
Am Ostermontag Fünf neue Glocken für Magdeburger Dom präsentiert
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10. April 2023, 17:01 Uhr
Fünf neue Glocken für den Dom in Magdeburg sind am Ostermontag in einer Feierstunde der Öffentlichkeit präsentiert worden. Das Quintett wurde Ende Februar in Baden-Württemberg gegossen. Bis 2025 sollen noch zwei weitere Glocken dazukommen.
- Der Magdeburger Dom hat am Ostermontag fünf neue Glocken erhalten.
- Bis 2025 soll die schwerste und größte Glocke "Credamus" folgen – die dann die zweitgrößte Glocke Deutschlands ist.
- 640.000 Euro konnte der Domglockenverein schon für die neuen Glocken sammeln.
Am Ostermontag sind fünf neu gegossene Glocken für das Geläut des Magdeburger Doms präsentiert und eingeweiht worden. Dazu hat es im Dom eine Feierstunde gegeben, an der Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) teilgenommen haben.
Das am 24. Februar in Neunkirchen (Baden-Württemberg) gegossene Quintett trägt nach Angaben des Domglockenvereins die Namen "Cantemus" ("Lasst uns singen"), "Benedicamus" ("Lasst uns segnen"), "Queramur" ("Lasst uns klagen"), "Resistamus" ("Lasst uns widerstehen") und "Dubitemus" ("Lasst uns zweifeln"). Mit der Glockenzier sei der Künstler Gert Weber beauftragt gewesen, hieß es. Seit ihrer Anlieferung am 31. März hatten die Glocken auf ihre feierliche Enthüllung gewartet.
Zu Ostern sollten ursprünglich sechs neue Glocken übergeben werden. Die "Speremus" ("Lasst uns hoffen") wird aber nach Angaben der Glockengießerei ein zweites Mal gegossen. Demnach handelt es sich zwar nicht um einen Fehlguss, aber die Glocke passe vom Klang her nicht vollständig ins Ensemble.
Bald zweitgrößte Glocke Deutschlands in Magdeburg
Bereits Ende Oktober des Vorjahres war die Glocke "Amemus" ("Lasst uns lieben") feierlich im Dom präsentiert worden. Nun wartet auf den Domglockenverein nach eigenen Angaben die letzte "große" Aufgabe: Die Finanzierung der mit 14 Tonnen schwersten und größten Glocke "Credamus". Diese soll die zweitgrößte Glocke Deutschlands werden.
Geplant sei, sie 2025 zu gießen. Nord- und Südturm des Doms müssen für das neue Geläut erst aufwendig saniert und umgebaut werden. Dem Verein zufolge soll der Magdeburger Dom als bedeutendste gotische Kathedrale Deutschlands wieder mit einem vollwertigen Kathedralgeläut aus zwölf Glocken ausgestattet werden.
Verein hat bisher 640.000 Euro gesammelt
Der Magdeburger Dom verfügt derzeit über vier Glocken, von denen drei in den Türmen hängen. Allerdings werden nur zwei Glocken regelmäßig geläutet. Der Förderverein bemüht sich seit mehreren Jahren, acht neue Glocken für den Dom zu finanzieren. Die zwölfte Glocke im Bunde und der achte Neuguss soll "Speremus" sein, eine der kleinsten Glocken.
Bisher hat der Domglocken-Verein nach eigenen Angaben rund 640.000 Euro für die neuen Glocken gesammelt. Der größte Teil sind demnach private Spenden. Sogar aus den USA habe man Geld erhalten.
epd, MDR (Mario Köhne, Annekathrin Queck)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 10. April 2023 | 19:00 Uhr