Leidenschaft Modelleisenbahn In Seifhennersdorf feiert Eisenbahnmuseum 20-jähriges Jubiläum
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11. Juni 2022, 16:11 Uhr
Wolfgang Frey aus Seifhennersdorf hat die Leidenschaft für Modelleisenbahnen von seinem Vater geerbt und dafür sogar seinen Beruf als Fleischer aufgegeben. Inzwischen betreibt er ein Museum und baut hauptberuflich Modelleisenbahnen. Am Wochenende feiert das kleine Eisenbahnmuseum sein 20-jähriges Jubiläum mit einem Museumsfest.
Vor mehr als 60 Jahren zogen in das Haus von Familie Frey in Seifhennersdorf die ersten Piko-Gleise samt passenden Modelleisenbahnen ein. Seitdem haben sich die Räume ihres Umgebindehauses mehr und mehr mit aufwendigen Modellbahnanlagen, Waggons, Lokomotiven, Schildern und anderem Eisenbahnzubehör gefüllt. 2001 gründete Wolfgang Frey schließlich ein Eisenbahnmuseum, um die Sammlung öffentlich zugänglich zu machen. Inzwischen betreibt das Museum ein eigens gegründeter Verein, die "Seifhennersdorfer Eisenbahnfreunde".
Jubiläumsfeier mit einem Jahr Verspätung
An diesem Wochenende wird das 20-jährige Jubiläum gefeiert, wenn auch mit einem Jahr coronabedingter Verspätung. Modellbahnfans können Sonnabend und Sonntag die vielen Anlagen in Aktion erleben, auf einem Modellbahn-Flohmarkt stöbern und fachsimpeln. Bis zuletzt haben Wolfgang Frey und seine Vereinskollegen dafür an den Anlagen gewerkelt, letzte Figuren aufgeklebt und Weichen überprüft. Diese Leidenschaft für perfekte Modellbahnen hat Frey von seinem Vater geerbt.
Geschenkte Eisenbahn war der Anfang
Angefangen habe alles 1956, erinnert sich seine Mutter Gudrun: "Ich habe meinem Mann damals eine Eisenbahn gekauft und gedacht, da habe ich endlich meine Ruhe." Ihr Sohn war auch bald begeistert von den kleinen Bahnen und ist es bis heute. "Das ist völlig aus dem Ruder gelaufen", meint Gudrun Frey mit einem Augenzwinkern. Denn für Wolfgang Frey ist das Hobby inzwischen zum Beruf geworden.
Ich habe meinem Mann damals eine Eisenbahn gekauft und gedacht, da habe ich endlich meine Ruhe.
Vom Fleischer zum Modellbahnbauer
Eigentlich ist Wolfgang Frey gelernter Fleischer und hat das Geschäft Ende der 1980er-Jahre von seinen Eltern übernommen. Modelleisenbahnen baute er gemeinsam mit seinem Vater immer nebenbei. Allerdings in so großer Perfektion, dass ihnen dies sogar Goldmedaillen bei Modellbau-Wettbewerben einbrachte. Irgendwann häuften sich die Nachfragen anderer Modellbahnfans nach den selbstgebauten Modellen Wolfgang Freys, so dass er seinen Job als Fleischer 2009 an den Nagel hing.
Da, wo ich früher Wurst gemacht habe, baue ich jetzt auf Bestellung Eisenbahnmodelle für die Kunden.
Er gründete eine Modellbaufirma und richtete im Keller seine Werkstatt ein: "Da, wo ich früher Wurst gemacht habe, baue ich jetzt auf Bestellung Eisenbahnmodelle für die Kunden", erzählt Wolfgang Frey. Die vergangenen zwei Jahre hätten auch dazu beigetragen, dass sich immer mehr Leute für den Modellbau interessierten. Während der Coronazeit sei die Nachfrage sprunghaft angestiegen. An diesem Wochenende können sich die Modellbahnfans nun endlich wieder persönlich in Seifhennersdorf austauschen.
Museumsfest in Seifhennersdorf
11. und 12. Juni 2022 | 10 bis 17 Uhr
Arno-Förster-Straße 6
02782 Seifhennersdorf
MDR (cz,vis)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 10. Juni 2022 | 16:30 Uhr