Abgehängte Dörfer Schülerverkehr in Landkreisen Bautzen und Görlitz wird nachgebessert
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In der Oberlausitz hakt es offensichtlich im Schülerverkehr. Nachdem der Landkreis Görlitz seinen neuen Taktfahrplan komplett einstampfen musste, ist der Landkreis Bautzen gezwungen, erheblich nachzubessern, damit die Kinder überhaupt von der oder zur Schule kommen.

Im Landkreis Bautzen haben die zuständigen Stellen offenbar ihre Hausaufgaben bei der Erstellung des neuen Taktfahrplan nicht erledigt - insbesondere was den Schülerverkehr angeht. Lange Wartezeiten, häufiges Umsteigen oder zum Teil gar verpasste Anschluss-Verbindung. Diese Probleme sind auch aus dem Landkreis Görlitz bekannt.

Zahlreiche Beschwerden zeigen, dass Eltern im Landkreis Bautzen nicht nur eine Befürchtung haben. Sie fragen sich: Kommen meine Kinder sicher und pünktlich zur Schule und wieder nach Hause zurück? Können sie an der Versorgung und an Tages- und Freizeitangeboten teilnehmen? Wie auch im Landkreis Görlitz wurden auch in Bautzen einige Dörfer bei der Planung des Schülerverkehrs links liegen gelassen.
Warten und Umsteigen im Dunkeln
Einer der Problemfälle ist Klix. Um von dort aus in die Schule nach Bautzen zu kommen, ist die Fahrzeit wenig kinderfreundlich. Schülerinnen und Schüler müssen noch vor den Hühnern aus dem Bett. Bereits um 5:45 Uhr fährt ein Bus erst einmal nach Großdubrau.
In Großdubrau hoffen die Schulkinder, dass sie den Anschlussbus nach Bautzen erreichen, um es in Bautzen pünktlich zum Schulbeginn um 7:30 Uhr zu schaffen. Wer am Morgen eine Freistunde oder Ausfall hatte, musste bisher damit rechnen, dass zu diesem Zeiten überhaupt kein Bus fuhr. Am Nachmittag nach Schulschluss wiederholte sich das Drama noch einmal auf dem Heimweg. Kein Wunder also, dass das Eltern aufbrachte.
Schulen haben die Probleme gesammelt
Zahlreiche Schulen im Landkreis Bautzen waren unmittelbar von dem Problemen im öffentlichen Nahverkehr betroffen und viele Eltern haben sich bei den Behörden beschwert. Zudem sammelten Schulen - beispielsweise das Schiller-Gymnasium in Bautzen - die Hinweise zu schlechten Busverbindungen und reichten diese Informationen an das Landratsamt weiter.
Ähnlich hat es die Elternsprecherin am Gymnasium in Wilthen, Ines Richter, gehandhabt. Auch dort gab es zahlreiche Beschwerden von Eltern. Die Elternsprecherin bündelte die Beschwerden und übergab sie dem Landratsamt in Bautzen. Das Thema "Öffentlicher Nahverkehr für Schüler" wurde außerdem in sozialen Netzwerken diskutiert. Das Ergebnis ist eine Petition zur Änderung der Busfahrpläne. Die Unterschriftensammlung läuft noch und hat mittlerweile 2.500 Befürworter.
Landkreis Bautzen hat nachgebessert
Nicht nur bei den Diskutanten im Netz und bei den Schülerinnen und Schülern rauchten in den vergangenen Tagen die Köpfe, sondern auch im Landratsamt Bautzen. Nun gibt es erste Ergebnisse. Mehr als 50 Änderungen bei Busverbindungen oder an Fahr- und Umsteigezeiten wurden erarbeitet und sollen nun den Taktfahrplan verbessern. Damit sind - so die Hoffnung aller Beteiligten - die größten Probleme im Schülerverkehr behoben. Davon geht auch die Elternsprecherin vom Gymnasium Wilthen, Ines Richter, aus. Eine Sprecherin des Landratsamtes räumt mit Blick auf die Ergebnisse ein, dass natürlich noch nicht alle Probleme vom Tisch seien und es in Einzelfällen weiterhin noch Schwierigkeiten geben könne. "Deshalb ist das Landratsamt über weitere Hinweise dankbar und will auch nach dem 10. Januar weiter nachbessern", so die Sprecherin.
Treffen mit Elterninitiativen
Im Landkreis Görlitz waren die Probleme im neuen Taktfahrplan zu groß, um sie bis zur geplanten Einführung zum Jahreswechsel abstellen zu können.
Aber Landrat Bernd Lange will dieses Mal die Elternvertreter in die Gestaltung des Schülerverkehrs voll einbeziehen, um eine erneute Panne zu vermeiden. Ein weiteres Treffen ist für den nächsten Monat vorgesehen. Dann sollen die Fachbehörden ihre Ideen und Veränderungen den Eltern vorstellen.
Quelle: MDR/lg/uwa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | Regionalreport Bautzen | 07. Januar 2022 | 16:30 Uhr