Der Flyer der Magdeburg-Touristik wurde inzwischen zurückgezogen. Bildrechte: Privat/Roland Guttek

Kein Einzelfall "Augen zu und durch ...": Doppeldeutiger Werbeslogan für Magdeburg sorgt für Heiterkeit

08. März 2023, 15:14 Uhr

Mit dem Slogan "Augen zu und durchfahren" wollte Magdeburg bei Reisenden im Regionalexpress aus Berlin für sich werben. Nach heiteren Reaktionen im Netz hat das Stadtmarketing die Flyer nun ausgetauscht. Dass solche Kampagnen immer wieder Anlass für alternative Deutungen bieten, zeigen auch andere Beispiele im Land.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Das Aus für Magdeburgs missglückte Werbekampagne mit dem Slogan "Augen zu und durchfahren" hat am Dienstag und Mittwoch noch einmal für Heiterkeit im Netz gesorgt. Der Satz könnte zu der Interpretation verleiten, dass Magdeburg nur mit "geschlossenen Augen" passiert werden sollte. "Einmal die Wahrheit auf Werbe-Flyern", kommentierte eine Nutzerin auf dem Instagram-Kanal von MDR SACHSEN-ANHALT dazu. "Magdeburg ist ja auch nur mit Augen zu zu ertragen", meinte ein Nutzer bei Facebook.

Flyer bereits ausgewechselt

Schon in den Wochen zuvor hatten sich auf den Plattformen Kommentatoren über den unfreiwillig doppeldeutigen Slogan lustig gemacht. Weshalb nun Magdeburgs Marketingabteilung (MMKT) die Reißleine zog und die Flyer in den Zügen auswechseln ließ. Darüber hatte die Volksstimme (€) zuerst berichtet.

Von "Grüne Wiese der Zukunft" bis "Dessau eben"

Doch auch andere Städte und Regionen Sachsen-Anhalts haben sich bei Kampagnen schon einmal vergriffen. Auf Nachfrage bei den Nutzenden der Social-Media-Kanäle von MDR SACHSEN-ANHALT wurde gleich mehrmals die Altmark als Beispiel genannt. Dort wurde einst mit dem Satz "Die Altmark – Grüne Wiese der Zukunft" geworben. Ein Instagram-Nutzer übersetzte den Slogan mit: "In the middle of nüscht". Mittlerweile wurde er auch geändert und heißt jetzt "Willkommen in der Altmark – einer Region 'mit Seele'".

Auch der frühere Slogan Sachsen-Anhalts "Willkommen im Land der Frühaufsteher" sorgt immer wieder für Spott. Bei Facebook schrieb ein Nutzer: "Warum stehen wir so früh auf? Weil wir so weit zur Arbeit fahren müssen".

In der Bauhaus-Stadt Dessau ist der Marketing-Slogan "Dessau eben" sogar zum geflügelten Wort bei den Bürgerinnen und Bürgern geworden. Wenn etwas nicht so läuft wie es soll in Dessau-Roßlau, bemühen die Menschen in den sozialen Medien gerne schon mal diesen Spruch: "Dessau eben".

Bis Magdeburg "durchfahren"

Der Flyer aus Magdeburg richtete sich übrigens an Bahnreisende auf der RE1-Linie zwischen Berlin und Magdeburg. Fahrgäste aus Berlin sollten sich entspannt zurücklehnen, die Augen schließen und bis ins schöne Magdeburg "durchfahren".

dpa, MDR (Daniel Salpius)