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200 Millionen InvestitionMüllheizkraftwerk Magdeburg in Rothensee wächst

05. Dezember 2022, 17:51 Uhr

Das Müllheizkraftwerk Magdeburg wird für 200 Millionen Euro um einen neuen Block erweitert. Damit sollen weitere zehntausende Haushalte in Magdeburg mit Strom und Fernwärme versorgt werden können. Der Ausbau erfolgt weitgehend ohne Proteste von Anwohnern. Aufkommende Probleme mit Anwohnern konnten bisher besprochen und gelöst werden.

Der Ausbau des Müllheizkraftwerks (MHKW) Magdeburg in Rothensee schreitet voran. Für rund 200 Millionen Euro bekommt das Kraftwerk einen neuen Block. In dem sollen ab 2024 jährlich 270.000 Tonnen Abfälle sowie 55.000 Tonnen Klärschamm verbrannt werden können. Nach Angaben der Betreiber können dadurch weitere zehntausende Haushalte und viele Unternehmen mit Strom und Fernwärme versorgt werden.

Am Montag hat der neue Block die erste Kesselstütze bekommen. Die Betreiber sagten, damit sei ein wichtiger Meilenstein im Ausbau des Kraftwerks erreicht. Damit hätten die Stahlbauarbeiten begonnen. Wenn der neue Block eröffnet wird, steigt die Gesamtkapazität des MHKW auf fast eine Million Tonnen pro Jahr.

Mehr Strom, Fernwärme und Ressourcen-Rückgewinn

Geschäftsführer Ralf Borghardt freut sich auf die Inbetriebnahme. Neben dem zusätzlichen Strom und der zusätzlichen Fernwärme habe der neue Block viele weitere Vorteile. Man könne dort Klärschlamm so verbrennen, dass sich der wichtige Rohstoff Phosphor zurückgewinnen lasse. Zudem soll der Block Prozessdampf zur Energieerzeugung für Industrieunternehmen produzieren.

Kaum Proteste gegen das MHKW

Von den Anwohnern gibt es trotz anfänglicher Skepsis kaum Proteste gegen die Erweiterung des MHKWs. Laut MHKW-Geschäftsführer Rolf Oesterhoff liegt das auch daran, dass die Rothenseer frühzeitig in die Planungen einbezogen wurden. Weil diese Sorge vor einer Zunahme des Lkw-Verkehrs und von Stau hatten, wurde für das Kraftwerk eine neue Verkehrsspur gebaut.

Wolfgang Ortlepp gehört zur Interessengemeinschaft Rothenseer Bürger, die sich zunächst gegen das Kraftwerk wehren wollten. Er zeigt sich zufrieden über die Kommunikation mit den Geschäftsführern. Aufkommende Probleme könnten in der Regel auf kurzem Weg geklärt werden. Außerdem profitiere man in Rothensee, wie im Rest Magdeburgs, von Steuereinnahmen durch das Kraftwerk.

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MDR (Leonard Schubert, Sören Thümler, Uli Wittstock)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. Dezember 2022 | 06:30 Uhr

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