfrage-Verhalten und dem bestehenden Angebot auseinanderzusetzen und dies in einen objektiven Kontext zu setzen, steht sogleich in der Kritik. Es geht mir nicht um eine Einstellung. Das ist ja quatsch. Es soll darum gehen, sich kritisch mit der Aufgabenwahrnehmung auseinanderzusetzen und um das setzen von Schwerpunkten. Ich bin der Auffassung, dass eine externe Prüfung sinnvoll erscheint.
KammerDerSucht vor 2 Tagen
Nicht nicht nur fassungslos, sondern auch völlig ahnungslos präsentieren sie sich. Es liegt auf der Hand, dass sowohl die Gewerkschaft Ver.di als auch der Betriebsrat der MVB sehr wohl wissen, wovor sie warnen. Das Gegenteil zu behaupten, zeugt von mangelnder Einsicht. Dies zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel der Linie 72, die insbesondere Schüler und ältere Menschen befördert – ein Umstand, der offenbar vollständig übersehen wurde.
Bereits am Wochenende ist das Angebot auf ein absolutes Minimum reduziert. Statt im Schutz der Anonymität des Internets unqualifizierte Äußerungen zu verbreiten, sollte man sich besser informieren. Die finanzielle Mittel, die in externe Berater fließen, wären zweifellos sinnvoller im Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investiert, um das Angebot zu verbessern, anstatt sich gedankenlos darüber zu ergehen, wie man diesen verschlechtern könnte. Es scheint, dass hier viel Meinung vertreten wird, doch es mangelt an Substanz.
fassungslos vor 3 Tagen
Ich bin mal wieder fassungslos, dass sich Leute von Verdi usw zu Wort melden, die von den Örtlichkeiten keine Ahnung haben. Die MVB auf Wirtschaftlichkeit prüfen zu lassen, ist ein sehr guter Vorschlag! Allein bei der Buslinie 72 zwischen Olvenstedter Platz und Diesdorf wird zu 80 % Luft transportiert und hier gehen jeden Tag unsere Steuergelder durch den Auspuff. Endlich werden mal die richtigen Fragen gestellt und hoffentlich die richtige Entscheidungen (Beauftragung von Expertenprüfungen) getroffen!!!