Alter Mann mit Brille und Funkgerät in der Hand.
Ernst Bornemann wird von der regionalen ÖSA-Versicherung unterstützt. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Notfall-Vorsorge Amateurfunker will Bürgerfunk in die Altmark bringen

15. Mai 2023, 16:07 Uhr

Falls der Strom ausfällt, will Ernst Bornemann in der Altmark vorbereitet sein. Bei längerem Stromausfall funktioniert nämlich das Mobilnetz nicht mehr. Deshalb will der Amateurfunker einen sogenannten Bürgerfunk etablieren. Damit das Konzept funktioniert, müssen möglichst viele Menschen mitmachen.

Wenn der der Strom ausfällt, funktionieren auch nach wenigen Stunden die Funkmaste und damit Mobiltelefone nicht mehr. In der Altmark will Amateurfunker Ernst Bornemann aus Polkern bei Osterburg deshalb jetzt einen Bürgerfunk aufbauen. Darüber könnte auch bei längerem Stromausfall noch kommuniziert und per Funk um Hilfe gerufen werden.

Für den Bürgerfunk benötigt man PMR-Geräte. PMR steht für Private Mobile Radio, also privates mobiles Radio. Die Funkgeräte gibt es ab 30 Euro frei zu kaufen. Damit kann überall in Deutschland auf der Frequenz PMR 446 kommuniziert werden. Diese Frequenz ist laut Bornemann immer frei.

Funkgeräte kann jeder anschaffen

Damit der sogenannte Bürgerfunk funktioniert, müssten möglichst viele Haushalte mit der Technik ausgestattet sein. Bornemann empfiehlt, dass auch Feuerwehren und gut vernetzte Einwohnerinnen und Einwohner PMR-Geräte anschaffen. Das hatte er vor wenigen Wochen bereits in der Volksstimme betont, die zuerst über Bornemanns Anliegen berichtet hatte.

Die letzte große Katastrophenschutzübung im Landkreis Stendal vor wenigen Wochen hat nach Angaben der Verwaltung ergeben, dass analoge Funkgeräte für die Verständigung unter Rettungs- und Einsatzkräften am verlässlichsten sind.

Risiko lang anhaltender Stromausfälle laut Bundesregierung gering

In Sachsen-Anhalt war vor allem im vergangenen Herbst über Blackouts, also die Möglichkeit länger anhaltender Stromausfälle, diskutiert worden. Die Bundesnetzagentur hatte seinerzeit aber betont, dass das Risiko eines großflächigen, langanhaltenden Stromausfalls gering sei. Der Sicherheitsexperte Peter Schmiedtchen von der Hochschule Magdeburg-Stendal hatte dagegen seinerzeit – im November 2022 – betont, Deutschland sei "denkbar schlecht auf ein solches Szenario vorbereitet".

MDR (Katharina Häckl, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Mai 2023 | 12:00 Uhr

1 Kommentar

Shantuma vor 49 Wochen

Sehe ich als unnötig an.

Behörden haben eigene Funknetze für ihre Kommunikation, welche unabhängig vom Mobilfunk sind.

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