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In Sachsen-Anhalt wurden im laufenden Jahr bislang 43 Wolfsrisse dokumentiert. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Armin Weigel

Auch Ziegen und Rinder169 Schafe bei Wolfsrissen getötet

04. September 2022, 14:25 Uhr

Herdenschutz, Elektrozäune und Hunde: Für viele Landwirte in Sachsen-Anhalt ist das Alltag. Hintergrund sind Wolfsrisse, die über das Jahr verteilt immer wieder bekannt werden. In diesem Jahr sind dem Wolf mindestens rund 200 Nutztiere zum Opfer gefallen.

In Sachsen-Anhalt sind bei Wolfsrissen in diesem Jahr mindestens 169 Schafe getötet worden. Das zeigen Zahlen, die das Wolfskompetenzzentrum des Landes in Iden veröffentlicht hat. Dokumentiert sind demnach 43 Wolfsrisse. Die Zahlen stammen von Mitte August.

Rinder und Ziegen von Wölfen gerissen

In den genannten Fällen sei der Wolf als Verursacher bestätigt oder könne als solcher nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Bei den aufgeschlüsselten Fällen seien zudem 16 Ziegen und 13 Rinder getötet worden.

Ein stichhaltiger Vergleich zu den Vorjahren sei aktuell nicht möglich, sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Umweltschutz. Wolfsrisse träten nicht gleichmäßig über das Jahr verteilt auf, zudem hänge ihre Zahl von Maßnahmen beim Herdenschutz ab, sagte sie. Eine Beurteilung könne deshalb erst Ende des Jahres stattfinden. Im vergangenen Jahr waren insgesamt 70 Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere gezählt worden.

Unterdessen ist die Höhe ausgezahlter Fördermittel des Landes für mobile Elektrozäune zuletzt zurückgegangen. Während 2020 noch rund 450.000 Euro ausgezahlt wurden, waren es 2021 nur noch etwa 365.000 Euro. Im laufenden Jahr flossen den Angaben zufolge etwa 217.000 Euro in einen solchen Herdenschutz. Allerdings dürfen weitere Förderungen noch bis Mitte September beantragt werden. Hinzu kommen weitere Fördermaßnahmen für wolfsabweisende Zäune und zertifizierte Herdenschutzhunde. Die Maßnahmen haben festgesetzte Antragsfristen.

WWF: Fördermittel das ganze Jahr über beantragen

Es wäre sinnvoll, wenn die Beantragung der Förderanträge ganzjährig möglich sei, sagte Moritz Klose, Programmleiter für Wildtiere von der Umweltschutz-Organisation WWF. Tierhalter wüssten nicht immer, wann sie Bedarf hätten. Zudem brauche es eine stärkere Beratung für die Tierhalter. Die wüssten oft nicht, wie die Maßnahmen eingesetzt würden. Wichtig sei außerdem, dass die Förderung alle wolfsbezogenen Leistungen umfasse, so Klose. Das betreffe auch die Arbeitsleistungen – beispielsweise das Aufstellen der Zäune.

Mehr zum Thema: Wölfe in Sachsen-Anhalt

dpa, MDR (Luca Deutschländer)

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