Zwischen Tangerhütte und Tangermünde Rufbusse in der Altmark fahren bis kurz vor die Haustür
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23. April 2025, 04:50 Uhr
Zwischen Tangerhütte und Tangermünde halten Busse nun auch abseits der bestehenden Haltestellen – und damit unter Umständen direkt vor der Haustür. Der Service muss per App oder Telefon bestellt werden. Landrat Puhlmann erklärte, man wolle den Nahverkehr besser an den Bedarf der Menschen anpassen. Das Pilotprojekt begann am Dienstag.
Zwischen Tangerhütte und Tangermünde im Landkreis Stendal halten Busse seit Dienstag unter Umständen auch direkt vor der Haustür von Fahrgästen.
Ziel: Kürzere Wege für die Fahrgäste
Laut Landrat Patrick Puhlmann (SPD) werden unter dem Namen Modellprojekt "tango" durch das Unternehmen Stendalbus nun nicht nur bestehende Haltestellen zwischen Tangerhütte und Tangermünde angefahren, sondern auch virtuelle Haltepunkte, die den Fahrgästen kürzere Wege ermöglichen würden.
"Für manche Menschen ist schon der Weg zur Bushaltestelle eine Barriere", sagte Landrat Puhlmann. Mit dem Pilotprojekt werde der Nahverkehr besser "an den tatsächlichen Bedarf der Menschen" angepasst. Ein Bushalt vor der Haustür müsse eine Stunde vor Abfahrt über App oder Telefon bestellt werden. Werde später angerufen – zum Beispiel eine halbe Stunde vor Abfahrt – "kann die Fahrt zur gewünschten Abfahrtzeit nicht garantiert werden, sondern die Beförderung erfolgt dann zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Da Fahrten gebündelt werden, sind zeitliche Verschiebungen der Abfahrt möglich", hieß es seitens des Landkreises Stendal.
Pro Fahrt zwei Euro "Komfortzuschlag"
Während der Pilotphase werde der "tango"-Bus als "On-Demand-Verkehr" werktags fahren und in den Schulferien auch an den Wochenenden. Zusätzlich werde die Linie 920 von 6 bis etwa 20 Uhr im Stundentakt unterwegs sein, um eine bessere Anbindung an den Regionalexpress RE20 nach Magdeburg zu ermöglichen.
Das bedeutet "On-Demand-Verkehr"
Die "tango"-Busse fahren nach "On-Demand-Verkehr". Das bedeutet, dass es keinen festen Fahrplan gibt, sondern auch virtuelle Haltepunkte und unterschiedliche Routen gefahren werden. Es gibt also keine vorgeschriebenen Linienrouten, Fahrpläne oder feste Haltestellen, so der Landkreis Stendal. Die Busse fahren auf Abruf und nach Bedarf – also "on demand".
Für die "tango"-Busse sind ab dem 22. April diese Fahrzeiten geplant, in denen sie flexibel gerufen werden können:
- Wochentags während der Schulzeit: 5 bis 6:30 Uhr, 8 bis 13 Uhr und 14:30 bis 22 Uhr
- Wochentags in den Ferien: durchgängig von 5 bis 22 Uhr
- Am Wochenende und Feiertagen: 6 bis 20 Uhr
Es gelten die regulären Tarife von Stendalbus, auch das Deutschlandticket werde anerkannt. Pro Fahrt werde das Unternehmen Stendalbus allerdings einen Komfortzuschlag von zwei Euro erheben. Das neue Angebot soll zunächst bis Ende des Jahres getestet und anschließend ausgewertet werden.
MDR (Stephan Schulz, Felix Fahnert) | Zuerst veröffentlicht am 7. März 2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. April 2025 | 15:10 Uhr
stumpi vor 10 Wochen
Wäre schön wenn man das auch für andere Orte machen kann. Bei uns kommt man leider nicht weg mit dem Bus. Ausser wenn die Kinder zur Schule fahren. Das erste was meine Kinder benötigen wenn sie eine Ausbildung machen ist ein Fahrzeug oder eine Wohnung
MDR-Team vor 10 Wochen
Danke für die Info, dass Sie gerne noch weitere Angaben hätten. Wir haben weitere Punkte im Artikel ergänzt. Ob das zur Verkürzung wird, wenn man abseits wohnt, wird sich im jeweiligen Fall zeigen. Zumindest gibt es, weil es ein "On-Demand-Verkehr" ist, keine klassischen Fahrpläne. Deshalb ist das auch immer davon abhängig, wer zu der jeweiligen Zeit auch mitfahren will und wohin. Ja, es muss angemeldet werden, damit die tango-Busfahrer wissen, wo sie halten sollen. Das geht dann ja nicht erst beim Einstieg. Da es ja weiterhin "normale" Busse sind, kann davon ausgegangen werden, dass auch im Bus bezahlt werden kann. Ob man zum Beispiel auch direkt in der App zahlen kann, das wird sich zeigen, wenn das Projekt im April ausgerollt wird.
Anni22 vor 10 Wochen
Denke mal der Halt bezieht sich auf die üblich Fahrtstrecke, sprich da wo der Bus sowieso langfährt. Ob das dann so eine Verkürzung wird, wenn man etwas Abseits wohnt? Dann noch eine Stunde vorher anmelden, warum geht das nicht beim Einsteigen? Wie erfolgt die Bezahlung, kassiert der Fahrer? Es wär echt toll, wenn die Berichterstatter einfach mal ein wenig ins Detail gehen würden, damit der Kunde auch weiß, wie es gehandhabt werden soll!