Landgericht Stendal Sexueller Missbrauch an Enkelin: Haftstrafe für Altmärker
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28. Juni 2024, 14:47 Uhr
Das Landgericht Stendal hat einen 57-Jährigen aus Tangerhütte wegen schweren Sexuellen Missbrauchs an seiner Enkelin verurteilt. Er soll für viereinhalb Jahre Hinter Gitter. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs muss ein Mann aus Tangerhütte im Landkreis Stendal hinter Gitter. Das Landgericht Stendal verurteilte ihn am Donnerstag zu viereinhalb Jahren Gefängnis. Das teilte ein Gerichtssprecher MDR SACHSEN-ANHALT am Freitag mit. Dem 57-Jährigen aus dem Ortsteil Grieben war zur Last gelegt worden, seine minderjährige Enkelin von August 2021 bis Februar 2023 in elf Fällen sexuell missbraucht zu haben.
Revision ist noch möglich
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Angeklagter und Staatsanwaltschaft können innerhalb einer Woche Revision beim Bundesgerichtshof einlegen. Einzelheiten zu dem Fall sind nicht bekannt, die Öffentlichkeit war zu dem Prozess nicht zugelassen.
Was ist der Unterschied zwischen Berufung und Revision?
Bei der Berufung verhandelt das nächsthöhere Gericht und überprüft den Fall vollständig. Es können auch neue Zeugen geladen und neue Beweisanträge gestellt werden. Ein schärferes Urteil kann nur gesprochen werden, wenn auch die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hat.
Mit einer Revision können alle Urteile – egal ob vom Landgericht oder Amtsgericht – angefochten werden. Es wird aber nicht vollumfänglich neu verhandelt, sondern das Urteil aus der vorherigen Instanz nur auf Rechtsfehler geprüft.
Verurteilt wurde auch ein Stendaler, der die Tochter seiner Lebensgefährtin in mehreren Fällen sexuell missbraucht hat. Er muss fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis. Die DRK-Interventionsstelle "MißMut" in Stendal bestätigte MDR SACHSEN-ANHALT, dass sich die meisten Missbrauchsfälle im engen und engsten Familien- und Bekanntenkreis ereignen.
MDR (Katharina Häckl, Norma Düsekow, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Juni 2024 | 10:00 Uhr