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Geht es nach der CDU bleibt der Sarg in Sachsen-Anhalt Pflicht. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de
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MDR SACHSEN-ANHALT Fr 17.01.2025 14:55Uhr 00:30 min

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Bestattungsformen CDU hält an Sargpflicht in Sachsen-Anhalt fest

17. Januar 2025, 15:08 Uhr

Verstorbene in Sachsen-Anhalt, die nicht eingeäschert werden, dürfen wohl auch künftig nur in Särgen bestattet werden. Die CDU hat geplanten Reformen des Bestattungsgesetzes eine Absage erteilt. Sie will an der Sargpflicht festhalten.

Bei der Novellierung des Bestattungsgesetzes in Sachsen-Anhalt könnte ein zentraler Punkt der Reform auf der Strecke bleiben. Die CDU-Landtagsfraktion lehnt eine Aufhebung der Sargpflicht ab. Konkret geht es um die Frage, ob bei einer Erdbestattung auch eine Bestattung in Tüchern erlaubt werde. "Was die CDU-Fraktion zurzeit nicht mitträgt, ist die Tuchbestattung", sagte Fraktionsvorsitzender Guido Heuer. Damit stellen sich die Christdemokraten gegen einen Beschluss der schwarz-rot-gelben Landesregierung.

CDU stellt sich gegen Beschluss der Landesregierung

Lediglich in Sachsen-Anhalt und Sachsen gibt es noch die Sargpflicht. Allerdings: In beiden Bundesländern soll noch 2024 das Bestattungsgesetz geändert und der Weg frei gemacht werden für eine sarglose Bestattung. Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt hatte den Entwurf für ein neues Bestattungsgesetz im April 2023 beschlossen. Seitdem verhandeln Abgeordnete von CDU, SPD und FDP im Landtag darüber. Eigentlich sollte der Sargzwang aufgehoben werden und künftig eine Bestattung in Tüchern möglich sein.

Damit sollte etwa den Wünschen der muslimischen und jüdischen Gemeinden Rechnung getragen werden. "Wir streben eine interkulturelle Öffnung des Bestattungsrechts an, um der Vielfalt der Religionen gerecht zu werden", heißt es im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und FDP.

Die Sargpficht oder Sargzwang ist eine gesetzliche Vorschrift für eine klassische Erdbestattung, die traditionell in einem Sarg erfolgt. Sie wird mit Menschenwürde, hygienischen Gründen, Traditionen sowie besseren Verwesungsvoraussetzungen durch den im Sarg befindlichen Sauerstoff begründet. Auch für eine Einäscherung ist der Sarg Pflicht.

Den Friedhofsträgern sollte in begründeten Fällen ein Widerspruchsrecht gegen die Bestattung in Tüchern eingeräumt werden. Doch das reicht der CDU nicht. Die Fraktion begründet die Bedenken unter anderem mit Unsicherheiten bei der Bodenstruktur und dem Verwesungsprozess.

"Ich finde das schade", sagte die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Katrin Gensecke. Wer Vielfalt wolle, müsse dem auch Rechnung tragen. Sachsen-Anhalt sei eines der letzten Länder, in denen noch keine Tuchbestattung möglich sei, so Gensecke. "Wir müssen gucken, wie wir damit umgehen."

Kritik von den Grünen

Möglicherweise fällt die Reform nun kleiner aus. So soll eine Bestattungspflicht von Sternenkindern eingeführt werden. So werden Babys genannt, die während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt sterben. Außerdem soll es künftig verpflichtend eine zweite Leichenschau bei Erdbestattungen geben. FDP-Gesundheitspolitiker Konstantin Pott sagte, man müsse jetzt die geeinten Punkte umsetzen.

Die oppositionellen Grünen kritisieren die CDU. "Das ist wirklich unfassbar", sagte Fraktionschefin Cornelia Lüddemann. Das gehe so nicht, wenn man Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Sachsen-Anhalt holen wolle und diese dauerhaft hierbleiben sollten. "Wir müssen alles tun, dass wir eine Willkommenskultur entwickeln. Das betrifft alle Lebensbereiche", sagte Lüddemann.

dpa; MDR (Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Januar 2025 | 13:00 Uhr

17 Kommentare

hinter-dem-Regenbogen vor 2 Wochen

@Tupolev

Sollten wir es somit, im Interesse einer Wiederbelebung des Judentums in Deutschland , so machen ?
Immerhin sind in den vergangenen Jahren , mehrer10 Tausende Menschen mit jüdischen Wurzeln, nach Deutschland übergesiedelt - was mit Sicherheit auch eine gesellschaftliche und Kulturelle Veränderung mit sich bringt.


Warum kann man das in Deutschland nicht laut sagen ?

hinter-dem-Regenbogen vor 2 Wochen

@dimehl ___ "gezwungen, nur an Fremdes anpasst. . . "

. . . sich zwangsweise den Einflüssen von Außen her zu unterwerfen, sind Folge von Krieg und Revolution und Migration.
Nicht selten ist der Traditionsverlust , nicht weniger als eine Form der "SiegerBeute".

Sicher wird man das in einer, auf Internationalismus und Grenzenlosigkeit ausgerichteten "modernen Welt", nicht verhindern können - aber gerade deshalb sollten die Veränderungen in all ihren Facetten, auch offen kommuniziert werden dürfen . . und dazu bedarf es eines Wortschatzes, der ebenfalls dem Beutetrieb der Nutznießer einer solchen Entwicklung, zunehmend zum Opfer fällt.

hinter-dem-Regenbogen vor 2 Wochen

Wie ich den zahlreichen Wortbeiträgen hier entnehmen kann, besteht die Absicht, sich mit dem Verzicht auf tradioninelle Gegebenheiten , auf dem Wege einer "neuen Gesellschaft"zu begeben

Und so wird sogar der Tod zu einem Politikum, mit dem Ziel, diese Welt zu verändern.

Warum also wird das nicht offen kommuniziert und Diskutiert - warum geschieht die gesellschaftliche Revolution immer über eine Hintertür ?
Gibt es da ewas , was den Protagonisten und Aktivisten, der sich zu verändernden Welt . . . . ?

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