Beispiel Fernradweg R1 Gute Wege, bessere Angebote: Salzlandkreis setzt auf Fahrrad-Tourismus
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25. Juli 2024, 19:00 Uhr
Bernburg im Salzlandkreis ist ein Radfahrer-Hotspot. Gleich mehrere große Fernradwege führen hier entlang: der Saale-Radweg, der Europaradweg R1 und der Radweg Deutsche Einheit, alle zum Teil auf derselben Strecke. Der Salzlandkreis lässt gerade den Europaradweg R1 ausbauen und sanieren. Es fließen Fördermittel.
Der Europaradweg R1 führt durch zehn Länder: über 5.100 Kilometer von London in Großbritannien bis ins russische Moskau – dabei auch quer durch Deutschland und Sachsen-Anhalt, insbesondere durch den Salzlandkreis. Auf 75 Kilometern. Für rund 7,5 Millionen Euro wird ein Teil der Strecke gerade saniert – in verschiedenen Abschnitten und unterstützt von Fördermitteln – unter anderem in der Stadt Seeland und in der Region Bernburg. Gebaut wird in verschiedenen Abschnitten von Hoym im Osten bis Biendorf im Westen des Landkreises.
Gute Infratruktur zieht Radtouristen an
"Es wird grundsätzlich in Asphalt ausgebaut", sagt Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter für Kreisentwicklung beim Salzlandkreis. Der Landkreis hat mit den Gemeinden eine Vereinbarung zur Unterhaltung des Weges getroffen. Die Planungen für den Ausbau waren kompliziert – unter anderem wegen Grundstücksfragen. Der Radweg war in die Jahre gekommen. Stellenweise nur eine Buckelpiste zwischen Dörfern. Die Wege sind auch wichtig für Anwohner, die mit dem Fahrrad unterwegs sind.
"Wir schaffen 16 bis 17 Kilometer von den 75, so dass dann wirklich nur noch kleine Abschnitte übrig bleiben", sagt Tilo Wechselberger. Bald sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Früher hat man sich eine Harley geholt, heute ein Rennrad.
Radtourismus gewinnt an Bedeutung
Radtourismus hat an Bedeutung gewonnen in den vergangenen Jahren. "Ich sage immer gerne, früher hat man sich eine Harley geholt, heute ein Rennrad", stellt Martin Schulze fest. Er ist Geschäftsführer des Tourismusverbands des Landes. Radfahrer bringen Einnahmen. "Radtouristen sind sicherlich darauf angewiesen, beim Gastronom zu essen, da sie relativ wenig mitnehmen können und ihre eigene Stulle eher nicht dabei haben." Sie würden den lokalen Einzelhandel sehr stark bedienen und bräuchten abends noch ein gutes Bett.
Diese Infrastruktur wird vom Landkreis mitgedacht: Attraktionen, Gastronomie, Handel. Und wenn es entlang des Weges an etwas fehlt? "Dann müssen die Lücken gefüllt werden, damit sich der Radtourist bei uns wohlfühlt. Das ist die große Herausforderung", so Martin Schulze.
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. Juli 2024 | 08:10 Uhr