Konzept sollte schon vorliegen Demonstrationen für Medizinisches Versorgungszentrum in Havelberg
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Vor einem Jahr wurde das Krankenhaus in Havelberg im Landkreis Stendal geschlossen. Seitdem demonstrieren die Menschen in der Umgebung jede Woche für ein Medizinisches Versorgungszentrum. Ein Konzept dafür sollte eigentlich Anfang August vorgelegt werden. Doch passiert ist nichts und die Menschen fühlen sich immer mehr im Stich gelassen.

Nach der Schließung des Krankenhauses soll Havelberg im Landkreis Stendal ein Medizinisches Versorgungszentrum bekommen. Das Sozialministerium und die landeseigene Salus wollten Anfang August ein Konzept dafür vorlegen. Doch passiert ist bisher nichts. Das Konzept muss noch durch interne Gremien, sagte eine Sprecherin der Salus. Die Krankenkassen seien aber bereit, den Weg mitzugehen.
Inzwischen ist die Schließung des Krankenhauses in Havelberg ein Jahr her. Ein kleiner Verein, der sich "Pro Krankenhaus" nennt, wird nicht müde, eine vernünftige medizinische Versorgung anzumahnen. Jede Woche gehen sie dafür auf die Straße. Neuerdings demonstrieren sie nicht nur in Havelberg, sondern gehen auch in die Dörfer. Am Freitag waren sie in Nitzow.
Menschen fühlen sich im Stich gelassen
Die Demonstrierenden wüschen sich eine Gesundheits- und Notfallversorgung. Ein Mann sagte: "Im Moment haben wir gar nichts. Seit einem Jahr werden wir hingehalten von der Politik. Man verspricht uns etwas, aber gesehen haben wir noch nichts." Der Unmut sei groß, doch genau das treibe die Menschen in und um Havelberg Woche für Woche auf die Straßen.
Das Krankenhaus in Havelberg hatte im vergangenen Jahr geschlossen. Der damalige Krankenhausbetreiber KMG hatte argumentiert, dass die Menschen die Klinik in Havelberg nicht mehr in Anspruch genommen hätten. Angesichts von Millionenverlusten sei die Einrichtung nicht mehr wirtschaftlich zu führen gewesen.
MDR/Bernd-Volker Brahms, Fabienne von der Eltz
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 21. August 2021 | 09:30 Uhr