Gedenkprojekt Magdeburg: Erstmals Stolpersteine für Überlebende

26. September 2022, 16:16 Uhr

25 neue Stolpersteine wurden in Magdeburg am Montag in Fußwege eingelassen. Die kleinen Messingplatten erinnern an Menschen, die von den Nationalsozialisten verschleppt und ermordet wurden. Zum ersten Mal wird es in der Stadt auch Stolpersteine für Menschen geben, die die NS-Zeit überlebt haben.

In Magdeburg sind am Montag 25 neue "Stolpersteine" zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus verlegt worden. Erstmals wurden auch Stolpersteine für Personen verlegt, die vor den Nazis fliehen konnten.

Erste Stolpersteine für Geflohene in Magdeburg

So wird nun beispielsweise an das Leid der Familie Hagen erinnert. Um der Ermordung durch die Nazis zu entgehen, musste diese die Flucht in die USA ergreifen. Nach Angaben der Stadt Magdeburg hatte sich ein Enkel der Familie Hagen beim Künstler und Initiator des Stolperstein-Projektes, Gunter Demnig, gemeldet.

In anderen Städten gibt es bereits Stolpersteine für Menschen, die unter den Nationalsozialismus gelitten haben, aber überlebten.

Am Montag wurde auch der Stolperstein für die ermordete Hermine Katzenstein in der Ernst-Lehmann-Straße verlegt. Eine Enkelin der Frau war anwesend. Der Vater der Frau hatte nach Angaben der Stadt eine nicht-jüdische Frau geheiratet und war trotz Verfolgung in Magdeburg geblieben.

Stolpersteine aus Spenden finanziert

Aktionskünstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine zur Erinnerung an jüdische Opfer der Nationalsozialisten in Themar
Gunter Demnig verlegt die meisten Stolpersteine selbst, so etwa in Görlitz. (Archivbild) Bildrechte: MDR/Joachim Hanf

Stolpersteine sind kleine Messingplatten, die an Orten in den Boden eingelassen werden, die als jeweils letzte selbst gewählte Wohn- oder Wirkungsstätte der Menschen bekannt waren, an die erinnert wird.

Der Künstler Gunter Demnig ließ die Stolpersteine gemeinsam mit Mitarbeitern des Tiefbauamtes in die Gehwege ein. Das Stolpersteine-Projekt wird laut Stadt ausschließlich durch Spenden finanziert.

MDR (Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 26. September 2022 | 11:30 Uhr

53 Kommentare

Hans Sturm am 27.09.2022

Was für ein wirrer Text, passt gut zu ihnen. Nein, nein die hier lebenden Juden habe ich natürlich auch gerne, nur die in Israel besonders gerne. Kann man ganz einfach aus meinem Text entnehmen. Und was haben die Mitglieder einer gewissen Partei damit zu tun und was will ich ihnen verbieten zu sagen ?

hinter-dem-Regenbogen am 27.09.2022

@Wessi

Sie scheinen meine Beiträge nicht zu lesen oder nicht verstehen zu wollen.
Selbstverständlich haben die Menschen das Bedürfnis zu trauern und sie müssen dass auch. Man bedenke dabei, wieviele Millionen Menschen im zweiten Weltkrieg sinnloserWeise getötet worden sind - das war nur noch ein einziges gemetzel. Es gibt dutzende Beispiele von Massentötungen und einige Mörder haben sogar einen Orden dafür bekommen. Die meisten Opfer in diesem Krieg waren unschuldige Menschen, Frauen, Kinder, Greise.

Wir sollten um des Frieden Willens, allen Menschen ein Gedenkstein setzen. Nicht aber auf den Marktplatz oder vor dem Einkaufszentrum.

Grundsätzliches: Es gibt keine guten Toten und es gibt auch keine schlechten Toten in diesem Krieg.

Wir leben nun mal inmitten Europas, in dem Glauben und mit dem Wissen der Vergänglichkeit. Sollten wir dem Ausweichen wollen, dann wird es den Prozeß
der Heilung niemals geben. Das Ergebnis wäre, wenn auch irgendwann, ein erneuter Krieg.



Fakt am 27.09.2022

@Hans Sturm:

Komisch, dass alle jüdischen Verbände stets vor den Blaubraunen warnen. Und die leider 2021 verstorbene Esther Bejarano, Überlebende des Auschwitz-Mädchenorchesters, sagte bereits 2015 in einem Vorgespräch zu ihrem Programm auf eine Frage von mir hinsichtlich der afd, dass sie diese für sehr gefährlich halte und sie das Ganze an 1933 - 1945 erinnere.
Also nix mit "lustigen Vorwürfen".

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