Protest gegen A14-Nordverlängerung Landkreis räumt Reste von Protestcamp im Losser Forst

18. August 2022, 18:20 Uhr

Über Monate hatten Klimaaktivisten im Losser Forst gegen die Nordverlängerung der A14 protestiert. Nachdem ihr Camp im Juli aufgrund der Waldbrandgefahr geräumt wurde, kümmert sich der Landkreis ab jetzt um die Hinterlassenschaften der Camper.

Zelte, Baumhäuser und Müll – das sind die Überbleibsel des Protestcamps im Losser Forst. Der Landkreis Stendal sieht darin Brandlasten und hat am Donnerstag damit begonnen, das Waldstück zu beräumen. Bei regelmäßigen Kontrollen in den vergangenen Wochen seien keine Personen mehr im Camp festgestellt worden, teilte der Kreis mit. Nachdem die Waldbrandstufe wieder gesenkt worden war, hätten die Protestierenden ihre Versammlung eigentlich fortsetzen können.

Aktivisten haben Camp im Juli verlassen

Die Behörden hatten die Aktivisten vor einem Monat aufgefordert, das Camp zu räumen. Wegen der anhaltenden Trockenheit galt im Landkreis zeitweise die Waldbrandstufe 5, bei der Wälder nicht mehr außerhalb von Wegen betreten werden dürfen. Die Protestierenden hatten den Wald daraufhin verlassen. Landrat Patrick Puhlmann (SPD) zeigte sich nun erleichtert: "Die Möglichkeit, dass durch einen Waldbrand Versammlungsteilnehmer, aber auch Rettungskräfte extremen Gefahren ausgesetzt wären, war allgegenwärtig und hätte Realität werden können."

Jahrelanger Streit um den Ausbau der A14

Die Aktivisten im Losser Forst hatten gegen den Bau der Nordverlängerung der Autobahn 14 protestiert. Nachdem die juristischen Mittel gegen das Bauvorhaben ausgeschöpft waren, errichteten sie im vergangenen Jahr ein Camp im Wald. Versuche des Landkreises, die Versammlung aufzulösen, scheiterten immer wieder vor Gericht.

Im Mai diesen Jahres hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig schließlich geurteilt, dass der Bau des letzten A14-Teilstücks rechtmäßig ist. Laut Plan soll es 2027 fertiggestellt werden.

MDR (Katharina Häckl, Bernd-Volker Brahms, Jolina Schlaß, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. August 2022 | 13:00 Uhr

10 Kommentare

hinter-dem-Regenbogen am 19.08.2022

Ob Protest- oder nur ein Abenteuercamp . . . egal wenn ich im Wald ein Picknick mache, so sollte es jedem bekannt sein, räume ich anschließend meinen Müll weg.
Im vorliegenden Fall, man weiß nicht genau, ob es sich um Abenteuer, um Spass oder um eine Protestnote handelte, haben die Aktivis*tinnen sich selbst und ihrer vorgegebenen Absicht, großen Schaden zugefügt.

Wenn diese wirklich etwas bewegen oder ausbremsen wollten, müssen Sie zunächst den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürger suchen und natürlich auch finden - ansonsten läuft jeder Protest ins Leere.

Wo waren eigentlich die Protestierenden, als eine mehr als 3 Milliarden Euro teuere Gasleitung durch die Ostsee gebaut und niemals in Betrieb genommen wurde ?

Protest muß abgewogen und wohl überlegt sein. Revolutionäres Denken und Handeln alleine, um dem Bürgertum zu schaden, reicht dabei nicht aus. Dabei muß Staatliches und Bürgerliches Interesse nicht immer im Einklang sein, wie Nordstremm 2 z..B. belegt. . .

W.Merseburger am 18.08.2022

Die Polizei räumt also das hinterlassene Eigentum ( den Müll usw.) der ach so positiven Aktivisten weg. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Aktivisten einen Rechtsanwalt auftreiben werden, um auf Wiedergutmachung wegen Eigentumsverlusten zu klagen.

MathiasMD am 19.08.2022

Ich hoffe, sie kommen nicht wieder....egal wo in Deutschland..

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