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NaturschutzKönigsbrücker Heide soll international anerkanntes Wildnisgebiet werden

22. Mai 2023, 06:00 Uhr

Die Königsbrücker Heide soll Deutschlands erstes Wildnisgebiet nach den Standards der International Union for Conservation of Nature (IUCN) werden. Das kündigte Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) aus Anlass des Internationalen Tages der Artenvielfalt an.

"Hier ist in den letzten Jahrzehnten ein einzigartiger ökologischer Schatz entstanden", sagte er. "Wenn wir die Königsbrücker Heide als Wildnisgebiet ausweisen, geben wir unzähligen Arten eine Lebensversicherung. Zugleich lernen wir hier viel Neues über biologische Prozesse."

Die Königsbrücker Heide im Landkreis Bautzen wird Deutschlands erstes international anerkanntes Wildnisgebiet. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance / ZB | Juergen Loesel

"Artensterben hat atemberaubendes Tempo erreicht"

Laut Günther haben Artensterben und Lebensraumverlust auch hierzulande ein atemberaubendes Tempo erreicht. Dagegen müsse entschlossener gehandelt werden, erklärte der Grünen-Politiker. "Heute sind bei den europäisch geschützten Biotopen und Arten mehr als 50 Prozent der Lebensraumtypen und deutlich mehr als 40 Prozent der Arten stärker gefährdet als 2009", sagte er. "Seit Beginn dieser Legislatur haben wir deshalb den Arten- und Flächenschutz intensiviert."

Mehr Naturschutzbemühungen gefordert

Im Vorfeld des Tages der Artenvielfalt wurden vielfach mehr Bemühungen zum Schutz der Natur gefordert. Die Initiative "Parents for Future" Dresden richtete ihren Appell an Politik, Medien und Gesellschaft. Die Menschen wüssten noch viel zu wenig über den Artenverlust. Letztendlich gehe es darum, jungen und allen kommenden Generationen die noch vorhandenen Grundlagen zu lassen, die es zum Leben und Überleben brauche.

Königsbrücker HeideDas Naturschutzgebiet (NSG) Königsbrücker Heide ist 7.036 Hektar groß und damit das größte Naturschutzgebiet in Sachsen. Es liegt auf dem Gebiet eines ehemaligen sowjetischen Truppenübungsplatzes. Das NSG ist in eine Kernzone (5.611 Hektar) und eine Pflegezone (1.425 Hektar) gegliedert. Nach der offiziellen Zertifizierung als Wildnisgebiet gilt in der Kernzone: "Natur Natur sein lassen". Dort werden keine Nutzungen durch den Menschen mehr stattfinden. Die Zertifizierung als Wildnisgebiet ist für August 2023 geplant.Umweltministerium Sachsen

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MDR (ali)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 21. Mai 2023 | 14:00 Uhr