18.11.2021 | Sachsen-Anhalt am Morgen 3G am Arbeitsplatz: Arbeitgeber wollen bei Corona-Entscheidungen mitreden
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Sachsen-Anhalt am Donnerstagmorgen: Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Sachsen-Anhalt wollen mehr mitreden, wenn es um politische Entscheidungen am Arbeitsplatz geht – etwa bei einer möglichen 3G-Regel. Zumal die Preise für Schnelltests angestiegen sind. Ich, Julia Heundorf, wünsche Ihnen einen guten Morgen!
Coronavirus und 3G-am-Arbeitsplatz-Debatte
Bund und Länder beraten heute auf einem Corona-Gipfel, wie es mit der Corona-Pandemie und den Maßnahmen weitergeht. Die Grünen, die FDP und die SPD im Bund diskutieren die Möglichkeit einer 3G-Regel am Arbeitsplatz. Zur Arbeit dürfte dann nur noch kommen, wer geimpft, genesen oder negativ getestet ist. Und Arbeitgeberverbände in Mitteldeutschland sind keineswegs dagegen.
Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt: "Wissen, was praktikabel ist"
In Sachsen-Anhalt sind die Arbeitgeber dennoch nicht wirklich zufrieden. Sie wollen mehr in Entscheidungen einbezogen werden, die für sie von der Politik getroffen werden. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes in Sachsen-Anhalt, Marco Langhof, sagte MDR SACHSEN-ANHALT:
Als Verantwortliche sind wir durchaus in der Lage, Risiken abzuschätzen und für unsere Belegschaften zu sorgen.
Er forderte die Politik auf, vor der Einführung verschärfter Regeln das Gespräch mit den Unternehmen zu suchen. Man würde durchaus an einem Strang ziehen, denn die Mitarbeiter seien das wichtigste Gut in einem Unternehmen.
Schon vorher schärfere Regeln als gefordert
Während der gesamten Pandemie hätten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber schärfere Regeln durchgesetzt als gesetzlich gefordert, zum Beispiel zwei Tests pro Woche unabhängig von der Corona-Lage sowie Abstandsregeln, Homeoffice und das Lüftungsregime.
Wir wissen, was praktikabel ist, und brauchen Gestaltungsfreiheit, um auf die Gegebenheiten in den unterschiedlichen Firmen und auf die Mitarbeiter eingehen zu können.
Problem: Preisanstieg bei Corona-Schnelltests
Gegen 3G sei nichts einzuwenden, sagte Langhof. Aber Arbeitgeber hätten durchaus Anmerkungen: Er findet etwa problematisch, dass Schnelltests teurer geworden seien, seit die 3G-Regel am Arbeitsplatz im Gespräch sei:
Diesem Wucher muss die Politik einen Riegel vorschieben. An der Stelle werden uns Kosten aufgehuckt, mit denen andere sich eine goldene Nase verdienen.
Langhof sagte außerdem, dass derzeit besondere Regeln für Beschäftigte mit Kindern gelten müssten, weil die Infektionen an Schulen nicht mehr kontrollierbar seien. Beschäftigte mit Kindern sollten sich deshalb ab sofort täglich testen, so der Arbeitgeberverbandspräsident.
Was Langhof außerdem nicht verstehen kann: Warum die Tests künftig von Dritten in den Unternehmen gemacht werden sollen und nicht mehr zu Hause, bevor die Mitarbeiter die Firma betreten. Das werde kompliziert.
Mehr zur aktuellen Corona-Lage erfahren Sie auch im folgenden Video. Es geht um aktuelle Zahlen, um Impfandrang aus Sachsen am Buß- und Bettag sowie um eine Gerichtsverhandlung: Eine Familie hatte Schmerzensgeld wegen Quarantäne gefordert.
Das ist aber nicht alles für heute: In Steigra im Landessüden ärgern sich Bürgerinnen und Bürger schon lange über eine Abfallanlage. Dass der Betreiber nun expandieren will, wollen sie nicht auch noch hinnehmen. Außerdem haben wir eine Übersicht über die wichtigsten Fernsehtermine des Jahres für sie erstellt 😉 Und ich sage ihnen, was heute außerdem noch wichtig wird.
Video des Morgens: Steigra will nicht noch mehr Müll
Eine Abfallanlage in Steigra im Saalekreis will expandieren. Die sowieso schon unzufriedenen Anwohner im Ort stellen sich dagegen. Sie sagen: Schon jetzt stinkt es oft so sehr, dass man nicht mehr draußen sitzen kann. Müll, der teils draußen gelagert werde, würde bei starkem Wind durch den Ort fliegen. Außerdem mache die Anlage Krach.
