Veterinäramt kümmert sichNach Fund verendeter Tiere bei Magdeburg: Überlebende Schafe werden aufgepäppelt
Nach dem Fund hunderter toter Schafe im Osten von Magdeburg sieht es für die überlebenden Tiere wieder besser aus. Ihnen geht es nach Angaben der Stadt gut. Das Veterinäramt kümmert sich um sie. Und auch einige Lämmer wurden schon geboren.
- In Magdeburg kümmert sich das Veterinäramt um die überlebenden Schafe, die auf einem Gelände mit hunderten toten Tieren entdeckt wurden.
- Nach Angaben der Stadt geht es den Schafen gut, sie werden versorgt.
- Die Frage, wieso das Veterinäramt trotz Hinweisen nicht eher eingriff, bleibt indes weiter unbeantwortet.
Nach dem Fund von mehreren hundert toten Schafen im Osten Magdeburgs geht es den überlebenden Tieren gut. Das teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung MDR SACHSEN-ANHALT mit. Noch ist demnach unklar, wie viele Tiere genau auf dem Gelände leben. Die Erfassung sei fast abgeschlossen. Man gehe von rund 400 Schafen aus. Anfangs war von etwa 600 Tieren die Rede.
Lämmer kommen in Sicherheit zur Welt
Der Sprecher sagte, dass sie ordentlich trinken und fressen und vom Veterinäramt bestens umsorgt würden: "Täglich – auch am Wochenende – sind die Kolleginnen und Kollegen vor Ort und kümmern sich rührend und liebevoll um die Tiere." Derzeit erblicken nach seinen Angaben viele Lämmer das Licht der Welt.
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass die Tiere noch mehrere Wochen in städtischer Obhut bleiben. Noch müssten Eigentumsfragen geklärt werden. Man suche mittlerweile Unterstützung bei der Pflege der Schafe und habe eine befristete Stelle ausgeschrieben.
Tote Schafe in Magdeburg: Veterinäramt handelte trotz Hinweisen nicht
Die toten Schafe waren am Donnerstag auch Thema im Magdeburger Stadtrat. Dabei wurden Antworten auf die Frage gefordert, warum trotz vieler Hinweise an das Veterinäramt so viele Tiere sterben mussten. Der Dezernent für soziales und Gesundheit, Ingo Gottschalk, sagte, man habe Akten gesichtet und sei dabei, die Historie aufzuarbeiten. Die gehe bis 2018 zurück, sie sei der Verwaltungsspitze nicht bekannt gewesen.
Die Halterin der Schafe sei deutschlandweit aktiv gewesen, um mit der Sammlung von Tieren Geld zu verdienen. Das relativiere die Schuld des Magdeburger Gesundheits- und Veterinäramts, so Gottschalk. Die Frau habe verschleiert, dass ihr bundesweit verboten worden sei, Tiere zu halten. Gottschalk forderte ein deutschlandweites Melderegister.
Die Fragestellung hinsichtlich eines schuldhaften Handelns des Gesundheits- und Veterinäramts Magdeburg ist zu relativieren, weil es bundesweit durch diese Person Aktivitäten gab, um hier mit Haltung von Tieren, Geld zu verdienen.
Ingo Gottschalk, Dezernent für Soziales und Gesundheit
Beschuldigte hatte an mehreren Orten Tiere verwahrlosen lassen
Der Fall war Anfang Januar bekannt geworden, zuletzt nahm er immer größere Dimensionen an. So soll die 62-Jährige nach Angaben der Behörden im Jerichower Land insgesamt mehr als tausend Tiere in ihrer Obhut gehabt haben. In Gommern hatte die Frau zudem Hunde gehalten, die verwahrlost und in schlechtem Zustand waren. Auch auf dem Gelände im Osten der Landeshauptstadt, wo die toten Schafe entdeckt worden waren, fanden die Behörden verwahrloste Hunde und einen Esel.
Frühere Meldungen zum Fall
MDR (Max Hensch, André Plaul) | Erstmals veröffentlicht am 24.01.2025
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. Januar 2025 | 06:30 Uhr
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