Start der Sommerferien Ende eines turbulenten Schuljahres – Hoffnung auf mehr Normalität

14. Juli 2022, 09:22 Uhr

Für Sachsen-Anhalts Schülerinnen und Schüler haben die Sommerferien begonnen. Hinter ihnen liegt ein turbulentes Schuljahr – geprägt von der Corona-Pandemie und den durch den Ukraine-Krieg in entstandenen Herausforderungen. Wie Schüler und Lehrkräfte auf das Jahr zurückblicken und was sie sich für das kommende Schuljahr wünschen.

Schulranzen, Hausaufgaben und Tafelkreide – das alles bleibt nun für die kommenden sechs Wochen unberührt, in Sachsen-Anhalt haben die Sommerferien begonnen. "Das Schuljahr war vor allem geprägt von Pandemie-bedingten Umständen sowie den durch den Krieg in der Ukraine entstandenen Herausforderungen", sagt Sachsen-Anhalts Bildungsministerin Eva Feußner. Konkret heißt das: ein ständiger Wechsel zwischen Masken- und Testpflicht, Präsenz- und Distanzunterricht – das Chaos ist vorprogrammiert.

"Mit der heißen Nadel": Corona-Wirrwarr in Schulen

Am Domgymnasium in Merseburg hatte das abgelaufene Schuljahr mit einer Maskenpflicht auf den Fluren begonnen. Lange hielt die Corona-Maßnahme aber nicht, denn die Politik hatte aufgrund gestiegener Infektionszahlen bereits eine neue Verordnung beschlossen. "Danach mussten wir wieder überall Maske trage, dann teilweise Distanzunterricht", sagt Moritz Eichelmann, Schüler am Domgymnasium und Landesschülersprecher von Sachsen-Anhalt.

Dann habe es wieder Schulschließungen gegeben, die so offiziell aber nicht benannt wurden. Dann seien die Corona-Tests weniger geworden, bis sie dann komplett wegfielen. Es sei ein riesengroßes Durcheinander gewesen, sagt der 17-Jährige. Für ihn und seine Schulkameraden nichts Neues: "Das war wie im Jahr zuvor, trotz Regierungswechsel alles mit der heißen Nadel." Leider kein Einzelfall.

Auch die Schulleiterin der Karl-Friedrich-Friesen-Grundschule in Halle, Diana Matthäus, kritisiert das Vorgehen der Verantwortlichen. "Es war und ist eine sehr kräftezehrende Zeit." Die Schule habe wenig Unterstützung von ihrem Träger und den zuständigen Schulämtern bekommen. Man habe sie, die Lehrer, die Schüler und alle anderen Beteiligten alleine gelassen.

Schule ohne Corona(-Maßnahmen)

"Ich war erleichtert, als im Februar nach und nach gelockert werden konnte", so Matthäus. Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte sind froh, dass der Unterricht wieder in Präsenz stattfinden kann. Insbesondere für das gemeinsame Lernen sei dies extrem wichtig, erklärt die Schulleiterin. Soziale wie auch andere Kompetenzen seien während des Distanzunterrichts einfach auf der Strecke geblieben.

Die individuellen Lücken würden sich erst in den nächsten Jahren zeigen, vermutet Eichelmann. "Wenn dann in Klasse 8 klar wird, dass Grundlagen aus der Fünften fehlen." Er selbst merke es bei sich in der Oberstufe schon jetzt deutlich, dass bestimmte Themenfelder nicht so intensiv und ausführlich behandelt wurden, wie es im Präsenzunterricht geschehen wäre.

Um den entstandenen Lernrückständen, motorischen Defiziten und psychischen Belastungen entgegenzuwirken, wird es in den Ferien Camps, Schwimmgutscheine und andere Angeboten geben, so eine Pressemitteilung des Bildungsministeriums Sachsen-Anhalt. Nach den Ferien soll eine Studie der Universität Halle helfen, das regionale Infektionsgeschehen zu beobachten und besser einzuschätzen.

Möglichst viel Normalität im neuen Schuljahr

Mehr Planungssicherheit wünscht sich auch Landesschülersprecher Moritz Eichelmann für sein letztes Schuljahr. "Ich hoffe, dass die Corona-Maßnahmen runtergefahren bleiben können und uns erstmal in Ruhe lassen." Der Vorsatz des sachsen-anhaltischen Bildungsministerium ist da nicht weit: Für den Umgang mit dem Coronavirus im kommenden Schuljahr gilt der Leitsatz: "So viel Normalität wie möglich, so viel Schutz wie nötig."

Tipps für die Sommerferien

MDR (Cynthia Seidel, Cornelia Winkler)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 13. Juli 2022 | 06:00 Uhr

4 Kommentare

Anni22 am 15.07.2022

Leider sieht das nicht gut aus, der Herr Lauterbach fängt schon wieder an Panik zu verbreiten. Es wird auch an den Eltern liegen, ob Sie der Panik noch nachgeben oder auf einen geordneten Unterricht bestehen.

A.Assmann am 14.07.2022

Den Kindern wurden 2 Jahre Kindheit gestohlen.Hört endlich auf. Ich war 43 Jahre Lehrerin.Noch nie waren unsere Kinder so unwissend und einseitig "gebildet".Die meist genutzten Wörter sind °solidarisch" und Gendergeschlecht.Corona? Witz des Jahrzehnts.

Atheist am 14.07.2022

„und was sie sich für das kommende Schuljahr wünschen.“
Ich wünsche ihnen Unterricht und nicht Ausfall und vor allem einem Ideologie freien Unterricht.

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