Seniorin zählt Münzen in ihrer Hand.
Bei immer mehr Rentnern in Sachsen-Anhalt reicht die Rente nicht. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Westend61

Altersarmut Immer mehr Rentner benötigen Grundsicherung

24. November 2022, 10:56 Uhr

In Sachsen-Anhalt müssen immer mehr Rentner Grundsicherung beantragen. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die die Linksfraktion im Bundestag abgefragt hat. Die Partei hat ihre Forderung nach einer Mindestrente erneuert.

Bei immer mehr Rentnern in Sachsen-Anhalt reicht die Rente nicht aus. Im Juni 2022 hatten 8.835 Menschen Grundsicherung erhalten. Das sind rund 1.400 mehr als noch vor einem Jahr. Das belegen Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die die Linken-Fraktion im Bundestag abgefragt hatte.

Wer kann Grundsicherung beantragen? Grundsicherung können Menschen beantragen, deren Einkünfte im Alter oder bei voller Erwerbsminderung nicht für den Lebensunterhalt ausreichen. Die Höhe hängt von Einkommen und Vermögen ab. Die Deutsche Rentenversicherung rät, man solle den Anspruch auf Grundsicherung prüfen lassen, wenn das Einkommen unter 924 Euro liege.

Linke: Inflation und hohe Energiekosten verantwortlich

Die Linken-Fraktionsvorsitzende in Sachsen-Anhalts Landtag, Eva von Angern, macht für diese Entwicklung vor allem die Inflation und die hohen Energiekosten verantwortlich. Die Preislawine im Supermarkt und bei Energie werde immer mehr zur Verarmungslawine.

Mindestrente gefordert

Die Bundesregierung tue zu wenig dafür, dass Rentnerinnen und Rentner durch den Winter kämen, so von Angern weiter. Sie forderte einen Abwehrschirm gegen Altersarmut und sprach sich erneut für eine Mindestrente in Höhe von 1.200 Euro aus. Von Angern nannte als Beispiele Österreich und die Niederlande.

MDR (Mario Köhne), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 24. November 2022 | 09:00 Uhr

9 Kommentare

SusiB. am 26.11.2022

Der Unterschied zu den Hartz4 Empfänger ist der die Rentner haben viele viele Jahre gearbeitet und die meisten Hartzer noch nie. Diese können was für ihr Geld tun.

THOMAS H am 25.11.2022

Bei den vielen Quellen kann es passieren, das eine Verwechslung geschieht. Für die Eurobeträge von 2011-2018 ist die Quelle die jährliche Info der Rentenversicherung. THOMAS H

THOMAS H am 25.11.2022

SusiB.: Nur mal zum besseren Verständnis, bitte ich Sie mal auszurechnen, wie viel Prozent die Steigerung von 446 auf 449 (ALG-II-Erhöhung von 2021 auf 2022) beträgt und dann zu vergleichen, wie viel Prozent in diesem Jahr die Rentensteigerung betrug.

Ansonsten stimme ich Ihnen zu, das für die Rentner zu wenig gemacht wird, aber das kann nicht den ALG-II-Leistungsempfängern angelastet werden, vor allem, wenn dabei auch welche sind, die arbeiten gehen und bei zusätzlichen Leistungen, seit 01/2011, um die zukünftige Rente betrogen werden (s. Kommentare unten).
Das größte Problem, ist der Niedriglohnsektor, welcher mit ALG-II-Beginn (2005) hofiert wurde und die viel zu spät erfolgte Einführung des Mindestlohn.
Jeder einzelne AN kann, anhand der jährlichen Renteninformation ersehen, wie hoch der Jahreslohn sein müsste um einen Entgeltpunkt zu erhalten.
2011=32.100€
2012=33.002€
2013=33.659€
2014=34.514€
2015=35.363€
2016=36.187€
2017=37.077€
2018=38.212€ (Quelle:"Aktuelle Sozialpolitik")

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