Zwei Windräder vor einem Sonnenuntergang
Die Stadt Osterburg profitiert künftig finanziell von nahegelegenen Windkraft-Anlagen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Wolfram Weber

Erneuerbare Energien Osterburg profitiert von Windrädern

23. Oktober 2024, 16:28 Uhr

Osterburg in der Altmark profitiert künftig finanziell von den 40 Windkraftanlagen im Stadtgebiet. Die zusätzlichen Einnahmen kommen von den Betreibern der Windräder in den Dörfer rund um die Stadt. Der Bürgermeister will das Geld dort investieren, wo die Windräder stehen und damit die Akzeptanz der Windkraft bei den Menschen vor Ort erhöhen.

Osterburg im Landkreis Stendal profitiert künftig von 40 Windrädern im Stadtgebiet. Das sagte Bürgermeister Nico Schulz (Freie Wähler) MDR SACHSEN-ANHALT. Demnach erhält die Stadt pro Jahr insgesamt 500.000 Euro für die Stadtkasse von den Betreibern der Windräder.

Bürgermeister will Geld in Dörfer investieren

Schulz hat nach eigenen Angaben bereits einen Vorschlag, wie das Geld ausgegeben werden könnte. So müssten die Leute in den Dörfern, wo die Windräder vor der Haustür stehen, auch merken, dass die Kommune dort auch mehr investiere. Damit erreiche man mehr Akzeptanz.

Die andere Hälfte der zusätzlichen Einnahmen soll nach seinen Worten für Kinder und Grundschüler verwendet werden. So könne man den Preis für das Mittagessen in den Kitas und Grundschulen so stützen, dass jeder nur drei Euro für seine Mittagsverpflegung zahlen müsse.

Stadtrat von Osterburg entscheidet darüber

Das letzte Wort hat am Ende der Osterburger Stadtrat Anfang November. Laut Schulz laufen Verhandlungen mit 16 weiteren Windradbetreibern im Gebiet von Osterburg. Auch dort will die Stadt nach seinen Angaben an den Gewinnen beteiligt werden.

Gesetzentwurf für größeres Akzeptanz von erneuerbaren Energien

Armin Willingmann, Minister für Umwelt und Energie des Landes Sachsen-Anhalt. Der SPD-Politiker ist zum Brockenstammtisch gekommen, um für Akzeptanz für diese Windenergiestrategie zu werben
Armin Willingmann, Minister für Umwelt und Energie des Landes Sachsen-Anhalt. Der SPD-Politiker war kürzlich beim "Brockenstammtisch", um für Akzeptanz seiner Windenergiestrategie zu werben. Bildrechte: MDR/Carsten Reuß

Nach Angaben von Umweltminister Armin Willingmann (SPD) gibt es in Sachen-Anhalt 2.700 Wind- und mehr als 70.000 Solaranlagen zwischen Arendsee und Zeitz. Rund 62 Prozent des Stroms würden demnach aus erneuerbaren Energien erzeugt. Allerdings gebe es seit Jahren auch die Kritik, dass die Gemeinden und die Menschen vor Ort an diesem Erfolg nicht ausreichend wirtschaftlich beteiligt werden.

Die Landesregierung hat daher im April 2024 den Gesetzentwurf "zur Akzeptanzsteigerung und Beteiligung beim Ausbau der erneuerbaren Energien" in den Landtag eingebracht

Im August gab es ein Fachgespräch mit verschiedenen Experten. Die Beteiligten hatten dort die Möglichkeit Stellung zum Gesetzentwurf zu nehmen. Die Mitglieder des Ausschusses für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt haben daraufhin beschlossen, sich in einer der nächsten Sitzungen erneut mit dem Gesetzentwurf zu beschäftigen und sich mit den Argumenten der Experten aus dem Fachgespräch auseinanderzusetzen. Ziel ist es, am Ende eine Beschlussempfehlung für den Landtag zu erarbeiten.

MDR (Bernd Volker Brahms, Linus-Benedikt Zosel, Norma Düsekow, Susanne Ahrens)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | MDR SACHSEN-ANHALT | 23. Oktober 2024 | 15:30 Uhr

2 Kommentare

C.T. vor 13 Wochen

So billig lassen sich zum Glück nicht alle abspeisen. Unsere Initiative ist sich einig, dass nur der direkte Transfer der anteiligen Einnahmen auf die Konten der direkt Betroffenen akzeptabel ist.

Peter vor 13 Wochen

Puh, eine halbe Milllion Euro pro Jahr. Das ist schon eine ganze Menge. Mit dem Geld lässt sich viel Gutes für die Bürger bezahlen.
Andere Gemeinden sollten sich das mal ansehen.

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