Magdeburg-Wittenberge Projektleiter zur A14-Nordverlängerung: "Sind gut vorangekommen"
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Auf Sachsen-Anhalts größter Verkehrsbaustelle sind 2019 Bagger, Kräne und Betonfertiger zur Hochform aufgelaufen. Auf einer Länge von 23 Kilometern wird intensiv gebaut. Doch für den Lückenschluss der A14 zwischen Magdeburg und der Elbebrücke Wittenberge fehlen noch gut 90 Kilometer. Eine Bilanz.

Autofahrer haben auf der B189 zwischen Magdeburg und Wolmirstedt in diesem Jahr auf Dutzenden Kilometern hautnah beobachten können, wie daneben die neue Autobahn in die Colbitz-Letzlinger Heide gesetzt wurde. Wer sich an die Tempolimits von 50 oder 70 Kilometern pro Stunde hielt, konnte vor allem im Abschnitt zwischen Colbitz und Dolle die Fortschritte beobachten.
Auf den 8,5 Kilometern ist dort mittlerweile die Betonfahrbahn gegossen, die Bundesstraße wird bereits durch die jeweils kleineren Röhren zweier Wildbrücken geführt. Auch die Anschlussstelle bei Dolle mit einer Brücke, einem Kreisverkehr und einer Anbindung an einen künftigen Tank- und Rastplatz sind fertig. Doch es wird noch ein dreiviertel Jahr dauern, bis auch der Autobahnverkehr unter den eleganten Doppelbrücken hindurch laufen wird. Man könnte meinen, die Autobahn wäre hier in Kürze befahrbar. Doch Projektleiter Steffen Kauert dämpft die Erwartungen.
Bauabschnitt Colbitz-Dolle soll im Herbst 2020 fertig sein
"Wir sind weit vorangeschritten. Aber nun errichten wir noch Fledermaus-Schutzzäune, transportieren große Menge an Bodenmaterial ab. Auch die Leitplanken und die Markierung der Straße fehlen noch." Außerdem müssen Kauert zufolge noch Zäune aufgestellt werden, die die Tiere auf die Wildbrücken leiten. Diese Bauwerke würden dann noch begrünt. "Das ist wie beim Malern zu Hause: Die Vor- und Nacharbeiten nehmen auch ihre Zeit in Anspruch." Kauert geht davon aus, dass der Autobahnabschnitt Colbitz-Dolle im September oder Oktober 2020 übergeben werden kann.
Weiter nördlich entstehen erste Brücken
Intensiv gebaut wird aber auch bereits weiter nördlich zwischen Dolle und Lüderitz. Etliche Wirtschafts- und Forstwege an den Flanken der Autobahn sind bereits fertig. In diesem Abschnitt entstehen ebenfalls zahlreiche Brücken. So muss bei Dolle ein Graben unter der Autobahn hindurchgeführt werden. Unmittelbar daneben wird die Landesstraße nach Burgstall über die künftige A14 hinweggeführt.
Für Wildbrücken wurden wiederum tiefe Gruben in Heidesand gebaggert. An diesen Stellen hatte man zuvor die Bundesstraße "zur Seite geschwenkt". Von der eigentlichen Autobahntrasse ist hier bislang allerdings nur die Schneise im Wald zu erkennen. Oberbauleiter Klaus Fiedler sagte MDR SACHSEN-ANHALT, der Bau der Brücken würde am längsten dauern. Deshalb konzentriere man sich zunächst auf diese Bauwerke.
Es sieht zwar manchmal eigentümlich aus, wenn mitten in der Landschaft nur eine einzelne Brücke aus dem Boden ragt. Aber erst danach ist es sinnvoll, die eigentliche Autobahn zu errichten. Alles andere würde keinen Sinn machen.
Noch weiter nördlich blicken die Bau-Planer jetzt auf die rund 30 Kilometer Strecke von Lüderitz vorbei an Stendal bis Osterburg. Hier gab es zuletzt noch eine Klage, die nach einer Gerichtentscheidung jedoch keine bauaufschiebende Wirkung hat.
