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"Ladepünktchen"Verein baut Ladenetz für E-Bikes in der Altmark auf

27. März 2023, 19:42 Uhr

In der Altmark können Radfahrer ihre E-Bikes entspannt an sogenannten Ladepünktchen aufladen. Das sind Stationen, die von Privatpersonen, Gaststätten, Läden oder anderen Einrichtungen angeboten werden. Ein Verein koordiniert das neu entstehende Ladenetz. Künftig sollen es noch mehr werden – auch, um Touristen in die Region zu locken.

Erst vor drei Wochen hat sich Konrad Fuchs ein E-Bike gekauft. Mit dem will der Rentner nun 3.500 Kilometer im Jahr zurücklegen. Am liebsten radelt Fuchs dabei durch seine Heimat – die Altmark. Das neu entstehende Ladenetzwerk für E-Bikes kommt ihm da gerade recht. Fuchs sagt: "Zwischen den Ortschaften und überhaupt haben wir hier in der Altmark längere Strecken zurückzulegen. Da ist es ein großer Vorteil, wenn überall Ladestationen zur Verfügung stehen."

Zwischen den Ortschaften und überhaupt haben wir hier in der Altmark längere Strecken zurückzulegen. Da ist es ein großer Vorteil, wenn überall Ladestationen zur Verfügung stehen.

E-Bike-Fahrer Konrad Fuchs

Die E-Bike-Aufladestationen verteilen sich über die gesamte Altmark. Innerhalb von zwei Monaten haben sich mehr als 60 Standorte in der Region Altmark bereit erklärt, ein sogenanntes Ladepünktchen zu werden. Nun werden es täglich mehr. Verbunden sind die altmärkischen Ladepünktchen übrigens mit rund 70 Ladestationen im angrenzenden Wendland in Niedersachsen.

Alle Ladepünktchen in der Altmark auf einen Blick

In der Altmark und im Wendland in Niedersachsen gibt es bereits zahlreiche Ladepünktchen, künftig sollen weitere hinzukommen. Die Liste der Ladepünktchen auf der Website der "Altmarkmacher" wird fortlaufend aktualisiert.

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Verein kümmert sich um die E-Bike-Ladestationen in der Altmark

Der Verein "Altmark-Macher" hatte nicht nur die Ladepünktchen-Idee, sondern setzt sie auch einfach und unbürokratisch in die Tat um. Allen voran kümmert sich Vereinsvorsitzende Amanda Hasenfusz um alle Ladepünktchen-Anwärter im Norden Sachsen-Anhalts. Laut Hasenfusz können alle Privatpersonen mitmachen, ebenso wie Gastronomen, Cafés, Beherbergungsbetriebe, Begegnungsstätten, Tourist-Informationen, Vereine, Kunst- und Kultur-Institutionen, Kirchen, Einzelhandelsunternehmen, Kommunen und Schwimmbäder.

Einzige Voraussetzung: Die Ladepünktchen-Teilnehmer müssen eine Innen- oder Außen-Steckdose zur Verfügung stellen. Dort können die Radelnden dann kostenfrei oder gegen eine Spende ihr E-Bike aufladen. Hasenfusz sagt: "Wir brauchen nur ein paar Daten. Wenn wir die haben, tragen wir sie in unser System ein, digitalisieren das durch und holen uns auch die entsprechenden Bilder dazu. Danach wird das Ganze freigeschaltet, erscheint im Karten- und im Listensystem."

Wir brauchen nur ein paar Daten. Wenn wir die haben, tragen wir sie in unser System ein, digitalisieren das durch und holen uns auch die entsprechenden Bilder dazu. Danach wird das Ganze freigeschaltet, erscheint im Karten und im Listensystem.

Amanda Hasenfusz | Verein "Altmarkmacher"

So können Sie selbst ein Ladepünktchen anbieten

Wer selbst ein Ladepünktchen in der Altmark anbieten will, kann beim "Altmark-Macher"-Verein ein Schild für den Service bestellen. Die Schilder werden im Frühjahr 2023 ausgeliefert und sollen gut sichtbar außen angebracht werden. Wichtig ist natürlich, eine einfach zugängliche Steckdose bereitzuhalten. Zudem kann man eine Spendenbox mit passenden Infos aufstellen, denn eine Ladung kostet dem Verein zufolge etwa 40 Cent.

Auf der Website der "Altmark-Macher" gibt es eine Checkliste, was alles nötig ist.

Die umfangreichen Eintragungen in drei digitale Vernetzungsplattformen kosten die Interessenten nichts. Auch die ersten 100 Ladepünktchen-Schilder gibt es kostenfrei dazu. Darauf sind QR-Codes. Die kann man ganz einfach abscannen und gelangt so einerseits zur nächsten Ladestation, andererseits weisen die Codes auf Gastronomie und touristische Highlights in unmittelbarer Nähe hin. Während also das Rad ein, zwei Stunden auflädt, können die E-Biker entspannen und den Service der Altmark genießen.

Ladepünktchen sollen Radfahrer und Touristen in die Altmark locken

Nun hoffen Amanda Hasenfusz und ihre Mitstreiter im Verein, dass sie mit ihrer Ladepünktchen-Idee viele einheimische E-Biker und Touristen begeistern und einladen können, die Altmark sanft zu entdecken. Der Verein "Altmark-Macher" arbeitet, so Hasenfusz, ehrenamtlich. "Es ist ein tolles Projekt, das zeigt, es geht auch unbürokratisch, einfach und es steckt eine gute Vernetzung dahinter", sagt die Altmärkerin.

Die ersten Nachahmer finden sich auch schon. So wird die niedersächsische Stadt Bad Gandersheim das Projekt für ihre Landesgartenschau 2023 übernehmen. Entsprechende Projektinfos wurden aus dem Wendland und der Altmark angefordert. Die Ladepünktchen pflanzen sich also fort.

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MDR (Carina Emig, Alisa Sonntag, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 23. März 2023 | 19:00 Uhr

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