Die Schuldenuhr des Bunds der Steuerzahler zeigt an, wie stark Deutschland verschuldet ist. Bildrechte: IMAGO/photothek

"Schulden-Uhr" läuft rückwärts Steuerzahlerbund begrüßt Schuldenabbau in Sachsen-Anhalt

20. März 2023, 16:50 Uhr

Nachdem in den letzten Jahren fast immer neue Schulden gemacht wurden, baut Sachsen-Anhalt nun seine Schulden ab. 2022 waren das fast 780 Millionen Euro. Auch in diesem Jahr sollen mehr als 50 Millionen Euro getilgt werden. Der Steuerzahlerbund begrüßt diese Entwicklung, übt aber auch Kritik. Im März entscheidet der Landtag über den diesjährigen Haushalt.

von MDR SACHSEN-ANHALT

• Sachsen-Anhalt baut seine Schulden ab.
• Im letzten Jahr konnten fast 780 Millionen Euro getilgt werden. Auch 2023 sollen weitere Schulden abgebaut werden.
• Der Landtag stimmt im März über den diesjährigen Haushalt ab.

Sachsen-Anhalts sogenannte Schulden-Uhr läuft nach Aussage des Steuerzahlerbundes erstmals wieder rückwärts - und zwar um etwa zwei Euro pro Sekunde. Die symbolische Uhr zeige seit mehr als 30 Jahren an, wie stark das Land sich verschuldet. Bis auf wenige Ausnahmen sind der Organisation zufolge jedes Jahr neue Schulden angehäuft worden.

Schuldenabbau in Millionenhöhe

Im letzten Jahr habe Sachsen-Anhalt nun fast 780 Millionen Euro Schulden getilgt. Der Haushaltsplan für dieses Jahr sehe weitere 51,6 Millionen Euro vor. Darüber soll der Landtag noch im März entscheiden. Grund für den Schuldenabbau sind der Organisation zufolge die gestiegenen Steuereinnahmen, unter anderem durch die hohe Inflation. Das sei ein Schritt in die richtige Richtung. Der Betrag hätte aber noch höher sein können, hieß es weiter. Statt sich für einen höheren Tilgungs-Betrag zu entscheiden, habe das Land einen bequemen Weg gewählt, um noch vorhandene Löcher im Haushaltsplan zu stopfen, so die Kritik.

Entscheidung über Haushalt 2023 im März

Anfang März dieses Jahres hatte der Finanzausschuss des Landtages den Haushaltsentwurf der Landesregierung gebilligt. Demnach stehen für das laufende Jahr 13,5 Milliarden Euro bereit. Etwa ein Drittel davon fließt in Personalausgaben. Neue Schulden sollen nicht aufgenommen werden.

dpa, MDR (Norma Düsekow, Maren Wilczek, Annekathrin Queck)