Zwei Krankenschwestern bereiten Spritzen und Medikamente vor
Ein neues Ausbildungsprogramm soll helfen, Menschen für Pflegeberufe zu gewinnen. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Neues Ausbildungsprogramm So will Sachsen-Anhalt mehr Quereinsteiger für Pflegeberufe gewinnen

23. Mai 2023, 13:55 Uhr

Gut 24.000 Vollzeitstellen in der Pflegebranche müssen bis 2035 neu besetzt werden. Um das zu erreichen, soll der Zugang für ungelernte Beschäftigte und Quereinsteiger erleichtert werden. Für sie gibt es nun ein neues Ausbildungsprogramm.

Mit einer modularisierten Ausbildung will Sachsen-Anhalt vermehrt ungelernte Beschäftigte und Quereinsteiger für die Pflege gewinnen. Bis zum Jahr 2035 müssten rund 24.000 Vollzeitstellen in der Pflegebranche neu besetzt werden, teilte die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Montag mit. Davon entfielen etwa 12.700 Stellen auf die stationäre und 11.300 auf die ambulante Pflege.

Agenturchef Behrens sieht riesigen Bedarf

Neben der Agentur für Arbeit wirbt auch Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) für die neue Ausbildung. Gemeinsam wurden in Dessau-Roßlau Details vorgestellt. "Mit der Modulausbildung haben wir ein gutes Konzept entwickelt, um in einem individuellen Lerntempo sogar bis zur Fachkraft in der Pflege durchstarten zu können. Jetzt müssen wir möglichst viele Menschen für eine Teilnahme gewinnen", sagte Agenturchef Markus Behrens. Der Bedarf an ausgebildetem Fachpersonal in der Pflege sei riesig.

Ausbildung an sieben Standorten

Voraussetzungen zur Teilnahme an der modularisierten Pflegehilfeausbildung ist den Angaben zufolge ein Hauptschulabschluss. Die Ausbildung ist in Bildungseinrichtungen an sieben Standorten möglich, – etwa in Halle, Magdeburg oder Dessau-Roßlau.

Insgesamt müssen 700 Stunden theoretischer und fachpraktischer Unterricht in Verbindung mit dem Nachweis von 850 Praxisstunden absolviert werden. Die Auszubildenden könnten sich dann zur Pflegehilfe qualifizieren und Pflegefachkräfte unterstützen. Zeitlich sind die zukünftigen Pflegekräfte dabei flexibel. Dies sei für bildungsferne Bewerberinnen und Bewerber "eine niedrigschwellige Einstiegsmöglichkeit in den Pflegebereich", teilte die Regionaldirektion mit. Die Beschäftigten erhielten den vollen Verdienst während der gesamten Qualifizierung.

dpa, MDR (Oliver Leiste) | Zuerst veröffentlicht am 22.05.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Mai 2023 | 13:00 Uhr

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