Regen am Freitag beim Sachsen-Anhalt-Tag 2024 in Stendal
Am Freitag ging das Feiern schon los. Auch von Regen lassen sich die Besucherinnen und Besucher nicht abschrecken. Bildrechte: MDR/Alexander Klos

Blick hinter die Kulissen Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal – Das sind die Macher

02. September 2024, 11:32 Uhr

Ein ganzes Wochenende hat sich Sachsen-Anhalt in Stendal selbst gefeiert. Die Innenstadt war eine riesige Festmeile für den Sachsen-Anhalt-Tag. Die Organisatoren haben etwa 150.000 Besucher begrüßt. Am Landesfest haben auch rund 10.000 Menschen mitgearbeitet, viele von ihnen ehrenamtlich. Für andere ist der Sachsen-Anhalt-Tag ein Job. Vier Mitwirkende von ihnen erzählen hier, was sie angetieben hat.

Tom Gräbe
Bildrechte: MDR/Fabian Frenzel

Der Veranstaltungsfachmann

Jörg Schubert hat als Marktmeister auf dem Landesfest lange Arbeitstage.
Jörg Schubert hat als Marktmeister auf dem Landesfest lange Arbeitstage. Bildrechte: MDR/Tom Gräbe

Jörg Schubert hatte ein Funkgerät und ein Smartphone immer dabei. Sein Telefon klingelt häufig. Er war der Ansprechpartner für die Händler und Gastronomen. Als Marktmeister sorgte er dafür, dass alle ihre Plätze finden, hat Havarien behoben und Fragen beantwortet. Er waren lange Arbeitstage: "Zurzeit von morgens um acht bis nachts um drei", sagt er. Als alle Buden und Verkaufswagen standen, ist es ruhiger geworden. Marktmeister beim Sachsen-Anhalt-Tag zu sein, ist kein Job mit geregelten Arbeitszeiten. Dennoch hat Jörg Schubert seine Arbeit gern gemacht. "Weil das eine Lebensaufgabe ist. Ich mache das schon seit 30 Jahren", stellt er fest. Der Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal war schon sein fünfter.

Weil das eine Lebensaufgabe ist. Ich mache das schon seit 30 Jahren.

Jörg Schubert, Veranstaltungsfachmann

Mit dafür zu sorgen, dass das Landesfest reibungslos abläuft, macht ihn auch ein bisschen stolz: "Und wenn man dann auf dem Sachsen-Anhalt-Tag ist, sieht man viele bekannte Gesichter aus den Landkreisen, in denen man sonst tätig ist."

"Warum ist Sachsen-Anhalt ein tolles Bundesland?" haben wir einige Menschen vor Ort gefragt. Die Antworten seht ihr in diesem Video:

Die Netzwerkerin

Marion Zosel-Mohr knüpft Netzwerke in der Altmark.
Marion Zosel-Mohr knüpft Netzwerke in der Altmark. Bildrechte: MDR/Tom Gräbe

Kuchen, Gespräche und Ideen – darum ging es beim Sachsen-Anhalt-Tag in der "Kleinen Markthalle" in Stendal. Hier war die Freiwilligen-Agentur Altmark, und Marion Zosel-Mohr sowie ihre Kollegen, die die Gäste des Sachsen-Anhalt-Tages empfangen haben. Die Markthalle war ein Think-Tank und eine Werkstatt für Ideen. "Wir arbeiten sehr intensiv an der Gestaltung der Stadtgesellschaft, in Zusammenarbeit mit der Kommune, aber auch mit der regionalen Wirtschaft", erklärte sie. Die Kleine Markthalle sei ein Impulsort, sagt sie. Ihr Ziel ist es, die Stadtgesellschaft voranzubringen.

Der Sachsen-Anhalt-Tag ist natürlich eine Wahnsinns-Veranstaltung, die ein ganz anderes Strahlungsfeld hat, als wenn wir nur ein Stadtfest organisieren, das durchaus auch von hoher Attraktivität sein kann.

