Umfrage Wie Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt Energie sparen

13. November 2022, 14:14 Uhr

Die Weihnachtsmärkte in Sachsen-Anhalt setzen auf vorweihnachtliche Stimmung und festliche Angebote. Einschränkungen durch Corona gibt es bislang nicht, die Veranstalter haben bei der Planung aber auf Einsparung von Energie geachtet. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt, wie die Vorbereitungen in Magdeburg, Quedlinburg, Weißenfels, Wernigerode und Halberstadt laufen.

Magdeburg: Anzahl der Händler konstant und Umstellung auf LEDs

In Magdeburg setzt man dabei schon seit einiger Zeit auf Sparmaßnahmen: "In den letzten Jahren wurde schon viel Energie, durch die Umstellung auf LED und energiesparende Geräte, eingespart, etwa 40.000 Kilowattstunden", sagte der Geschäftsführer der Gesellschaft zur Durchführung der Magdeburger Weihnachtsmärkte mbH, Paul-Gerhard Stieger. Auch der Weihnachtsbaum – eine 16 Meter hohe Tanne aus einem Vorgarten in Magdeburg-Lemsdorf – wird energiesparend mit LED-Lampen beleuchtet.

Die Eisbahn sei verstärkt isoliert worden. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, weil ja schon in den letzten Jahren die Stromkosten hoch waren", sagte Stieger. "In Magdeburg wird es einen normalen Weihnachtsmarkt geben." Mit 160 Händlern sei die Zahl konstant geblieben. Der Weihnachtsmarkt öffnet am 21. November.

Auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt soll es zudem keinerlei Coronabeschränkungen geben. Wie Geschäftsführer Stieger MDR SACHSEN-ANHALT sagte, plane man einen Weihnachtsmarkt ohne Maskenpflicht, mit begehbaren Hütten, Glühwein und allem, was dazugehöre. Auch würden die Standgelder für Schausteller und Markthändler konstant gehalten. Man gehe davon aus, dass dadurch die Preise für die Besucher nicht steigen. Nach derzeitigen Informationen würde das Preisniveau von 2021 größtenteils gehalten.

Quedlinburg: Keine Straßenbeleuchtung, wo Weihnachtsbeleuchtung hängt

"Natürlich gibt es Energiesparmaßnahmen, doch es muss nichts wegfallen", sagte die Geschäftsführerin der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH, Doreen Walter. "Wir haben keine energieintensiven Angebote wie eine Eisbahn oder eine Eisenbahn und an den Ständen achten die Händler sowieso auf den Verbrauch, weil sie ja den Strom bezahlen müssen." In der Quedlinburger Innenstadt gibt es mehr als sechs Kilometer Lichterketten. "Dort, wo eine Weihnachtsbeleuchtung hängt, werden die normalen Straßenlaternen abgeschaltet. Inwieweit die 58 Händler ihre Preise anheben, sei derzeit noch unklar. "Aber es soll vorsichtig angepasst werden, die Leute sollen sich ja den Weihnachtsmarktbesuch noch leisten können", sagte die Geschäftsführerin.

Weißenfels: Verzicht auf Eislaufbahn, dafür Eisstockbahnen

In Weißenfels wird diesmal auf die Eislaufbahn verzichtet. "Wir haben uns dazu entschieden, weil das ein sehr großer Energiefresser ist", sagte Stadtsprecherin Katharina Vokoun. "Die Eisbahn verbraucht in der Zeit des Weihnachtsmarktes so viel Energie wie mehrere vierköpfige Familien im ganzen Jahr." Stattdessen baut die Stadt zwei synthetische Eisstockbahnen auf. Die benötigen keine Energie. Insgesamt werde es 25 Stände geben, darunter ein Handwerkerdorf und eine Wichtelwerkstatt mit Bastelangeboten.

Wernigerode: Weihnachtsbeleuchtung geht später an und früher aus

"Licht ist notwendig, um auf dem Weihnachtsmarkt in Wernigerode Atmosphäre zu schaffen", sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Wernigerode Tourismus GmbH, Roman Müller. "Aber um Energie zu sparen haben wir veränderte Zeiten, es wird später eingeschaltet und früher ausgeschaltet." Früher war das Licht schon Tage vor der Eröffnung eingeschaltet, jetzt soll genau in der Zeit des Weihnachtsmarktes vom 25. November bis 22. Dezember illuminiert werden.