Projektleiter Kauert sagt, dass im Frühjahr die Arbeiten in der Tangerniederung bei Lüderitz intensiviert werden. Auch dort müssen zunächst Brücken errichtet werden. Für den großen Bogen um Stendal beginne im Frühjahr der Erwerb der Grundflächen. In den Büros werde an der zweckmäßigen Abfolge der Bauschritte in diesem großen Abschnitt geplant. Als erstes könnten die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen anlaufen. Dann werde man Leitungen verlegen und den Autobahnbau "sukzessive vorbereiten".
Projektleiter: Baustelle nicht betreten!
Projektleiter Kauert nutzt das MDR-Interview für eine dringende Bitte. Die teils riesigen Baustellen entlang der Autobahntrasse sollten auf keinen Fall betreten oder gar als Motocross-Strecke genutzt werden. Wiederholt seien bereits hergerichtete Flächen von Quads und Motorrädern zerstört worden.
Das ist gefährlich, das wirft die Bauarbeiten zurück und wird geahndet.
Für den südlichsten Abschnitt der A14 läuft laut Verkehrsministerium noch das Planfeststellungsverfahren. Auch für die Strecke Osterburg-Seehausen Nord ist es noch nicht abgeschlossen. Baurecht besteht bereits für die Strecke Seehausen Nord-Wittenberge.
Klagen verzögern A14-Bau
Der Bau der Nordverlängerung der Autobahn 14 in Sachsen-Anhalt liegt Jahre hinter den ursprünglichen Plänen zurück. Vor allem durch Klagen und folgende gerichtliche Auflagen war die Verzögerung eingetreten.
Der größte autobahnfreie Raum in Deutschland sollte ursprünglich komplett bis 2018 an das Netz der Schnellstraßen angeschlossen sein. Dann hieß es, man werde bis Anfang 2020 brauchen. Jetzt gehen Experten davon aus, dass dieses Ziel vermutlich erst Mitte der 20er-Jahre erreicht wird. Mit exakten Aussagen hält man sich zurück.
Der Streckenabschnitt der A14 in Sachsen-Anhalt weist eine Gesamtlänge von rund 97 Kilometern auf. Die geschätzten Kosten für die Trasse in Sachsen-Anhalt liegen nach Angaben des Verkehrsministeriums bei rund 955 Millionen Euro.
Quelle: MDR/cw,agz
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 27. Dezember 2019 | 12:00 Uhr
Ich bins am 27.12.2019
Die zukünftige A14-Nordverlängerung, sprich Autobahn, wäre schon längst weiter als bisher, hätte man diese angeblichen Naturschützer, BUND mit eingeschlossen, gleich von vorn herein den Wind mit ihren unnützen Klagen den aus den Segeln genommen. Denn dieses sinnlose "Klagen" gegen alles und jedes hat die Baukosten so richtig in die Höhe getrieben. Dazu kommt noch das Umweltressort von der Dame Dalbert und deren Grünen Politterroristen , die auch noch gegen den Bau herum gesponnen haben bzw. hatten. Man könnte jede Wette abschließen, das die, die am größten gegen die A14 Stimmung gemacht haben, NICHT an der B189 wohnen. Ich bin Kraftfahrer und fahre öfters auch Nachts über die B189. Wenn ich da wohnen würde, würde ich es nämlich gar nicht lustig finden, wenn ich Nachts regelmäßig vom Gepoltere des Lkw-Verkehrs senkrecht im Bette stehen würde. Aber scheinbar ist heute in Deutschland gegen alles und jedes zu klagen, Volkssport geworden mit unabsehbaren Folgen für die Deutsche Wirtschaft.
Steffen 1978 am 27.12.2019
Längst überfällig dieses Projekt genau wie der Bau der 143 und die Weiterführung der 71 sangerhausen bis zur A14 Klagen von Umweltverbänden sollten sofort unterbunden werden die treiben nur die Kosten in die Höhe und die Menschen die an Land und Bundesstraßen wohnen leiden über Jahrzehnte an der ständig wachsenden Verkehrsdichte da ist es doch nur logisch den Transitverkehr auf BABs zu konzentrieren