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Religiöses LebenNonnen zerstritten - Klarissenkloster Bautzen wird aufgelöst

25. Juli 2024, 18:13 Uhr

Der Klarissen-Orden gibt nach fast 100 Jahren sein Kloster in Bautzen auf. Als Gründe nannte das Bistum Dresden-Meißen eine "schleichend gewachsene Krise" und "unlösbare Konflikte" innerhalb der Gemeinschaft.

Bis Ende September werden alle Nonnen das Klarissenkloster in Bautzen verlassen haben. Das Bistum Dresden-Meißen prüft nun, wie das Gebäude in Zukunft genutzt werden soll. Bildrechte: picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa | Arno Burgi

"Bittere Erfahrung des Scheiterns"

"Nun stehen wir an einem Punkt, an dem unvermeidlich das Ende des Klosters der Klarissen von der Ewigen Anbetung in Bautzen bevorsteht", heißt es in einem Abschiedsbrief der Nonnen. Sie beklagen darin, es nicht geschafft zu haben, die Konflikte, die zum Bruch führten, zu lösen. "Wir stehen hier in der bitteren Erfahrung der Armut des Scheiterns." Trotz zahlreicher Bemühungen gebe es keine gemeinsame Zukunft. Der Wunsch, mit dem Konvent an zwei Orten zu leben, habe nicht umgesetzt werden können.

Es wurden keine Angaben darüber gemacht, worüber sich die Nonnen gestritten haben.

Viele Monate des Ringens, des Hoffens und Bangens liegen hinter uns. Nun stehen wir an einem Punkt, an dem unvermeidlich das Ende des Klosters der Klarissen von der Ewigen Anbetung in Bautzen bevorsteht. Die Konflikte, die unsere Gemeinschaft haben zerbrechen lassen, vermochten wir nicht zu lösen. Wir stehen hier in der bitteren Erfahrung der Armut des Scheiterns.

Nonnen des Klarissenklosters Bautzen

Nonnen gehen getrennte Wege

Dem Konvent gehören aktuell acht Nonnen an. Nach einem Abschiedsgottesdienst am 10. August wechseln die fünf noch verbliebenen Nonnen laut Bistum bis Ende September in andere Häuser des Ordens oder verlassen ihn ganz.

Drei Schwestern gehen demnach ins Klarissenkloster nach Dingolfing in Bayern, eine erwägt ein Leben im Ursprungskloster des Ordens im französischen Troyes. Die jüngste Nonne will eine Ausbildung beginnen. Die andere, aus drei Nonnen bestehende Gruppe, hatte sich bereits im Herbst 2022 getrennt, kehrte im Jahr daruf für wenige Wochen zurück und zog schließlich ins Kloster der Nazarethschwestern in Goppeln bei Dresden.

Ein Bild aus besseren Tagen: Schwester Michaela in der Grotte des Klosters im Jahr 2016. Bildrechte: picture alliance / dpa | Arno Burgi

Bistum prüft weitere Nutzung des Gebäudes

Bischof Heinrich Timmerevers würdigte das Wirken der Schwestern. Sie hätten bescheiden gelebt und den Menschen in den fast 100 Jahren des Bestehens des Ordens Halt gegeben. Das Bistum Dresden-Meißen prüft, wie das Klarissen-Kloster in Bautzen künftig genutzt werden kann, zum Beispiel durch einen anderen Orden oder eine geistliche Gemeinschaft. Das Kloster wurde am 14. Mai 1925 gegründet. Die Nonnen lebten nach dem Vorbild des heiligen Franziskus und der heiligen Clara.

In Sachsen gibt es derzeit sechs Klöster:

  • Kloster Marienstern
  • Kloster St. Marienthal
  • Kloster Wechselburg
  • Dominikanerkloster St. Albert
  • Kloster & Gästehaus Goppeln
  • Klarissenschwestern in Bautzen

Dazu kommen mehrere Ordensgemeinschaften.

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MDR (dkö)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 25. Juli 2024 | 17:00 Uhr