Schierke: Klippenglühen fällt aus, Markt nicht

Ebenso werde aus Energiespargründen auf das "Schierker Klippenglühen" verzichtet. Eigentlich sollte die sogenannte Mauseklippe, eine Granitfelsformation, farbig angestrahlt werden. Mit 50 Händlern gebe es in etwa so viele Anbieter wie in früheren Jahren. Insgesamt werde es auf dem Markt etwas teurer sein, aber die Preise sollen im verträglichen Rahmen bleiben.

Halberstadt: Preisniveau bleibt, aber weniger Stände

"Ich hoffe, dass wir dieses Jahr auf dem Weihnachtsmarkt noch recht gute Umsätze haben werden, wenn nicht wieder eine neue Coronawelle kommt", sagte der Geschäftsführer der Veranstaltungs-COM GmbH Halberstadt, Jens Ganso. "Die Leute haben ja aufgrund der Einschränkungen in den letzten zwei Jahren noch etwas nachzuholen." Natürlich gebe es schon jetzt eine Kaufzurückhaltung, die großen Einschnitte seien aber für 2023 zu erwarten. Auf dem Weihnachtsmarkt rechnet Ganso mit Preisen auf dem Niveau des Vorjahres. Die Zahl der Stände sei von über 30 auf etwa 25 gesunken. 

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dpa, MDR (Anne Gehn-Zeller)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 06. November 2022 | 13:00 Uhr

4 Kommentare

hilflos am 06.11.2022

Was wollen Sie denn von der Ampel noch alles verlangen. Jetzt wo die Klima Konferenz in Ägypten nichts bringen wird, da muss der Robert zumindest die co2 Abgabe noch verschärfen. Aber darüber reden wir derzeit auch nicht, um nicht daran zu erinnern

ElBuffo am 06.11.2022

Zwangsöffnung? Um was damit bewirken?
Die Gasimporteure werden das bezahlen müssen, was der Markt verlangt, oder sie importieren eben nichts. Teilweise sind vereinbarte Lieferubgen einfach nicht erfolgt und mussten dann durch kurzfristige anderweitige Beschaffungen ersetzt werden.
Diplomatie mündet am Ende in Vereinbarungen, die von beiden Seiten eingehalten werden. Putin hat auf so ziemlich alle der letzten 50 Jahre geschissen. Verhandeln will er ja auch gar nicht. Es gibt klare Forderungen, die mit Gewalt auf Teufel komm raus durchgesetzt werden. Am Ende wird es heißen, dass die NATO noch näher an die russischen Grenzen gerückt sei, weshalb aus Sichherheitsinteressen weitere Nachbarländer ihr Existenzrecht zu verlieren haben. Damit rückt die NATO noch weiter an die russischen Grenzen, womit weitere.....

Shantuma am 06.11.2022

Das Energie-Problem ist lösbar, zumindest sogar kurzfristig bei Strom.

Dazu müssten wir zum einem die Laufzeitbegrenzungen aufheben, die Situation ist eine Notsituation und somit gut begründbar.
Danach reformiert man die Merid-Order, nur weil Gas 10% der Stromerzeugung ausmacht, muss es nicht 100% des Strompreises bestimmen. Denn die Merid-Order besagt, dass der teuerste Stromerzeuger den Strompreis bestimmt.
Hier wäre ein anteiliger Preis wesentlich gerechter. Somit würde auch die durchaus günstige regenerative Energiequellen immernoch im Vorteil sein.

Das Gasproblem ist selbstverschuldet und höchstwahrscheinlich durch Freunde nochmals verschärft worden.
D.h. man muss alle Register ziehen.
1. Jamal-Pipeline, die durch Polen, wird zwangsgeöffnet!
2. Die Gasimporteure, wie THE, werden stärker reguliert beim Gaseinkauf, diese waren ja schuld am Rekord-Gaspreis!
3. Diplomatie mit R, alles andere ist Unsinn.

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