Windräder neben einer Autobahn
Sachsen-Anhalt will den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Frank Sorge

Hürden abbauen Landesregierung plant geringeren Mindestabstand zwischen Windrädern

24. Mai 2023, 10:45 Uhr

Windräder sollen in Sachsen-Anhalt in Zukunft näher beieinanderstehen dürfen. Die Landesregierung hat einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. Auch für Solaranlagen auf Dächern will das Land die Regeln lockern, etwa für Mindestabstände zu Brandschutzmauern.

Die Landesregierung will neue Regeln für Abstandsflächen bei Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Das teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Nach Angaben von Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) wolle man damit den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen.

Einen entsprechenden Gesetzentwurf, um die Bauordnung zu ändern, hat die Landesregierung in den Landtag eingebracht.

Geringere Abstände zwischen Windkraftanlagen geplant

Abstandsflächen für Windkraftanlagen sollen auf 0,4 Hektar reduziert werden, teilte die Staatskanzlei mit. Der Abstand, den Windkraftanlagen zu Siedlungen haben müssen, werde jedoch nicht verändert.

Photovoltaikanlagen beziehungsweise "technische Anlagenteile auf Dächern" generell, dürfen nach den Plänen vom Land in Zukunft näher an Brandschutzwänden angebracht werden. Man will so die Zulassung erleichtern.

Komplett ohne Antrag sollen in Zukunft Photovoltaikanlagen aufgebaut werden dürfen, die maximal drei Meter hoch und neun Meter lang sind.

Willingmann will Windkraftindustrie stärken

Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) fordert zudem am Dienstag, dass die Windkraftindustrie gestärkt wird. Der SPD-Politiker erklärte auf der Energieministerkonferenz in Berlin, dass wegen des stockenden Ausbaus der Windkraft allein in Magdeburg zuletzt bis zu 3.500 Arbeitsplätze abgebaut werden mussten.

Daher müsse man den Unternehmen Investitionssicherheit geben und Schlüsselindustrien wie Windkraft und Photovoltaik unterstützen. Die Bundesregierung will bis 2035 die Leistung der Windkraftanlagen an Land von derzeit 58 auf 160 Gigawatt fast verdreifachen.

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dpa, MDR (Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Mai 2023 | 20:00 Uhr

7 Kommentare

Eulenspiegel1 vor 47 Wochen

Wie wäre das wenn sie sich mal an den Realitäten orientieren.
Durch Windanlagen wird keine Vogelart ausgerottet. Das geschieht durch Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, Monokultur, Straßenverkehr, Bahnverkehr, Flugverkehr u. s. w. Keine Ackerfläche wird durch Windräder verdorren. Versiegelnd wird die Landschaft durch Autobahnbau, Industrieansiedlungen in der grünen Landschaft aber nicht durch Windanlagen.

nasowasaberauch vor 47 Wochen

3500 abgebaute Arbeitsplätze wegen fehlendem Ausbau der Windkraft allein in Magdeburg. Das ist etwas dick aufgetragen, da werden wohl noch andere Ursachen, zB. der Strompreis, dafür verantwortlich sein und mit mehr Windkraft wäre der Preis wegen Merit Order auch nicht geringer. Der antragsfreie Aufbau von Solaranlagen bis max. 3 x 9m ist weniger Staat und eine gute Idee.

Sonnenanbeter vor 47 Wochen

Bevor man den Abstand der WKAs in Sachsen-Anhalt verringert (als gäbe es zu wenig... :-) ), sollte man doch erstmal an die Bundesländer herantreten, die sich bis jetzt geweigert haben, WKAs in einem Maße zu betreiben, wie es in Sachsen-Anhalt der Fall ist. Es kann ja wohl nicht angehen, dass ein bevölkerungsarmes Bundesland wie Sachsen-Anhalt hier einen solch hohen Anteil an der Gesamtlast trägt, während sich vorzugsweise alte Bundesländer erfolgreich wegducken. Wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien tatsächlich gelingen soll, dann muss er auch möglichst gerecht erfolgen. Und davon kann bisher keine Rede sein...

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