Ein Mädchen im Rollstuhl sitzt im Klassenzimmer neben einem anderen Mädchen
Feli aus Holzhausen in der Altmark geht seit Montag wieder zur Schule – mit einer neuen Pflegekraft. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Nach langem Kampf Schulstart für Feli mit neuer Begleitung

06. August 2024, 10:07 Uhr

Lange haben ihre Eltern dafür gekämpft: Nun geht Feli aus Holzhausen in der Altmark, die im Rollstuhl sitzt, mit einer neuen Pflegekraft wieder zur Schule. Zwischenzeitlich bestand Sorge, dass dies nicht mehr möglich sein könnte.

Felicitas aus Holzhausen im Landkreis Altmark kann seit Montag wieder zur Schule – in ihrem Rollstuhl und mit einer neuen Begleiterin. Wochenlang hatten ihre Eltern sich mit Ämtern auseinandergesetzt und eine geeignete Kraft für die Neunjährige gesucht. Feli, wie sie von allen genannt wird, braucht intensive Betreuung durch eine ausgebildete Pflegefachkraft.

Ihre vorherige Begleiterin hatte zum Ende des letzten Schuljahres gekündigt. Seit Montag wird Feli nun von Cathrin Nehl in der Schule betreut. Sie hilft nicht nur beim An- und Ausziehen, sondern muss auch regelmäßig einen neuen Katheter legen, denn Feli kann krankheitsbedingt nicht auf die Toilette gehen. Außerdem muss Nehl darauf achten, dass Feli ihre Tabletten nimmt und ausreichend trinkt.

Zwei Frauen und ein Mädchen im Rollstuhl
Feli mit ihrer Schulbegleiterin Cathrin Nehl (links) und ihrer Mutter Jessica Gansewig (rechts). Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Schule nicht barrierefrei

Die Grundschule Bismarck, die Feli noch ein Jahr lang besucht, ist nicht barrierefrei. Mit einem speziellen Treppensteiger bringt Cathrin Nehl das Mädchen in ihren Klassenraum im ersten Stock. In jüngeren Klassen musste sie sogar in den dritten Stock. "Es war auf jeden Fall entspannter", sagte Feli am ersten Tag im neuen Schuljahr.

Felis bisheriger Pflegedienst hatte gekündigt, weil Land und Pflegekasse seiner Ansicht nach zu wenig für diese Fachkraft bezahlen. Jeden Monat hätte man 1.500 Euro aus eigener Tasche für das Gehalt der Fachkraft nehmen müssen, erklärte der Geschäftsführer der SAB, Jakob Sabiniarz, MDR SACHSEN-ANHALT. Weil die Suche nach einem neuen Pflegedienst schwierig war, war lange nicht klar, ob Feli überhaupt weiter zu Schule gehen kann.

Ein Mädchen im Rollstuhl wird eine Treppe heruntergeschoben
Mit einem speziellen Treppensteiger wird Feli in ihren Klassenraum gebracht. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

MDR (Katharina Häckl, Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 05.08.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 05. August 2024 | 14:10 Uhr

4 Kommentare

Herr Merkel vor 4 Wochen

Die Tatsache, dass Eltern für Ihr Kind darum kämpfen müssen, der gesetzlichen Schulpflicht nachzukommen sowie die berechtigte Teilhabe für ihr Kind zu erhalten …. dies beschreibt die Zustände in diesem Land auf eindrucksvolle Weise.

Es scheitert offensichtlich an 1.500 € …. ungefähr der Betrag der letzten „gesetzlichen“ Diätenerhöhung unserer Volksvertreter im Bundestag.

Nudel81 vor 4 Wochen

Super, das es geklappt! Viel Spaß in der Schule! Ich ziehe den Hut vor den Eltern mit welcher Kraft und Energie sie gekämpft haben. Schlussendlich mit Erfolg!

Sunset vor 4 Wochen

... ziemlich einseitige und teils unvollständige Darstellung der ganzen Sache...

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