#MDRklärt: Wie Hackerinnen und Hacker Daten klauen
Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld haben Hackerinnen und Hacker vor einigen Monaten die Verwaltung angegriffen – und erfolgreich lahmgelegt. Weil der Kreis kein Lösegeld zahlen wollte, musste er seine IT wieder mühselig neu aufbauen. Viele Daten sind trotz allem verloren. Um sich besser zu schützen, investiert deshalb nun der benachbarte Landkreis Wittenberg mehr in seine digitale Sicherheit. Wie so ein Datenklau überhaupt funktioniert? MDRklärt.
Medienschau: Was andere schreiben
- "Mehr Schutz gegen den Hass" – die Mitteldeutsche Zeitung berichtet heute über Pläne von Innenministerin Tamara Zieschang: Sie will, dass Kommunen die Daten von bestimmten Personen besser schützen, insbesondere Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, etwa von Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitikern. Hinter einer Bezahlschranke ist der Artikel auch im Internet verfügbar.
- "Arztpraxen werden überrannt" – die Volksstimme macht heute auf der ersten Seite die hohe Nachfrage nach Impfungen zum Thema des Tages – neben dem Foto eines niedlichen Ameisenbärs.
Tipp: Verpassen Sie nicht diese TV-Termine
"Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht" – In zehn Tagen geht es los: Zum ersten Mal in diesem Jahr wird in der ARD das beliebte Märchen "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ausgestrahlt. Und es wird höchste Zeit. Lebkuchen und Spekulatius sind schon längst wieder überall erhältlich und in wenigen Tagen starten die ersten Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt. Übrigens: Der Weihnachtsmarkt in Köthen ist wegen Corona nun leider abgesagt worden.
Was heute außerdem wichtig wird
- 📋 Der Landtag kommt zusammen, unter anderem zu den Themen Corona-Sondervermögen und Atomkraft. Außerdem steht die Wahl des Landtagsvizepräsidenten an. Die AfD stellt zum vierten Mal einen Kandidaten auf.
- 🗨 Wie weiter in der Corona-Pandemie? Darüber beraten Bund und Länder heute. Im Anschluss wird Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) voraussichtlich über die Ergebnisse informieren.
So viel zu diesem Donnerstagmorgen: Der Tag soll aber noch spannend werden. Was im Landtag heute Wichtiges passiert und alle weiteren aktuellen Entwicklungen erfahren Sie im Laufe des Tages auf unserer Webseite, im Radio sowie im Fernsehen. Ich melde mich morgen wieder mit den wichtigsten Infos zum Start in den Tag.
Über Themen aus "Sachsen-Anhalt am Morgen" berichtet MDR SACHSEN-ANHALT...
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Quelle: MDR SACHSEN-ANHALT
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 18. November 2021 | 05:30 Uhr
Thommi Tulpe vor 26 Wochen
Eine solche bahnbrechende kommunistische Idee hat nie funktioniert.
Jene, denen es durch vernünftig bezahlte Jobs gut geht, werden sich nie mit jenen solidarisieren, die in prekären Arbeitsrechtsverhältnissen keine Zeit zum Nachdenken, und jenen, die gar keine Arbeit haben, solidarisieren.
C.T. vor 26 Wochen
"Letztendlich wird der Endverbraucher, also auch der Arbeitnehmer, die Kosten des Ganzen "auszubaden" haben."
Das war und wird immer mit Allem so sein. Da gibt es kein wenn und aber... Nur der Endverbraucher selbst hat die Mittel diese Mechanismen zu unterbrechen. Generalstreiks und somit der totale Zusammenbruch des Systems würde den Schlangen die Köpfe abschlagen!
Thommi Tulpe vor 26 Wochen
Zu: "3G am Arbeitsplatz: Arbeitgeber wollen bei Corona-Entscheidungen mitreden"
Wissen wir nicht alle, dass nicht Volk, Politiker und Parteien, jene sind, die letztendlich entscheiden, was in unserem Land geschieht, dass das letztendlich die Wirtschaft ist? Würde irgendeine Landesregierung etwas fordern oder gar durchsetzen wollen, was der Wirtschaft nicht passt, würde diese sofort mit dem Wegfall von Standorten und Arbeitsplätzen drohen. So gesehen empfinde ich die Forderung nach noch mehr politischem Mitspracherecht der Arbeitgeber als nachvollziehbar aber Politik verhöhnend.
Wenn Arbeitgeber dazu gestiegene Preise für Schnelltests beklagen, empfinde ich das genauso "scheinheilig". Gerade die Wirtschaft weiß, dass die Nachfrage den Preis eines Produktes bestimmt. Man beklagt folglich Gesetzmäßigkeiten, welche man für sein eigenes Produkt selbstverständlich nutzt.
Letztendlich wird der Endverbraucher, also auch der Arbeitnehmer, die Kosten des Ganzen "auszubaden" haben.