
Hürden abbauen Landesregierung plant geringeren Mindestabstand zwischen Windrädern
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24. Mai 2023, 10:45 Uhr
Windräder sollen in Sachsen-Anhalt in Zukunft näher beieinanderstehen dürfen. Die Landesregierung hat einen entsprechenden Gesetzentwurf vorgelegt. Auch für Solaranlagen auf Dächern will das Land die Regeln lockern, etwa für Mindestabstände zu Brandschutzmauern.
- Die Landesregierung will neue Regeln für Abstände beim Bau von Windrädern und Photovoltaikanlagen.
- Windräder sollen näher beieinanderstehen dürfen, Photovoltaikanlagen näher an Brandschutzmauern.
- Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) forderte beim Energiegipfel in Berlin, dass die Windkraftindustrie gestärkt wird.
Die Landesregierung will neue Regeln für Abstandsflächen bei Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Das teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit. Nach Angaben von Infrastrukturministerin Lydia Hüskens (FDP) wolle man damit den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen.
Einen entsprechenden Gesetzentwurf, um die Bauordnung zu ändern, hat die Landesregierung in den Landtag eingebracht.
Geringere Abstände zwischen Windkraftanlagen geplant
Abstandsflächen für Windkraftanlagen sollen auf 0,4 Hektar reduziert werden, teilte die Staatskanzlei mit. Der Abstand, den Windkraftanlagen zu Siedlungen haben müssen, werde jedoch nicht verändert.
Photovoltaikanlagen beziehungsweise "technische Anlagenteile auf Dächern" generell, dürfen nach den Plänen vom Land in Zukunft näher an Brandschutzwänden angebracht werden. Man will so die Zulassung erleichtern.
Komplett ohne Antrag sollen in Zukunft Photovoltaikanlagen aufgebaut werden dürfen, die maximal drei Meter hoch und neun Meter lang sind.
Willingmann will Windkraftindustrie stärken
Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD) fordert zudem am Dienstag, dass die Windkraftindustrie gestärkt wird. Der SPD-Politiker erklärte auf der Energieministerkonferenz in Berlin, dass wegen des stockenden Ausbaus der Windkraft allein in Magdeburg zuletzt bis zu 3.500 Arbeitsplätze abgebaut werden mussten.
Daher müsse man den Unternehmen Investitionssicherheit geben und Schlüsselindustrien wie Windkraft und Photovoltaik unterstützen. Die Bundesregierung will bis 2035 die Leistung der Windkraftanlagen an Land von derzeit 58 auf 160 Gigawatt fast verdreifachen.
dpa, MDR (Julia Heundorf)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 23. Mai 2023 | 20:00 Uhr
Eulenspiegel1 am 25.05.2023
Wie wäre das wenn sie sich mal an den Realitäten orientieren.
Durch Windanlagen wird keine Vogelart ausgerottet. Das geschieht durch Einsatz von Pestiziden, Herbiziden, Monokultur, Straßenverkehr, Bahnverkehr, Flugverkehr u. s. w. Keine Ackerfläche wird durch Windräder verdorren. Versiegelnd wird die Landschaft durch Autobahnbau, Industrieansiedlungen in der grünen Landschaft aber nicht durch Windanlagen.
Sonnenanbeter am 24.05.2023
Bevor man den Abstand der WKAs in Sachsen-Anhalt verringert (als gäbe es zu wenig... :-) ), sollte man doch erstmal an die Bundesländer herantreten, die sich bis jetzt geweigert haben, WKAs in einem Maße zu betreiben, wie es in Sachsen-Anhalt der Fall ist. Es kann ja wohl nicht angehen, dass ein bevölkerungsarmes Bundesland wie Sachsen-Anhalt hier einen solch hohen Anteil an der Gesamtlast trägt, während sich vorzugsweise alte Bundesländer erfolgreich wegducken. Wenn der Umstieg auf erneuerbare Energien tatsächlich gelingen soll, dann muss er auch möglichst gerecht erfolgen. Und davon kann bisher keine Rede sein...
goffman am 24.05.2023
Die Berechnungen waren und sind vermutlich richtig. Nur braucht man dafür keine gesetzliche Vorschrift. Wenn der Erbauer eines WA-Parks kleine Einbußen bei der Effizienz einzelner Anlagen in Kauf nehmen möchte, um die Fläche insgesamt effizienter zu nutzen und das ganze für ihn wirtschaftlich ist, warum sollte man es ihm verbieten? Wenn ein Ingenieur die Möglichkeit sieht, Anlagen in einem konkreten Fall enger zu stellen ohne Effizienzeinbußen, warum sollte man es verbieten? Wenn es Quatsch ist, die Anlagen enger zu stellen, wird das auch keiner tun, egal ob es erlaubt wäre.
Und hier haben Sie recht: Anlagen enger stellen reicht nicht. Wir brauchen auch insgesamt mehr Fläche und wieder kürzere Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten. Zumindest die Genehmigungsverfahren dürften aber auch durch das Gesetz beschleunigt werden, da man weniger prüfen muss.