Syrische Frauen feiern bei einer Kundgebung das Ende des Assad-Regimes auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs von Duisburg. 1 min
Menschen aus Syrien feierten auch in Deutschland das Ende des Assad-Regimes in ihrer Heimat. 20 aus Sachsen-Anhalt wollen zurückkehren. Mehr dazu im Audio. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Jochen Tack
1 min

MDR SACHSEN-ANHALT Fr 17.01.2025 05:06Uhr 00:29 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/audio-syrien-fluechtlinge-rueckkehr-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio

Nach Assad-Sturz Sachsen-Anhalt: 20 Menschen aus Syrien wollen in ihre Heimat zurückkehren

17. Januar 2025, 08:29 Uhr

In Sachsen-Anhalt haben sich erste Syrer beraten lassen, wie sie in ihre Heimat zurückkehren können. 20 Geflüchtete wollen demnach nach dem Sturz des Assad-Regimes den Rückweg antreten.

Nach dem Machtwechsel in Syrien wollen offenbar die ersten Syrer in Sachsen-Anhalt wieder zurück in ihre Heimat. Das Landesinnenministerium teilte MDR SACHSEN-ANHALT mit, dass derzeit 20 Personen erwägen, freiwillig auszureisen. 15 von ihnen hätten sich beraten lassen. Dabei handelt es sich laut Ministerium um acht Männer zwischen 20 und 50 Jahren sowie drei Familien.

Zwei der Interessenten befänden sich noch im Asylverfahren. Zwei Syrer seien bereits wieder in ihrem Heimatland.

Sachsen-Anhalt zahlt Startgeld von 1.000 Euro

Sachsen-Anhalt zahlt jedem Syrer, der Deutschland freiwillig verlässt, ein Startgeld von 1.000 Euro. Das hatte Innenministerien Tamara Zieschang (CDU) im Landtag erklärt. Das Angebot gibt es demnach seit 2020. Finanziert wird es nach ihren Angaben ausschließlich aus Mitteln des Landes. 2024 sind demnach 17 Syrer freiwillig ausgereist. In Sachsen-Anhalt seien rund 28.000 Syrer gemeldet, hieß es vom Statistischen Landesamt.

Schutzstatus wird überprüft

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte angekündigt, dass der Schutzstatus von Syrern in Deutschland nach dem Sturz von Machthaber Assad überprüft wird. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hatte die Bearbeitung von Asylanträgen mit Bezug zu Syrien im Dezember vorerst gestoppt.

MDR (Andrea Iffert, Norma Düsekow, Mario Köhne)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Januar 2025 | 06:30 Uhr

8 Kommentare

GothaGewinnt vor 17 Wochen

Das muss jeder selber wissen, ob er oder sie nach Syrien zurück gehen will. Vielleicht wenn es in Deutschland so entschieden wird, zurückkehren muss. Vermutlich kann man dort wenn man es richtig anstellt und die richtigen Kontakte hat es zu Wohlstand bringen. Der Krieg ist vorbei, jetzt wird wieder aufgebaut! Zweistelliges Wirtschaftswachstum!

Vieles hängt sicher auch davon ab, ob sich Syrien eher den Russen zuwendet oder dem Westen. Wenn es sich dem Westen zuwendet hat es sicherlich gute Chancen, sich gut zu entwickeln, wie in Deutschland nach dem Krieg :)

C.T. vor 17 Wochen

Es ist eine win-win Situation. Sie gehen zurück in ihre Heimat und wir bekommen unsere Heimat wieder. Und langfristig werden wir rezessions- und automatisierungsbedingt so oder weniger Arbeitskräfte benötigen...

Kritische vor 17 Wochen

Das Problem ist, dass dort Islamisten an die Macht gekommen sind. Die Türkei, das Land mit den meisten syrischen Flüchtlingen, geht da sehr planmäßig vor. Sie möchten, dass die Leute bis zu drei Probebesuche in der Heimat machen, ohne ihren Aufenthaltsstatus zu verlieren. Denn jetzt gehen viele überstürzt, dort vor Ort gibt es nichts. Keine Häuser, keine Arbeit, keine Medikamente etc. Dann stehen sie in ein paar Monaten wieder vor unserer Tür und haben vielleicht ihren Job gekündigt, ihre Wohnung etc. Es muss alles mit Bedacht geschehen und vorbereitet werden, wenn es eine nachhaltige Rückkehr sein soll. Es wurde auch gesagt, dass hoch geschätzt maximal 1/3 zurückgehen werden. Und dass 30% der im Ausland lebenden Syrer bereits dort geboren wurden. Diese Familien werden aller Voraussicht nach hier bleiben, weil die Kinder in Schule und Ausbildung etc. integriert sind.

Mehr aus Sachsen-Anhalt