Sachsen-Anhalt Den Notaufnahmen im Land steht zu Silvester ein Stresstest bevor

30. Dezember 2022, 10:15 Uhr

Die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt appellieren zu Vorsicht zu Silvester. Zwar seien die Notaufnahmen auf Feuerwerksverletzungen und Alkoholvergiftungen vorbereitet. Hoher Krankenstand und Atemwegserkrankungen brächten die Einrichtungen aber jetzt schon an die Belastungsgrenze, mahnt der Chef der Krankenhausgesellschaft.

Mit Blick auf Silvester hat der Chef der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt, Wolfgang Schütte, vor stark ausgelasteten Notaufnahmen im Land gewarnt. Zwar sehe er keine direkte Versorgungsproblematik zu Silvester, da die Notaufnahmen vorbereitet seien. Dennoch sei es eine "riesige Herausforderung für die Mitarbeitenden", so Schütte im Interview mit MDR SACHSEN-ANHALT.

Notaufnahmen im Land sind bereits stark belastet

Generell sei die Situation für alle Notaufnahmen im südlichen Sachsen-Anhalt sehr schwierig. Zum einen wegen des hohen Krankenstandes bei den Mitarbeitern. Zum anderen wegen des hohen Andrangs im Zuge der aktuellen Infektionswelle. "Wenn jetzt noch die speziellen Silvester-Probleme dazu kommen, kann man sich vorstellen, dass es eine große Herausforderung ist", fasste Schütte zusammen.

Böllerverbot 2020/21 führte zu weniger Betrieb in Notaufnahmen

Einstellen muss sich das Krankenhauspersonal Schütte zufolge vor allem auf Verletzungen durch Silvesterfeuerwerk und gehäufte Alkoholvergiftungen. "Mein Appell an die Feiernden ist deshalb eindeutig: "Vorsicht mit Knallern und Vorsicht mit Alkohol."

In den beiden Vorjahren war es wegen Corona zu Silvester deutlich ruhiger zugegangen. "In der Silvesternacht des Böllerverbots 2020/21 haben die Krankenhäuser zwei Drittel weniger Feuerwerks-Schwerstverletzte auf den Stationen gezählt", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" kürzlich.

MDR (Daniel Salpius)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – HEUTE | 29. Dezember 2022 | 19:00 Uhr

7 Kommentare

Thommi Tulpe am 31.12.2022

Meine Form der Eigenverantwortung. Sollten Sie z. B. polnische Böller zünden und sich verletzen: Ihre Eigenverantwortung, für welche Sie weder unser Gesundheitssystem noch die Bundesregierung verantwortlich machen können. Auch Ihnen alles Gute für 23. Das selbst, wenn Sie für das Gute keinen Sinn entwickeln können, weil Ihnen das zu dekadent ist.

Steffen 1978 am 30.12.2022

Haben die Notaufnahmen und das gesamte Gesundheitssystem nicht täglich einen Stresstest zu bewältigen
Jeder der auf ärztliche Versorgung angewiesen ist kann dies nur bestätigen
Krankenhaus Schließung und Bettenabbau trägt zu dieser katastrophalen Situation bei

hilflos am 30.12.2022

Ganz schlimm finde ich die seelische Belastung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge durch die Knallerei. Da sollte man auch psychologische Ambulanzen...

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