Marion Zosel-Mohr, Freiwilligenagentur Altmark

Über die Veranstaltung selbst sagt sie: "Der Sachsen-Anhalt-Tag ist natürlich eine Wahnsinns-Veranstaltung, die ein ganz anderes Strahlungsfeld hat, als wenn wir nur ein Stadtfest organisieren, das durchaus auch von hoher Attraktivität sein kann." Das Landesfest ist auch ein Forum, um Ideen weiterzutragen.

Die Historiendarsteller

Bei sengender Hitze im samt-schwarzen Mantel und mit Hut unterwegs war einer der bekanntesten Sachsen-Anhalter: Martin Luther durfte auf dem Landesfest nicht fehlen. Bernhard Neumann ist eigentlich Kirchenmeister der Stadtkirche und Luther-Darsteller – im Ehrenamt.

Bernhard Neumann und Nicole Melzer-Fricke sind als Martin Luther und Katharina von Bora auf dem Sachsen-Anhalt-Tag unterwegs.
Bernhard Neumann und Nicole Melzer-Fricke sind als Martin Luther und Katharina von Bora auf dem Sachsen-Anhalt-Tag unterwegs. Bildrechte: MDR/Tom Gräbe

Wir wollen ein Stück zu Sachsen-Anhalt beitragen, mit unserer Stadt, mit Wittenberg.

Bernhard Neumann, Luther-Darsteller

"Wir wollen ein Stück zu Sachsen-Anhalt beitragen, mit unserer Stadt, mit Wittenberg", sagte er strahlend. An einem Samstag bei sommerlichen Temperaturen unterwegs zu sein, mit Gästen zu plaudern, auch mal für ein Foto zu posieren und über den Reformator und sein Wirken zu sprechen – das muss man wollen. Freude bereite ihm das alles, sagt er. Es mache ihm Spaß, große historische Figuren vom Sockel zu holen und sie greifbar zu machen – für jedermann. Besonders schön seien die spontanen Diskussionen, die sich ergeben. Er sei mit Leib und Seele Wittenberger.

Der Eulenmann

Der “Eulenmann” Jens Haberlandt macht zum Sachsen-Anhalt-Tag mit seinen Tieren auf den Naturschutz aufmerksam.
Jens Haberlandt ist der Eulenmann. Bildrechte: MDR/Tom Gräbe

Neugierig schaut sich die Uhu-Dame um, die Jens Haberlandt mit nach Stendal gebracht hat. "Die wollen einfach die ganze Umgebung beobachten. Alles sehen: Wer läuft hier herum? Welche Tiere sind da? Sitzen Vögel im Baum oder sind Hunde in der Nähe?" Der Sachsen-Anhalt-Tag sei spannend für die Eule, erklärte Haberlandt. Geduldig erläuterte er den Besuchern das Verhalten des imposanten Tieres.

Wir wollen den Leuten zeigen, was es bei uns in der Natur noch gibt und welche Arbeit wir in unserer Auffangstation leisten.

Jens Haberlandt - der "Eulenmann"

Jens Haberlandt erzählt weiter: "Wir wollen den Leuten zeigen, was es bei uns in der Natur noch gibt und welche Arbeit wir in unserer Auffangstation leisten." Er nennt sich selbst "Eulenmann". Er betreibt unter anderem in Bernburg eine Auffangstation für Wildvögel. Mit seinen Eulen besucht er auch Seniorenheime. Beim Sachsen-Anhalt-Tag, waren die Tiere nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Türöffner, um auf den Naturschutz aufmerksam zu machen.

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Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

MDR (Tom Gräbe) | Erstmals veröffentlicht am 01.09.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 31. August 2024 | 17:00 Uhr

1 Kommentar

Maria A. vor 5 Wochen

Tja, das sind ganz lobenswerte Engagements, und, wenn man sich den fehlenden Nachwuchs dafür vor Augen hält, leider Auslaufmodelle.

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