Aschersleben Dieser Automat verkauft unbekannte Pakete
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13. Oktober 2024, 13:12 Uhr
In Aschersleben gibt es seit einigen Wochen einen Automaten, der Pakete mit unbekanntem Inhalt verkauft. Die Nachfrage nach den Überraschungspäckchen ist groß. Das steckt hinter der Idee.
- Secret Packs sind Pakete mit unbekanntem Inhalt, die große Versanddienstleister nicht zustellen konnten oder die aus Retouren stammen.
- Robin Häckel verkauft in Aschersleben Secret Packs mit einem Automaten.
- Das Angebot kommt bei den Menschen in Aschersleben gut an.
Klamotten, Handys oder Ramsch – in den Päckchen, die es seit rund einem Monat an einem Automaten in der Nähe des Ascherslebener Bahnhofes zu kaufen gibt, könnte so ziemlich alles stecken.
"Secret Packs", also geheime Pakete, nennt sich der Trend, der nun den Salzlandkreis erreicht hat. Dabei werden Retouren und unzustellbare Pakete von Versanddienstleistern weiterverkauft – allerdings ungeöffnet. Was darin steckt, erfährt der Käufer erst nach dem Kauf.
Preise bis zwölf Euro
Robin Häckel hat die Idee nach Aschersleben gebracht. "Die Pakete bestelle ich beim Großhändler palettenweise", sagt der Automatenbetreiber. Das Projekt sorge auch dafür, dass weniger Müll entstehe: "Früher hat man die in Massen vernichtet, jetzt wandern sie in solche Automaten", sagt Häckel. Was in den Paketen steckt, weiß auch Häckel nicht. Je nach Größe verkauft er die Päckchen mit seinem Automaten für Preise zwischen sieben und zwölf Euro.
Die Bedienung ist denkbar leicht: Wer ein "Secret Pack" haben möchte, kann durch eine Glasscheibe sehen, was gerade im Automaten liegt. Jedes Päckchen hat eine Nummer. Die tippt man ein, bezahlt bar oder elektronisch, und schon wirft der Automat das gewünschte Paket aus.
Eine Palette pro Woche
Bei den Ascherslebenern kommt das neue Angebot gut an, manchmal stehen Menschen sogar Schlange, um ihr Glück zu probieren. Die Nachfrage ist so groß, dass Häckel jede Woche eine ganze Palette der Retourenpakete ordert. Auch eine Familie, die den Automaten gerade ausprobiert und drei der Secret Packs kauft, ist zufrieden: Sie findet darin unter anderem zwei Smart Watches.
Andere Käufer, die weniger Glück hatten, dürfen derweil auf eine zweite Chance hoffen. Denn mittlerweile gibt es sogar eine eigene Facebook-Gruppe, in der man die Automaten-Schnäppchen zum Tausch anbieten kann.
MDR (Frank Nowak, Tom Gräbe, Lucas Riemer) | erstmals veröffentlicht am 10.10.2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Oktober 2024 | 08:45 Uhr
Ein Dorfjunge vor 4 Wochen
Diese Pakete werden seit Jahren im Internet verkauft, die Käufer haben die unterschiedlichsten Beweggründe.
Ist dies nun nachhaltig? Darüber lässt sich sicherlich streiten, doch eins lässt sich nicht leugnen, es ist nachhaltiger als die derzeitige Praxis Retourenware zu vernichten. Natürlich wird auch weiterhin vieles im Müll landen, aber nicht soviel wie vorher, denn nicht alles an Retouren ist ein Fall für die Tonne.
Kritikwürdig ist sicherlich der Onlinehandel im Allgemeinen, der ja erst dafür sorgt dass es die Pakete so geben kann, doch sollen sie deshalb im Müll landen?
"Ähm, nein. Die Investoren schauen erstmal auf was ganz anderes. Nicht auf Meinungen von einzelnen Personen." Dort wo die Blau-Braune Ideologie Überhand nimmt möchte Investoren nur ungern investieren. Wo alles abgelehnt und schlechtgeredet, wo sich eine Welt der 30 bis 50er zurückgewünscht wird, herrscht kein gutes Investorenklima, da einfach die Jugend dann abwandert und zuwandern möchte auch niemand.
Shantuma vor 4 Wochen
Leider entledigen sich somit große Versandhändler wie Amazon ihrer Verantwortung.
Nun können Sie die Ware auch noch günstig an "Müllsammler" verkaufen.
Am Ende bleibt aber das Hauptproblem bestehen.
Es werden Fehlkäufe getätigt. Dies ist das Hauptproblem und dieses bleibt bestehen.
Mal schauen wann der Verdichter für die NS1-Pipeline in einem solchen Automaten ist, denn diese wurde ja klar an die falsche Adresse geliefert.
Shantuma vor 4 Wochen
@zenkimaus:
Die Idee klingt nach einen temporären Party-Spass bis man sich die eigene Wohnung mit Müll voll "gesammelt" hat.
D.h. der Markt ist begrenzt und es ändert am Ende nichts. Müll wird es so, oder so am Ende. Und Arbeitsplätze entstehen auch nicht, wie DanielSBK richtig anmerkt und worauf er seine Argumentation stützt.