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GemüseanbauKeine Billigware: Erste Frühgurken aus der Oberlausitz

15. März 2023, 15:19 Uhr

Kürbis und Kohl adè, Platz gemacht für das erste frische Grünzeug auf dem Teller. Die ersten heimischen Gurken sind auf dem Markt. Gewachsen in der Oberlausitz, wie im Gewächshaus der Gärtnerei Quiel in Preititz bei Malschwitz. Der Appetit ist da, aber werden die Stücke auch gekauft? Billigware sind die ersten Gurken nicht.

Vom Schaukelwetter draußen ist im Gewächshaus in Preititz nichts zu spüren. Die Temperaturen liegen bei knapp 20 Grad Celsius. Auf zwei Schienen rollt ein kleiner Lastwagen durch die schmale Reihe im Gewächshaus. Links und rechts stehen hochgewachsene, kräftige Gurkenpflanzen, daran hängen Gurken von winzig bis erntereif. Die Ernte sei durchaus anstrengend, räumt Gärtnermeister Torsten Quiel ein und bückt sich, um die nächste Gurke abzuschneiden.

Strecken hingegen muss sich Quiel beim Blick auf die Uhr. In einer Stunde will er die 1.000 Gurkenpflanzen für diesen Tag abgeerntet haben. Vor einer Woche hatte bei ihm die Gurkenernte begonnen. Die ist in seinem Betrieb reine Chefsache. Man müsse im Gefühl haben, wie schwer so eine Gurke sei und wann sie geerntet werden könne.

Gewächshaus muss auf 20 Grad geheizt werden

20 Grad am Tag, 18 Grad in der Nacht – das sind die Wohlfühltemperaturen für die Gurkenpflanzen. Bei den Preisen für Heizöl muss Gärtnermeister Quiel einen ziemlichen Spagat meistern, um Preise anzubieten, die vom Kunden noch akzeptiert werden, sagt er.

Einheimische Gurke für 2,60 Euro Stückpreis

Wohl deshalb haben in diesem Jahr einige Gärtnereien gar keine Gurken mehr angebaut. Der Landesverband Gartenbau spricht noch von Einzelfällen. Gärtnermeister Quiel wird nach der Saison kühl rechnen müssen, ob er sich den Gurkenanbau im nächsten Jahr noch leisten kann. Kunden schätzen offenbar das frische Gemüse, auch wenn eine einheimische Gurke im März 2,60 Euro kostet.

Der Landwirt kann bis Juni im Gewächshaus die Gurken ernten - und zwar etwa alle zwei Tage. Lucania heißt die Sorte für den Frühjahrsanbau, die mit den noch kurzen Tagen zurecht kommt. In Quiels Gewächshaus summen Hummelvölker, die zuverlässig bestäuben und viel früher im Jahr aktiv sind als die Honigbienen. Neben den Gurken hat der Gärtner auch noch 1.000 Tomaten in sein Gewächshaus gepflanzt. Da sollen Ende April die ersten Früchte reif sein.

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MDR (lam)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Bautzen | 15. März 2023 | 14:30 Uhr

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