Podcast "Was bleibt" | Folge 144 Was bleibt: Vorbereitung auf das Szenario "Gaskrise" und Jugendarmut in Sachsen-Anhalt

15. Juli 2022, 16:00 Uhr

Am 21. Juli wird sich zeigen, ob durch Nord Stream 1 wieder Gas fließt oder nicht. Je näher der Tag rückt desto konkreter scheinen Notfallpläne für das Szenario "Gaskrise" diskutiert zu werden. Die Landesregierung gründete in dieser Woche eine entsprechende Arbeitsgrupe. Was ihre Aufgaben sind und warum trotz berechtigter Sorgen keine Panik geschürt werden sollte – das thematisiert dieser Podcast. Außerdem gehts um Kinder- und Jugendarmut, die besonders in Sachsen-Anhalt ein Problem ist.

Marie-Kristin Landes
Bildrechte: MDR/Martin Neuhoff

Was bleibt: der MDR SACHSEN-ANHALT Wochenrückblick

Ein Justizvollzugsbeamter steht auf einem Flur in der zukünftigen Justizvollzugsanstalt (JVA) Madel in Burg.
Bildrechte: picture alliance/dpa
Auf einer Wäscheleine hängen vor schwarzem Hintergrund 6 Stück FFP2-Einweg-Masken. Vorsitzender des Stadtrates Dessau-Rosslau, Frank Rumpf
Bildrechte: IMAGO / C3 Pictures /Lutz Sebastian
Alle anzeigen (24)

Szenario "Gaskrise" - ernstnehmen, vorbereiten, aber keine Panik verbreiten – ab Minute 02:54

  • Auch wenn das Gas momentan noch nicht knapp ist, steigen die Preise an den Märkten bereits enorm. Viele Haushalte erhalten bereits erste angepasste Nebenkosten, die sich Teile der Bevölkerung nicht mehr leisten können.
  • In der diese Woche gegründeten Arbeitsgruppe der Landesregierung sind bis auf das Justizministerium alle Ministerien vertreten. Es sollen Energiesparmaßnahmen in den eigenen Häusern, aber auch Vorbereitungen auf konkrete Szenarien in Sachen Katastrophenschutz getroffen werden.
  • Der Grad zwischen dem sich Gedanken machen über das "Szenario Gaskrise" und Panik schüren ist schmal. Energieminister Armin Willingmann (SPD) gab in dieser Woche zu bendeken, dass diese auch die Preisentwicklung für Gas am Markt befeuere.

Und... was bleibt?

  • Dass wir alles situativ betrachten und verfolgen müssen und frühestens in einer Woche mehr Antworten auf das Szenario "Gaskrise" haben.

Jede und jeder dritte junge Erwachsene ist armutsgefährdert – ab Minute 28:02

  • Jugendarmut ist in der gesellschaftlichen Debatte und der Politik ein unterrepräsentiertes Thema. In Sachsen-Anhalt ist jede und jeder dritte junge Erwachsene von Armut betroffen.
  • Die Corona-Pandemie und die aktuelle Inflation könnten dazu führen, dass Jugendarmut weiter zu nimmt. Allerdings ist sie bereits vorher ein großes Problem gewesen. Die Gründe dafür sind vielfältig wie Robin Radom vom Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt im Gespräch erklärt.
  • Um Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus der Armut zu helfen, müssen die Angebote niedrigschwellig sein. Das beginnt bei Freizeitangeboten wie Jugendclubs und endet bei politischen Maßnahmen wie einer Ausweitung der geplanten Kindergrundsicherung auf Jugendliche und junge Erwachsene.

Den Link zur Reportage von exactly findet ihr hier: Ohne Geld und abgehängt - Jugend in Armut.

Und... was bleibt?

  • Die Notwendigkeig bei Jugendarmut politisch zu handeln. Wenn das nicht passiert, bleibe Jugendarmut. Die Erfahrung zeige: Aus Jugendlichen in Armut werden junge Erwachsene in Armut, die diese wiederum häufig an ihre Kinder weitergeben.

Wo der Podcast zu hören ist

Podcasts FCM und HFC
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk
Marie-Kristin Landes
Bildrechte: MDR/Martin Neuhoff

Über die Autorin Marie Landes ist in Dessau-Roßlau aufgewachsen. Sie hat Politikwissenschaft in Dresden und Journalistik in Leipzig studiert. Seit ihrem Volontariat arbeitet sie für verschiedene Redaktionen des MDR. Wenn sie nicht gerade mit Kamera oder Mikro unterwegs ist, findet man sie irgendwo zwischen Leipzig und der Welt.

MDR (Marie Landes)

0 Kommentare

Mehr aus Sachsen-Anhalt