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In Sachsen-Anhalt geht die Zahl der Unfälle auf dem Schulweg zurück. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / zb | Ralf U. Heinrich

VerkehrZahl der Schulwegunfälle sinkt in Sachsen-Anhalt – außer in Stendal und im Altmarkkreis

11. Oktober 2022, 08:38 Uhr

Mehr Polizeipräsenz, Geschwindigkeitskontrollen im Umfeld von Schulen, Aufklärung über die Verkehrsregeln – die Maßnahmen wirken offenbar: Die Zahl der Schulwegunfälle geht fast überall im Land zurück. Anders ist das im Altmarkkreis-Salzwedel sowie in Stendal.

Fast überall in Sachsen-Anhalt ist in den vergangenen Jahren die Zahl sogenannter Schulwegunfälle zurückgegangen. Das hat eine Umfrage von MDR SACHSEN-ANHALT bei den Polizeiinspektionen im Land ergeben.

Anstieg der Schulwegunfälle im Altmarkkreis und Stendal

Das insgesamt positive Bild wird jedoch getrübt von den Zahlen aus den Landkreisen Altmarkkreis Salzwedel und Stendal. Hier nehmen die Schulwegunfälle sogar seit fünf Jahren zu. Waren es laut Polizei-Statistik im Jahr 2017 noch elf registrierte Unfälle, wurden in den beiden Folgejahren bereits 18 und 20 Unfälle registriert. Vergangenes Jahr dann der sprunghafte Anstieg auf 31 Unfälle – in diesem Jahr sind es bereits jetzt 24.

Die Ursachen dafür sind unklar. Die Polizeiinspektion Stendal wies auf Anfrage lediglich darauf hin, dass auch Wild- und Rangier-Unfälle beim Einparken von ihrer Statistik erfasst würden. Fragen nach Präventionsmaßnahmen und Geschwindigkeitskontrollen etwa vor Grundschulen ließ die Sprecherin dagegen unbeantwortet.

Elf Schulwegunfälle weniger als noch 2020

Ganz anders ist die Lage im Rest des Landes. Obwohl die von den Polizeiinspektionen gelieferten Zahlen unterschiedlich detailliert ausfallen, zeichnet sich ein positiver Trend dennoch deutlich ab. Denn während die Zahl der Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt seit über 10 Jahren leicht zunimmt, ist die Zahle der auf dem Schulweg verunfallten Kinder zurückgegangen.

Im Salzlandkreis, der Stadt Magdeburg sowie den Landkreisen Börde und Harz hat es laut zuständiger Polizeiinspektion in den ersten vier Wochen des neuen Schuljahres nur vier Schulwegunfälle gegeben. Das sind zwei Unfälle weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – und ganze elf weniger als im Vergleichszeitraum im Jahr 2020.

Im Süden des Landes ist es im neuen Schuljahr bislang nur zu drei Schulwegunfällen gekommen. Die Zahl sinkt nach Polizeiangaben bereits seit 2018. Zwischen Januar und Ende September gab es ganze 14 Fälle in den Landkreisen Mansfeld-Südharz, Saalekreis, Burgenlandkreis und der Stadt Halle.

In den Landkreisen Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg sowie in der Stadt Dessau-Roßlau ereigneten sich im neuen Schuljahr insgesamt sechs Schulwegunfälle.

Präventionsmaßnahmen der Polizei

Erstklässler seien grundsätzlich besonders gefährdet im Straßenverkehr, heißt es aus den Polizeiinspektionen. Dass sie immer seltener auf dem Schulweg in Unfälle verwickelt sind, dafür machen die Dienststellen im Land übereinstimmend eine erhöhte Präsenz der Polizei auf Schulwegen samt Geschwindigkeitskontrollen im Umfeld von Schulen verantwortlich.

Auch würden Polizisten regelmäßig in Schulen geschickt, um vor allem den Erstklässlern die Verkehrsregeln näher zu bringen. Ein weiterer Grund seien die gelben Füße, die die Beamten nahe Grundschulen auf den Boden sprühen, um den sichersten Schulweg zu markieren. Die Polizeiinspektion Halle lobte zudem das ehrenamtliche Engagement von Verkehrshelfern, die ebenfalls zu mehr Sicherheit beitragen würden.

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MDR (Marc Weyrich, Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Oktober 2022 | 09:30 Uhr