Trotz Vandalismus Neue Grundschule in Stendal steht vor Fertigstellung

28. Juni 2022, 12:54 Uhr

Die neue Grundschule in Stendal steht kurz vor der Fertigstellung. Die Schülerinnen und Schüler können zum neuen Schuljahr das Gebäude beziehen. Die Bauarbeiten blieben im Zeitplan – trotz Vandalismus. Das neue Gebäude bietet mehr Platz. Außerdem können Räume variabler genutzt werden.

Nach fast zwei Jahren Bauzeit steht in Stendal der Grundschulneubau am Haferbreiter Weg vor der Fertigstellung. Die Stadt investiert 7,6 Millionen Euro, fast 1,5 Millionen Euro kommen aus Fördergeld. Es wird dort Platz für 150 Schülerinnen und Schüler geben. Der Hort ist für 120 Kinder ausgerichtet.

"Vor einigen Jahren haben wir in Stendal noch Schulen geschlossen, jetzt bauen wir eine neue", sagt Noch-Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU). Der Neubau ist ein Ersatz für die Grundschule Petrikirchhof im Stadtzentrum, die lange schon zu eng geworden ist und nicht mehr den Erfordernissen einer modernen Grundschule entspräche.

In Budget und Zeitplan geblieben

Bereits 2017 hatte es im Stadtrat einen Grundsatzbeschluss für einen Schulneubau gegeben. Damals war man von einer Investition von rund fünf Millionen Euro ausgegangen, wobei seinerzeit keine Fördergelder eingeplant werden konnten. Zwar wurde die Schule zum Baustart 2020 doch teurer, doch konnte dieses Budget sowie der Zeitplan eingehalten werden.

"Wir hatten bereits vor dem Start rund 80 Prozent aller Aufträge vergeben", sagt Projektplaner Carsten Thiele. Damit habe es große Planungssicherheit für alle Beteiligten gegeben. Ein großes Ärgernis war Ende Februar die Zerstörung von fast allen großflächigen Scheiben der Schule. Unbekannte hatten in einer Nacht 51 Scheiben so stark beschädigt, dass sie nun ausgewechselt werden müssen.

Dabei war ein Schaden von rund 40.000 Euro entstanden. "Das musste noch einmal neu ausgeschrieben werden", sagt Thiele. Er hofft, dass der Schaden bis zum Schulstart nach den Sommerferien behoben sein wird.

Innen und außen viel Platz

Schulleiterin Ines Albrecht freut sich nicht nur über die fast pünktliche Fertigstellung, sondern auch über das tolle neue Gebäude. "Wir haben jetzt viel Platz", sagt sie. Insbesondere das Außengelände ist großzügig mit Spielplatz gestaltet worden.

"Unsere Schule hat das Profil: Gesunde Ernährung und Bewegung. Das können wir bald natürlich noch viel besser umsetzen", sagt die Pädagogin. Das Schulgebäude ist durch Transparenz gekennzeichnet, wie Architektin Claudia Deutscher aus Dresden betont. Es gibt im vorderen Bereich eine große Mehrzweckhalle, die vor allem als Mensa genutzt werden soll, aber auch mit wenigen Handgriffen zu einer Veranstaltungshalle umgebaut werden kann.

Es sind jeweils zwei Klassenräume miteinander gekoppelt und mit einem zusätzlichen Raum verbunden. "Damit kann man sehr gut in getrennten Gruppen arbeiten", sagt Schulleiterin Ines Albrecht.

Nun heißt es Kartons packen und den Umzug organisieren. "Das steht noch wie eine Wand vor uns", sagt Albrecht. Allerdings überwiege die Vorfreude auf das neue Schulgebäude mit all seinen Möglichkeiten. Was einmal aus der alten Petrikirchhofschule werden soll, ist noch nicht klar. Die neue Grundschule am Haferbreiter Weg wird Ende August in Betrieb genommen. Eine feierliche Eröffnung und einen Tag der offenen Tür wird es am Freitag, 2. September, geben.

MDR (Bernd Volker Brahms, Max Schörm)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 28. Juni 2022 | 09:30 Uhr

1 Kommentar

Jedimeister Joda am 28.06.2022

Eine neue Schule ist prima. Allerdings hat sie scheinbar Feinde wie man an dem Fensteranschlag sehen kann. Hat sich da was in punkto Ermittlungen was getan?

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