Aufräumen nach Protesten14.000 Euro für die Entsorgung des Protestcamps "Heibo"
In einem Wald bei Ottendorf-Okrilla sind 7,5 Hektar Fläche dem Abbau von Kies gewichen. Umweltschützerinnen und Umweltschützer hatten lange gegen diese Pläne protestiert. Dann wurden die errichteten Barrikaden und Baumhäuser entsorgt, damit der Wald gerodet werden kann. Dabei kam tonnenweise Müll zusammen. Und wer bezahlt die Entsorgung?
Die Aufräumarbeiten im ehemaligen Protestcamp "Heibo" bei Ottendorf-Okrilla haben den Staatsbetrieb Sachsenforst rund 14.000 Euro gekostet. In den vergangenen Tagen mussten rund 41 Tonnen Fremdmaterial aus dem Wald gebracht und entsorgt werden, sagte eine Behördensprecherin. Dabei handele es sich ausschließlich um Material, das durch die Waldbesetzer genutzt wurde - unter anderem Plastikmüll, Lebensmittelreste, Dämmmaterial, Fenster, Planen und verbautes Holz.
Kosten bezahlt vermutlich Steuerzahler
Laut Sachsenforst sollen die Kosten aus dem Doppelhaushalt 2023/24 des Freistaats Sachsen gezahlt werden. Ob die Besetzerinnen und Besetzer selbst einen Teil der Kosten bezahlen sollen, sei aktuell nicht geklärt. Weil dafür die einzelnen Teile des Mülls den jeweiligen Verursacherinnen und Verursachern zugeordnet werden müssten, gestaltet sich eine solche Kostenübernahme schwierig, so Sachsenforst.
Was war das Protestcamp "Heibo"?· Ein Teil des Waldstücks der Laußnitzer Heide bei Ottendorf-Okrilla soll dem Abbau von Kies weichen. Umweltschützer besetzten ein Teil des Waldes.
· Nachdem die Behörden ein Betretungsverbot für das Gelände ausgesprochen hatten, hat die Polizei am 15. Februar damit begonnen, die Aktivistinnen und Aktivisten aus den Bäumen zu holen und das Camp zu räumen.
· Inzwischen ist das betroffene Waldstück gerodet worden.
MDR (koh)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 28. Februar 2023 | 13:30 Uhr