Neuer Anlauf Wildpark Weißewarte soll europaweit zum Kauf ausgeschrieben werden
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18. Januar 2025, 13:34 Uhr
Seit der Schließung des Wildparks Weißewarte für Besucher Ende 2022 versucht die Einheitsgemeinde Tangerhütte einen neuen Betreiber zu finden. Deren Bürgermeister ist nun vom Stadtrat beauftragt worden, eine europaweite Ausschreibung vorzubereiten. Ein Neustart wäre 2026 möglich.
- Der Wildpark Weißewarte soll verkauft werden. Tangerhüttes Stadtrat hat dafür Bürgermeister Andreas Brohm beauftragt, eine entsprechende europaweite Ausschreibung vorzubereiten.
- Es ist nicht der erste Versuch, das Gelände zu verkaufen. Sollte dieses Mal alles nach Plan laufen, könnte es 2026 einen Neustart geben.
- Laut dem Ortsbürgermeister von Weißewarte wollen die Menschen vor Ort, dass das Gelände weiter bewirtschaftet wird.
Für den Wildpark Weißewarte soll es weiterhin einen Neustart geben. Die Einheitsgemeinde Tangerhütte sucht dafür noch immer Nutzer für die seit mehr als zwei Jahren leerstehende Anlage. Die der Kommune gehörenden Flächen stehen zum Verkauf. Der Stadtrat beauftragte am Mittwoch Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos), eine entsprechende europaweite Ausschreibung vorzubereiten.
Der Mindestpreis in Höhe von 216.000 Euro entspreche dem gutachterlich ermittelten Wert für das Grundstück, sagte Brohm. Außerdem sei von potenziellen Interessenten ein Konzept zu erbringen, das die weitere Nutzung als Freizeiteinrichtung beinhalte.
Neustart 2026 möglich
Es ist nicht der erste Versuch, das Gelände zu veräußern. Auf eine erste Ausschreibung im vergangenen Jahr hatten sich einige Bewerber gemeldet. Damals war aber kein Preis vorgegeben gewesen und die Angebote lagen deutlich unter den Erwartungen. Deshalb und wegen unterschiedlicher Vorstellungen im Stadtrat über die Form der Übertragung – Verkauf oder Erbbaupacht – gab es keinen Zuschlag.
Wenn das Gremium die neue Ausschreibung im März beschließe, könne nach der vorgeschriebenen Angebotsfrist von einem halben Jahr im Herbst eine Vergabe erfolgen und der Betrieb mit der Saison 2026 eventuell wieder starten, so Brohm.
Wiederbelebung mit heimischen Tieren
Ein potenzieller Interessent ist die Tipada GmbH. Das bestätigte Geschäftsführer Thomas Wamser. Die Firma, die auch den Wildpark in Müden in Niedersachsen betreibt, ist mit den Bedingungen vor Ort gut vertraut. Sie wickelte die Abgabe des Tierbestandes aus Weißewarte ab, nachdem der Landkreis Stendal die Betriebsgenehmigung widerrufen hatte und der dortige Wildpark geschlossen wurde.
Wamser möchte die Anlage mit heimischen Tieren wiederbeleben und "auf dem aufbauen, was mal war." Ideen anderer Interessenten sehen eine Einrichtung ohne Tiere vor, etwa als Dino-Park.
Weißewarter wollen Weiterbetrieb
"Egal mit welchem Konzept, wir Weißewarter wollen, dass das Gelände wieder bewirtschaftet wird", sagte Ortsbürgermeister Marko Radke (CDU). Für die Ortschaft und die gesamte Einheitsgemeinde war der Wildpark mit seinem Bestand von ursprünglich 350 Tieren aus 50 Arten der wichtigste touristische Anziehungspunkt. Ein großer Spielplatz, Gastronomie und regelmäßige Veranstaltungen lockten zahlreiche Besucher aus dem gesamten Bundesland und darüber hinaus an.
Die Einheitsgemeinde Tangerhütte, zu der Weißewarte gehört, ist Eigentümerin von knapp zehn Hektar des rund 15 Hektar umfassenden Areals. Der Rest ist in Privatbesitz. Nach der Insolvenz der gemeinnützigen Betreibergesellschaft wurde die Einrichtung Ende 2022 für Besucher geschlossen. Seit Juli 2023 steht das Gelände leer. Das Aus für den ehemals größten Wildpark Sachsen-Anhalts kam im 50. Jahr seines Bestehens.
dpa, MDR (Sebastian Gall)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Januar 2025 | 11:00 Uhr
KarlStuelpner vor 2 Wochen
Der Tierpark Weißewarte hatte die Jahrhundertflut 2013 überstanden.
Den Landrat Puhlmann und den Bürgermeister Brohm dagegen nicht.
Die Zerstörung des Tierparks war also keine natürliche Angelegenheit, sondern menschengemacht.
Jetzt wird die Aufbau- und Erhaltungsarbeit von Generationen verscherbelt.
Auch das ist menschengemacht.
Egal, welche weiteren Sachen diese Angelegenheit mit sich bringt.
Die menschengemachten Ursachen haben Namen und Gesichter.
ChrisSDL vor 3 Wochen
Tja, selber Schuld..
Wenn Bürgermeister und Landrat aus reiner privater Willkür einen gut funktionierenden Verein vernichten ....
Der Abschuss von Herrn Stoike rächt sich offenbar nun doppelt und dreifach...
Maria A. vor 3 Wochen
Europaweit? Aber wieso nicht, man muss Visionen haben.