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Schlaglochpiste oder RennstreckeDas ist der Zustand der Straßen in Sachsen-Anhalt

17. Juni 2022, 16:45 Uhr

Mehr als 80 Millionen Euro investiert das Land in den Unterhalt der eigenen Straßen. Gut investiertes Geld, meint die Landesstraßenbaubehörde. Denn der Zustand sei gut, heißt es. Eine Bestandsaufnahme.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Die Straßen in Sachsen-Anhalt sind insgesamt in einem guten Zustand, teilt die Landesstraßenbaubehörde in Magdeburg auf Nachfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit. Demnach ist das Straßennetz der Landesstraßen mit einer Netzlänge von gut 4.000 Kilometern zu mehr als 98 Prozent asphaltiert. Eine Betonfahrbahn haben laut Straßenbaubehörde 0,25 Prozent der Straßen, Pflasterstraßen machen 1,5 Prozent des Straßennetzes aus.

Ein Beispiel sei die L150 im Salzlandkreis. Die Straße führt an Soleteichen vorbei. Weil auch noch Bergbau-Gelände betroffen ist, musste aufwendig geplant und auf gegenseitige Bedürfnisse Rücksicht genommen werden. Das habe die Planungen für die Sanierung der Straße verzögert, erklärt Hörold von der Landesstraßenbaubehörde.

Bei den noch bestehenden Abschnitten mit Kopfsteinpflaster oder Betonfahrbahn handelt es sich um ganz besondere Abschnitte.

Stefan Hörold | Landesstraßenbaubehörde

Viele Straßenbaustellen im Norden und Süden

Besonders viele Straßenbaustellen auf Landesstraßen gibt es derzeit im Burgenlandkreis und im Landkreis Börde. Hörold ist dabei aber wichtig, dass das nur eine Momentaufnahme sei. Schließlich schwanke die Bautätigkeit im Verlauf eines Jahres immer wieder. Außerdem setzte die Landesstraßenbaubehörde jährlich rund 100 Baumaßnahmen um, die natürlich zeitlich gestaffelt werden müssten.

Aber nicht immer sorgen Baustellen für Straßensperrungen. Auch Naturereignisse können Schuld sein, dass eine Straße plötzlich unpassierbar wird. Ein Erdfall hat kürzlich im Landkreis Mansfeld-Südharz für die Sperrung einer Kreisstraße geführt, auf der Fahrbahn hatten sich bedrohliche Risse gebildet.

Schlaglochpiste: Wer ist zuständig?

Für Bau und Unterhalt der Bundesstraßen hat das Land im vergangenen Jahr rund 106 Millionen Euro ausgegeben, finanziert durch Bundesmittel, sowie mehr als 80 Millionen Euro für die Landesstraßen, finanziert durch Landesmittel. Für das laufende Jahr stehen für die Bundesstraßen Gelder in nahezu gleicher Höhe zur Verfügung, für die Landesstraßen mit rund 85 Millionen Euro etwas mehr.

Trotzdem: Autofahrer kennen Schlaglochpisten, die eher an eine Safari erinnern als an eine beschauliche Überlandpartie. Bleibt die Frage, wer ist für die Sanierung der Schlaglöcher zuständig ist? Grundsätzlich ist der- oder diejenige für die Straße verantwortlich, dem die Straße gehört.

Klar ist: Für Bundesstraßen und Autobahnen ist der Bund für die Beseitigung der Schlaglöcher verantwortlich. Aber verläuft eine Asphaltpiste durch ein Wohngebiet, Dorf oder eine Gemeinde, ist die jeweilige Kommune zuständig.

Auch bei Landstraßen ist die Sache für gewöhnlich relativ klar. Die Landesstraßenbaubehörde ist erster Ansprechpartner bei Schlagloch-Schäden. Führt die Landstraße allerdings durch einen Ort, ist wieder die jeweilige Gemeinde- oder Stadtverwaltung zuständig.

Steigenden Temperaturen und der Klimawandel fördern die Schäden auf unseren Straßen. Doch es gibt innovative Ansätze für bessere Straßenbeläge – zum Beispiel vom Straßenbaulabor an der TU Dresden.

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MDR (Hannes Leonard)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 20. Juni 2022 | 15:30 Uhr

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