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GesundheitRadon-Vorsorgegebiete: Arbeitgeber müssen mit Messungen beginnen

09. August 2021, 16:46 Uhr

15 Gemeinden in Sachsen-Anhalt sind sogenannte Radon-Vorsorgegebiete. In diesen sind Arbeitgeber verpflichtet, die Radon-Konzentration in der Luft zu messen – und sie gegebenenfalls zu reduzieren. So schreibt es das neue Strahlenschutzgesetz vor.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Sachsen-Anhalt hat 15 Gemeinden im Ost- und Südharz als sogenannte Radon-Vorsorgegebiete festgelegt. Nach Angaben des Landesamtes für Verbraucherschutz ist dort ein erhöhtes Aufkommen des radioaktiven Gases Radon zu erwarten – und zwar auf mehr als 300 Becquerel je Kubikmeter. Arbeitgeber sind dort dazu verpflichtet, die Radon-Konzentration zu messen.

Ansässige Behörden, Krankenhäuser und Betriebe müssen deswegen ein Jahr lang entsprechende Messungen durchführen. Es soll nachvollziehbar sein, welche Radon-Konzentration an welchem Arbeitsplatz gemessen wurde.

Wird der Referenzwert von 300 Becquerel überschritten, muss der Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen, um die Radonwerte zu reduzieren. Diese Regelung ist mit dem neuen Strahlenschutzgesetz am Montag in Kraft getreten.

Radon-Vorsorgegebiete in Sachsen-Anhalt

Das Umweltministerium hatte die Gemeinden bereits vergangenen November ausgewiesen. Betroffen sind sechs Gemeinden im Landkreis Harz und neun Gemeinden im Landkreis Mansfeld Südharz.

Betroffene Gemeinden im Landkreis Harz

Ilsenburg, Oberharz am Brocken, Thale, Harzgerode, Falkenstein/Harz, Wernigerode

Betroffene Gemeinden im Landkreis Mansfeld-Südharz

Arnstein, Hettstedt, Mansfeld, Mansfelder-Grund-Helbra, Lutherstadt Eisleben, Allstedt, Sangerhausen, Goldene Aue, Südharz

Eine Allgemeinverfügung verpflichtet Unternehmen in den betroffenen Gebieten bereits seit Januar, innerhalb von 18 Monaten zu den entsprechenden Radon-Messungen. Das Landesamt für Verbraucherschutz teilte mit, dass die einjährigen Messungen spätestens jetzt beginnen müssten.

Was ist Radon?

Radon ist ein natürliches radioaktives Edelgas. Es entsteht durch den Zerfall von Uran und kommt überall im Erdreich vor, jedoch in unterschiedlichen Konzentrationen. In der Altmark zum Beispiel ist das Vorkommen sehr gering, in Gebirgen wie im Harz oder auch in ehemaligen Bergbauregionen wie in Mansfeld-Südharz geht man davon aus, dass es dort erhöhte Konzentrationen gibt.

Da Radon radioaktiv ist, kann es auch gesundheitsgefährdend sein. Es ist laut Bundesamt für Strahlenschutz die häufigste Ursache für Lungenkrebs nach Rauchen und Feinstaubbelastung. Deshalb will man in den ausgewiesenen Gebieten nun herausfinden, ob das Edelgas dort in Gebäude eindringt.

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MDR/Cornelia Winkler

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 09. August 2021 | 15:00 Uhr