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Die Rettungsdienste in Sachsen-Anhalt haben zu wenig Notfallsanitäter. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Rettungsdienste in NotZu wenig Notfallsanitäter in Sachsen-Anhalt

30. Januar 2023, 16:32 Uhr

In Sachsen-Anhalt fehlen Notfallsanitäter. Dabei ist die Nachfrage nach dem Beruf hoch. Allerdings gibt es aktuell zu wenig Ausbildungsplätze. Um das Problem zu lösen, müssten die Krankenkassen mehr Ausbildungsplätze genehmigen.

Die Rettungsdienste in Sachsen-Anhalt klagen über zu wenig Personal. Vor allem bei den Notfallsanitätern fehle es an Mitarbeitern, sagte der stellvertretende Bezirksgeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes Magdeburg, Mario Großmann, MDR SACHSEN-ANHALT. Weil es zu wenig Notfallsanitäter gebe, würden die Dienstpläne oft ausgedünnt, sodass viele Überstunden anfielen, erklärte Großmann.

Großes Interesse aber zu wenig Ausbildungsplätze

Jeder Rettungswagen dürfe aber nur mit einem Notfallsanitäter an Bord zum Einsatz fahren. Der Personalmangel könne zu längeren Rettungszeiten führen, so Großmann. Für die Ausbildung der Notfallsanitäter sind die Rettungsdienste selbst zuständig. Finanziert wird die Ausbildung von den Krankenkassen.

Das Interesse an dem Beruf ist laut Großmann groß: "Wir haben jedes Jahr zwischen 120 und 140 Bewerbungen. Im vergangenen Jahr haben wir aber nur acht Ausbildungsplätze genehmigt bekommen, in diesem Jahr sind es zwölf." Kündigungen oder Schwangerschaften könnten mit so wenig Nachwuchs nicht mehr kurzfristig überbrückt werden. Hinzu komme, dass auch Krankenhäuser oder die Bundeswehr Notfallsanitäter einstellten, ohne jedoch selbst auszubilden.

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SPD: Mehr Ausbildungsplätze genehmigen

Der SPD-Innenpolitiker Rüdiger Erben hat die Krankenkassen in Sachsen-Anhalt aufgefordert, mehr Ausbildungsplätze im Rettungsdienst zu genehmigen. Erben sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Wenn ein ausgebildeter Notfallsanitäter anschließend in ein Krankenhaus wechselt, das ebenfalls von Sozialversicherungsbeiträgen finanziert wird, dann bleibt er ja dem System erhalten. Deshalb sollten die Kassen einsehen, dass die Ausbildungszahlen steigen müssen." Wenn Appelle keinen Erfolg hätten, so Erben, müsse das Rettungsdienstgesetz überarbeitet werden.

MDR (Uli Wittstock, Moritz Arand)

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Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 30. Januar 2023 | 09:00 Uhr

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