Reaktionen aus Sachsen und Deutschland

Der mutmaßliche Brandanschlag auf das Spreehotel hat in Sachsen und Deutschland quer durch die Parteien und Fraktionen Bestürzung ausgelöst. Sachsens Sozialministerin Petra Köpping teilte mit, sie sei "sprachlos und entsetzt". Es gelte nun, die Untersuchungen der Polizei abzuwarten.

Parteien in Sachsen reagieren entsetzt

Die sächsischen Landtagsfraktionen zeigten sich ebenfalls erschrocken und schockiert von dem mutmaßlichen Anschlag. Der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, Albrecht Pallas, sprach von einem "feigen Anschlag". Die Tat sei "ein Weckruf für Behörden, aber auch für die Gesellschaft", sich stärker gegen Menschen- und Demokratiefeindlichkeit zur Wehr zu setzen.

Grüne besorgt über Hass in der Gesellschaft

Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der Grünen im Sächsischen Landtag sagte, der Anschlag auf die geplante Geflüchtetenunterkunft sei auch ein Anschlag auf unser Zusammenleben. "Dass erneut Anschläge auf Geflüchtetenunterkünfte in Sachsen verrichtet werden, kann man nicht losgelöst von der beängstigenden Zunahme von Hass und Hetze gerade hier im Freistaat betrachten", so Lippmann.

Linke fordert Zusammenschluss der "demokratischen Mehrheit"

Auch Rico Gebhardt, der Vorsitzende der Linken im Landtag wies auf den zunehmenden Hass in der Gesellschaft hin. "Es ist höchste Zeit für den bedingungslosen Schulterschluss der demokratischen Mehrheit. Wir dürfen keine weitere Normalisierung von Hass gegen Menschen zulassen, sonst ist es irgendwann erneut zu spät", sagte Gebhardt in einem Statement. Wer Hass verbreite, mache sich mitschuldig. "Rhetorische Brandstiftung leistet realer Brandstiftung Vorschub", so der Linken-Politiker.

Bundestags-Vizepräsidentin fordert mehr Sicherheit für Schutzsuchende

Die grüne Vize-Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt forderte als Reaktion auf den Brand mehr Sicherheit für Schutzsuchende. "Vor einer Woche in der Nähe von Wismar. Jetzt brannte in Bautzen eine geplante Unterkunft – unmittelbar nach einer Demonstration dagegen", schrieb die Grünen-Politikerin am Freitag auf Twitter. Auch wenn niemand zu Schaden gekommen sei, hinterlasse dieser Hass "Narben und weckt Erinnerungen. Schutzsuchende müssen hier sicher leben können!", so Göring-Eckardt.

MDR (dkö/phb/ben/Stefan Schmidt)/afp/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 28. Oktober 2022 | 08:30 Uhr

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