Stendal Stadt und Land in Bildern: Eine Ausstellung zeigt Schönheit und Verfall
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03. Juni 2024, 15:49 Uhr
Die Ausstellung "Areale" zeigt in Stendal Collagen, Farbholzschnitte, Zeichnungen und Schmuckstücke. Die Künstler Sebastian Harwardt und Elisa Sophia Herrmann wollen zum genauen Hinsehen bewegen. Die beiden Absolventen der Burg Giebichenstein haben eine Familie gegründet. Sie leben und arbeiten in Halle.
- Die Künstler Sebastian Harwardt und Elisa Sophia Herrmann sind in ländlichen Gegenden aufgewachsen.
- Wie sie mit ihrer Kunst ein genaues Hinsehen erzeugen und was sie erreichen wollen.
- Stipendien helfen beim Leben als freie Künstler.
Sebastian Harwardt erledigt die letzten Vorbereitungen für die Ausstellung. Eine ganze Etage hat das Altmärkische Museum zur Verfügung gestellt. Etliche Bilder müssen noch gehängt werden. Die Schmuckstücke seiner Lebensgefährtin kommen in Glasvitrinen. Die Schmuckkünstlerin Elisa Sophia Herrmann ist noch mit dem jüngsten Sohn in Halle und kommt erst zu Vernissage angereist. Dann ist die Familie vollständig. Der größere Sohn ist gerade bei den Großeltern in Tangermünde bei Stendal, denn da ist Sebastian Harwardt aufgewachsen.
"Low Fake": Kleinen Irritationen im Bild
Die ländliche Herkunft ist eine wesentliche Komponente der künstlerischen Inspiration. Auch Elisa Herrmann kommt aus einer eher ruhigen Gegend. Sie stammt aus Blankenhain bei Zwickau. Sebastian Hawardt sagt: "Wir haben die ländliche Ruhe in uns aufgenommen." Sein Schulweg führte direkt an der Elbe entlang. Oft verweilte er, um die Landschaft zu betrachten. Das wünsche er sich auch von den Besuchern der Ausstellung: "Es wäre schön, wenn die Leute mehr hingucken würden, nicht nur auf meine Bilder, sondern auch auf ihre Lebenswelt."
Ich kann versuchen, mit meiner Kunst einen positiven Blick zu schaffen.
Und tatsächlich, die fotografischen und zeichnerischen Collagen von Harwardt zwingen den Betrachter regelrecht, genau hinzusehen. Er arbeitet mit kleinen Irritationen, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen. Die Fotocollagen seiner neu entstandenen Reihe "Low Fake" sind darüber hinaus sehr atmosphärisch.
Ausstellung im Altmärkischen Museum Die Zeichnungen, Farbholzschnitte, Collagen und Schmuckstücke sind noch bis zum 4. August 2024 im Altmärkischen Museum in Stendal zu sehen. Am 15. Juni findet dort um 15.30 Uhr ein Künstlergespräch statt.
Gern zeigt er Schmuddelecken oder merkwürdige Details in Landschaften und Städten. Verstörend sind dabei die Überschneidungen von Marodem und bewusst erzeugter Schönheit. "Ich kann versuchen, mit meiner Kunst einen positiven Blick zu schaffen", meint Hawardt. Auf der anderen Seite will er auf gesellschaftliche Verwerfungen hinweisen. "Den Kopf einschalten und hinterfragen" nennt er es.
Sebastian Harwardt hat von 2009 bis 2015 an der Burg Giebichenstein in Halle Grafik studiert. Seitdem leben er und seine junge Familie von Stipendien. Neben Förderungen von Land, Bund und der Kunststiftung Sachsen-Anhalt erhielt er 2022 auch ein lokales Stipendium als "Artist in Residence" von der Stendaler H. und H. Kaschade Stiftung. Daneben vermittelt Sebastian Harwardt Kunsttechniken auch an Schulen und der Universität in Halle.
MDR (Aud Merkel)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 03. Juni 2024 | 06:30 Uhr
Maria A. vor 15 Wochen
Unter welchen Gesichtspunkten bei grüner Kulturhoheit mittlerweile Kunst und Kultur eingeschätzt oder bewertet werden, sowie zukünftig gefördert, kann sich jeder dahingehend Interessierte vorstellen. Es erstaunt somit nicht, dass die Finanzierung eines Winckelmann-Museums auf den Prüfstand gekommen ist, da es nicht so punkten kann, wie Ausstellungen mit zeitgeistigem Bezug.
kleiner.klaus77 vor 14 Wochen
Sie sprechen in Rätseln! Können sie dies konkret erklären?
Maria A. vor 14 Wochen
Ton. Steine. Scherben...