Industrie Alstom investiert in Bautzen nach 600-Millionen-Auftrag

28. April 2025, 12:00 Uhr

Der Schienenfahrzeughersteller Alstom investiert weiter am Standort Bautzen. Rund sieben Millionen Euro sollen in eine neue Fertigungslinie fließen. Hintergrund ist ein Auftrag über die Lieferung von 35 elektrischen Coradia-Stream-Interregionalzügen für Bulgarien, wie der Alstom-Konzern mitteilt. Demnach sollen die Züge in Bautzen gefertigt werden.

Blick bei der Einweihung einer neuen Produktionslinie der Alstom Transportation Germany GmbH auf einen Triebwagen und Waggon vom Typ „Coradia Stream“ für einen Regionalzug in Rumänien
Im Juli vergangenen Jahres wurde bereits eine neue Montage-Linie für Coradia-Stream-Züge eingeweiht (Archivbild). Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Vertrag über 600 Millionen Euro

Die Leiterin des Alstom-Standortes Bautzen, Beata Krehel, sagte, der Auftrag sorge "für zusätzliche Auslastung und stabile Beschäftigung für die Mitarbeitenden". Der Vertrag beinhaltet auch die Wartung der gelieferten Züge über einen Zeitraum von 15 Jahren. Insgesamt bekommt Alstom für Züge und Wartung rund 600 Millionen Euro.

Mehrere große Aufträge für Bautzener Werk

Bei den sogenannten Coradia-Stream-Elektrozügen handelt es sich um einen Alstom-Klassiker. In Europa sind den Angaben zufolge bereits 4.000 Züge dieser Bauart unterwegs. Bereits im Juli des vergangenen Jahres hatte Alstom in Bautzen eine neue Produktionslinie für Coradia-Stream-Elektrozüge eingeweiht, nachdem ein Auftrag über 34 Züge für Rumänien eingegangen war. Außerdem hatte es einen Auftrag über 90 S-Bahnen für Köln gegeben.

Weniger erfreulich lief es in den vergangenen Monaten für die Görlitzer Beschäftigten: Alstom verkaufte das Werk an den Rüstungskonzern KNDS. KNDS plant in Görlitz unter anderem die Produktion verschiedener Baugruppen für den Kampfpanzer Leopard 2 und den Schützenpanzer Puma. 2026 wird der letzte Eisenbahnwaggon aus den Hallen rollen.

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MDR (jwi/mkl)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 28. April 2025 | 08:30 Uhr

7 Kommentare

Jana vor 3 Wochen

Gut, dass das Werk einige große Aufträge an Land gezogen hat. So etwas beruhigt doch jeden der dort arbeitet und bietet erst einmal Planungssicherheit. Gut, dass Osteuropa inzwischen auch einiges an Wohlstand erarbeitet hat und diesen bei uns investiert. Darüber könnten viele die über die EU und ihre Erweiterung immer schimpfen und weil es so toll klingt ständig behaupten dass Deutschland das alles alleine finanziert und null davon profitiert.

Ines W. vor 3 Wochen

Da sieht man mal wieder wie wirtschaftlich wichtig der osteuropäische Raum inzwischen für uns geworden ist. In diesem Raum wickeln wir mehr Exporte ab als z.B. nach China mit seiner über einer Milliarde Menschen.

Da sollte man mal ernsthaft darüber nachdenken, ob die bequeme Haltung 'was geht es mich an wenn Russland im Osten Amok läuft' nicht letztendlich dumm und kontraproduktiv ist.

SZ Rentner vor 3 Wochen

@ AlexLeipzig
🤣🤣🤣🤣 Als mich selbstständig Informierender weiß ich das Bulgarien die Kernkraft ausbaut wie kommen Sie in diesem Zusammenhang auf Dunkelflaute ?

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