Besitzer schlagen Alarm Wald in Sachsen-Anhalt ist in schlechtem Zustand

Dem Wald in Sachsen-Anhalt geht es noch schlechter als befürchtet. Das ist die Bilanz der Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt nach der Auswertung neuer Luftaufnahmen. Die Aufforstung wird demnach teuer – viele Waldbesitzer werden sich das kaum noch leisten können, sagen sie. Zudem ist Saatgut knapp.

tote Bäume im Harz 23 min
Hören Sie mehr zum Thema "Zustand des Waldes" in der Hörfunk-Reportage von MDR AKTUELL. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

In den Wäldern Sachsen-Anhalts müssen laut Waldbesitzerverband etwa 100.000 Hektar neu aufgeforstet werden. Um den Wald stehe es schlechter als befürchtet. Neue Luftaufnahmen zeigen demnach ein verheerendes Bild: In einigen Gebieten des Landes sind bis zu 30 Prozent der Waldfläche geschädigt. Besonders betroffen ist der Harz, aber auch die Regionen Anhalt und Wittenberg sind stark geschädigt.

Wiederaufforstung teuer, Saatgut knapp

Nach Angaben von Forstexperten wird die Wiederaufforstung im Land 400 Millionen Euro kosten. Viele der mehr als 50.000 privaten Waldbesitzer in Sachsen-Anhalt können sich die Wiederaufforstung aber kaum leisten. "Das vom Land bereitgestellte Geld ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Björn Hönoch, Geschäftsführer des Waldbesitzerverbands Sachsen-Anhalt.

Ein weiteres Problem ist fehlendes Saatgut. Die Zapfenernte fiel zuletzt schlecht aus, heißt es von der staatlichen Landesdarre in Annaburg im Landkreis Wittenberg. "Wir können statt 70 Tonnen Saatgut, wie in guten Jahren, diesmal nur ungefähr ein Drittel der Menge bereitstellen", sagt Philipp Nahrstedt, Leiter des Betreuungsforstamts in Annaburg. Der dringend nötige Waldumbau in Sachsen-Anhalt wird sich auch deswegen um Jahre verzögern.

MDR (Martin Krause,Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 25. April 2022 | 18:00 Uhr

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