An Elbe und Saale Hochwasser: Diese Fähren in Sachsen-Anhalt stellen den Betrieb ein
Hauptinhalt
05. Juni 2024, 18:35 Uhr
Einige Fähren können wegen der hohen Wasser-Pegelstände in Sachsen-Anhalt derzeit nicht planmäßig fahren. Es kommt zu Einschränkungen und Ausfällen. Davon sind die Altmark, Magdeburg, Coswig und der Salzlandkreis betroffen.
- Drei Fähren in Sachsen-Anhalt haben vorerst ihren Betrieb eingestellt, Grund ist das Hochwasser.
- Der Landkreis Stendal rechnete bereits am Dienstag mit weiter steigenden Pegelständen, ist aber noch von einer Alarmstufe entfernt.
- Auch an den folgenden Tagen soll das Wasser weiter steigen.
Weil der Wasserstand der Elbe steigt, ist seit Dienstagmittag der Betrieb der Fähren Arneburgund Werben (Landkreis Stendal) vorübergehend eingestellt. Das teilte die Verbandsgemeinde mit. Auch die Saalefähre Groß Rosenburg im Salzlandkreis hat bis auf Weiteres ihren Betrieb eingestellt. Das hat die Stadt Barby als Betreiber MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt.
Fähre Sandau repariert
Den Angaben der Sandauer Bürgermeisterin Claudia Lange nach fährt aber immerhin die Fähre in Sandau. Sie habe seit Mittwoch wieder zwei funktionierende Motoren und könne bei Hochwasser von Gierseil- auf Motorbetrieb umstellen.
Die Reparatur hat die 900-Einwohner-Stadt 50.000 Euro gekostet, teilte Lange mit. Es sei eine Frage der Sicherheit. Nur mit zwei Motoren sei ein sicherer Fährbetrieb zu gewährleisten. "Die Elbe hat natürliche eine ganz schöne Strömung. Mit nur einem Motor ist die Fähre nicht mehr steuerbar", so Lange
Fähre in Coswig fällt aus
Die Elbefähre Coswig im Landkreis Wittenberg hat ebenfalls den Betrieb eingestellt. Das haben die Stadtwerke Coswig MDR SACHSEN-ANHALT am Mittwoch bestätigt. Wegen des steigenden Pegelstandes kann die Fähre demnach nicht mehr anlegen. Wann die Fähre wieder in Betrieb geht, lässt sich nach Angaben der Stadtwerke noch nicht absehen. Als Ausweichmöglichkeiten sollten die Elbebrücken Vockerode oder Lutherstadt Wittenberg genutzt werden.
Einschränkungen auch im Salzlandkreis und in Magdeburg
Wegen des hohen Pegelstands der Elbe brauche man auf den Fähren Barby und Breitenhagen zusätzliches Personal. Deshalb habe man die Fähr-Leute aus Groß Rosenburg abgezogen – zunächst bis kommende Woche. Wann die Fähre wieder übersetze, hänge von der Entwicklung der Pegelstände an Elbe und Saale ab.
Wie die Magdeburger Verkehrsbetriebe mitteilten, kann die Fähre in Westerhüsen derzeit nicht übersetzen. Die Gierseilfähre der Magdeburger Weißen Flotte könne wegen des hohen Wasserstandes nicht betrieben werden. Wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann, sei derzeit nicht bekannt. Die Fähre in Buckau, die eine Verbindung zum Stadtpark herstellt, sei aber weiterhin im Einsatz.
Im Landkreis Stendal werden am Dienstag steigende Wasserstände an der Elbe erwartet. Wie der Kreis mitteilte, wird davon ausgegangen, dass sich die starken Niederschläge der vergangenen Tage in Süd- und Mitteldeutschland auf den Pegelstand der Elbe auswirken werden.
Weiter steigende Pegelstände erwartet
Demnach wurde an der Elbe in Tangermünde vor dem Wochenende noch ein Wasserstand von 2,51 Meter gemessen. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt rechne am Dienstag aber schon mit einem Wasserstand von 3,35 Metern.
Im Verlauf der Woche sei mit weiter steigendem Wasserstand zu rechnen. Landrat Patrick Puhlmann (SPD) teilte mit, man sei noch ein gutes Stück von einer Warnstufe entfernt, behalte die Entwicklung im Süden mit möglichen Auswirkungen für den Kreis aber im Blick.
In der Mitteilung heißt es weiter, dass es in den kommenden Tagen zu einer Überflutung des Vorlandes der Elbe kommen könnte. Landwirte und Flächen-Eigentümer sollten entsprechende Maßnahmen treffen, um Tiere, Futter und Materialien rechtzeitig zu sichern.
MDR (Leonard Schubert, Katharina Häckl, Thomas Tasler, Marvin Kalies, Norma Düsekow, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 04. Juni 2024 | 06:30 Uhr
xxy21 vor 14 Wochen
"wird davon ausgegangen, dass sich die starken Niederschläge der vergangenen Tage in Süd- und Mitteldeutschland auf den Pegelstand der Elbe auswirken werden."
Nein, denn in Süddeutschland fließt das Wasser über Rhein und Donau ab. Die Elbe ist nur die Entwässerung für Teile der so genannten mitteldeutschen Mittelgebirge. Auch hier gibt es noch Teile, die in den Main bzw. die Weser abfließen. Bitte besser recherchieren und formulieren.