Aufsichtsrat wurde informiert Kinderklinik Gardelegen schließt Ende des Jahres

14. Dezember 2021, 17:49 Uhr

Die Kinder- und Jugendstation am Altmark-Klinikum in Gardelegen stellt ihre Arbeit zum Ende des Jahres ein. Das hat die landeseigene Salus-Krankenhaus-Holding am Dienstag bekannt gegeben. Grund: Es konnten keine Fachärzte gefunden werden. Offen ist noch, wie es mit der Pädiatrie weitergeht.

Der Eingang der Kinderklinik Gardelegen.
Der Eingang der Kinderklinik Gardelegen Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Die stationäre Kinderklinik in Gardelegen wird zum 1. Januar geschlossen. Das ist am Dienstag im Aufsichtsrat der Salus-Altmark-Holding festgelegt worden. Noch Anfang Dezember hatte der Kreistag in Salzwedel gegen die Schließung der Kinderklinik in Gardelegen gestimmt und Landrat Michael Ziche (CDU) beauftragt, diese Position im Aufsichtsrat zu vertreten. Das Votum des Kreistags respektiere man, hieß es nun von Staatssekretärin Beate Bröker (SPD) aus dem Sozialministerium. Bröker ist gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzende der Salus.

Viereinhalb Arztstellen nötig

Trotz intensiver Bemühungen sei es nicht gelungen, den Personalbedarf von viereinhalb Ärztestellen zu decken. Dies zwinge nun zur Schließung. Schon vor anderthalb Jahren wollte die landeseigene Krankenhausgesellschaft die Kinderklinik zu einer ambulanten Einrichtung umbauen. Massiver Protest verhinderte dies vorübergehend. Man versuchte, mit personellen Zwischenlösungen den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Kinder werden in Zukunft ambulant behandelt

Die kindermedizinische Betreuung in Gardelegen soll künftig ambulant geschehen. Vor Ort gibt es dann keine stationäre Aufnahme und entsprechende Kinderärzte sind nicht mehr rund um die Uhr verfügbar. Die Altmarkkliniken in Gardelegen und Salzwedel sollen dazu enger mit den beiden großen Kliniken in Magdeburg kooperieren. Die nächsten Kinderkliniken befinden sich in Salzwedel und Stendal.

MDR (Bernd-Volker Brahms, Jan-Malte Wagener, Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 14. Dezember 2021 | 17:30 Uhr

7 Kommentare

Harka2 am 15.12.2021

@Matthi
Es gibt aber einfach gar nicht genug Ärzte, um da welche irgendwohin zuzuweisen. Es sind einfach keine da. Versuch doch mal nach einem Umzug in eine neue Stadt dort Termine bei z. B. Augenärzten zu bekommen. Als Kassenpatient wimmelt dich da jede Empfangsdame ab.

Matthi am 15.12.2021

Das zu dem Thema gleiche Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Da muss sich keiner Wundern warum viele Junge Leute dem Landleben den Rücken kehren. Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken wie es die DDR gemacht hat. Da wurden die Ärzte nach dem Studium dahin Delegiert ich glaube 5 Jahre wo sie gebraucht wurden, das war eine Rückgabe an die Gesellschaft weil der Staat mit Steuergeldern das Studium Finanziert ermöglicht hat.

Altmagdeburger am 14.12.2021

So weit sind wir schon, Geld bestimmt über Gesundheit und zu Schutz unsere Kinder. Wie Krank ist unsere Gesellschaft geworden. Aber das kenne ich von meine ehemalige Hausärztin, alles was die Krankenkasse bezahlt hat war man willkommen. Ich kam mir vor als würde ich zur einer Bank gehen, aber nicht zu einer Arztpraxis. So etwas gab es zur DDR Zeit nicht, da kann einer denken was er will. Und wie war das! In 10 Minuten muss ein Notarzt beim Patzend sein, ja mit den Hubschrauber, aber nicht mit den Auto. Danach braucht ein Totkrankeskind kein Notarzt mehr rufen, das Würde unterwegs sterben bevor es in Stendal oder Salzwedel ankommt.

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